Erneut ein rechter Aktivist Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blätter

Rechter Multifunktionär Paulwitz

Auf dem Burschentag, der zur Zeit in Stuttgart beendet wird, konnten sich die Burschenschaften der extremen Rechten in allen inhaltlichen Fragen durchsetzen. Auch personell setzt die Deutsche Burschenschaft (DB) ihren Weg nach rechts fort.

Von verschiedenen Medien ist die Ablösung Norbert Weidners als Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blätter als Zugeständnis an die weniger rechts stehenden Mitgliedsbünde der DB interpretiert worden. Diese Sichtweise ist nicht haltbar, wenn man sich die Person des neuen Schriftleiters, Michael Paulwitz, anschaut.

 

Paulwitz ist für die Heidelberger Burschenschaft Normannia ins Amt des Schriftleiters gewählt worden. Diese präsentiert sich als profiliertes Rechtsaußen-Mitglied der völkischen Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG). Paulwitz, der in München Geschichte und lateinische Philologie studierte, soll verschiedenen Medienberichten zufolge auch Mitglied der Burschenschaft Danubia München sein, die als rechte Kaderschmiede bekannt ist und von 2001 bis 2006 selbst dem bayrischen Verfassungsschutz als beobachtungswürdig galt. Die Normannia Heidelberg ist immer wieder durch personelle und organisatorische Überschneidungen zur äußersten Rechten aufgefallen.

 

Veranstaltungen der Normannia mit verurteilten Volksverhetzern wie Karl Richter aus München oder Rechtsterroristen wie Erhart Hartung wurden teilweise klandestin über „Nationale Infotelefone“ beworben. Michael Paulwitz selbst ist Beisitzer im baden-württembergischen Landesverband der Republikaner und journalistisch ausschließlich als Stammautor diverser Rechtsaußen-Postillen wie Criticon, Sezession und Junge Freiheit aufgefallen. Zur Zeit ist er mit Vorträgen zu seinem gemeinsam mit dem rechten Multifunktionär Götz Kubitschek herausgegebenen Buch „Deutsche Opfer, fremde Täter“ in der Bundesrepublik unterwegs. Der Titel findet sich wortgleich auch als Slogan der NPD und soll angesichts der im vergangenen Jahr bekannt gewordenen rassistischen Mordserie des NSU Deutsche als die eigentlichen Opfer von sogenannter „Ausländergewalt“ präsentieren. In der Zeitschrift Sezession hatte Paulwitz Norbert Weidners skandalösen Artikel, in dem der Widerstandskämpfer Bonhoeffer als Landesverräter bezeichnet wurde, ausdrücklich verteidigt.

 

Es ist überdeutlich zu sehen, in welche Richtung die DB unter einem Schriftleiter Michael Paulwitz steuern wird.

 

Antifaschistische Initiative Heidelberg

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Linke studieren Sozialpädagogie, Rechte Geschichte...

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Ich weiß nicht was du meinst? Geschichte als Studienfach Ist doch bei studierenden Faschos weit verbreitet.