[Do] Hartzlichen Glückwunsch nachträglich

Bundesagentur für Arbeit Dortmund

Dokumentation: „Mit zweiwöchiger Verspätung haben wir gestern der Stadt Dortmund und der Bundesagentur für Arbeit unser kleines Geschenk zum zehnten Geburtstag der Hartz-Gesetze überreicht. Die riesige Fassadenfront des dreistöckigen Jobcenters Dortmund-Süd am Kaiserhain 1 mit exakt 180 Scheiben war uns ein Fest. Steine und Farbflaschen schienen uns als kleine Aufmerksamkeit gegenüber der entwürdigenden Zurichtung von Erwerbslosen an Jobcentern durch die Hartz-Gesetze angemessen.“

 

Zehn Jahre Hartz

 

Vor zwei Wochen „feierte“ der umfassendste soziale Angriff der deutschen Nachkriegsgeschichte unter dem Namen Hartz sein zehn-jähriges „Jubiläum“. Am 16. August 2002 hatte die Kommission „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ unter der Leitung des damaligen VW-Managers Peter Hartz dem Bundeskanzler im Französischen Dom zu Berlin zeremoniell die so genannte Arbeitsmarktreform Hartz I-IV übergeben. Die Hartz-Kommission hatte den in der Bertelsmann-Stiftung vorgedachten ideologischen Umbau zur demokratischen Legitimation in ein Gesetzespaket gegossen, das am 12. September 2002 vom Bundestag abgesegnet wurde.

 

Die Abkehr von der Leitnorm "gesellschaftlicher Teilhabe" wurde zwar schon weit vor der Hartz-Gesetzgebung vollzogen, nämlich bereits 1975 mit der Aushebelung der Sozialgesetzgebung der Nachkriegszeit. Die strikte Konditionierung sozialer Transferleistungen durch verschärfte "workfare"-Auflagen hat jedoch mit Hartz IV ein neues Niveau für eine deutlich größere Anzahl von Betroffenen erreicht. Damit erstreckt sich auch die allgegenwärtige Drohung deutlich weiter, mensch könne bald selbst zu den "Überflüssigen" dieser Konkurrenz-Gesellschaft gehören, denen das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe und ein würdiges Leben genommen wird.

 

Die Mechanismen der Zurichtung nur unter dem makroskopischen Gesichtspunkt von "neoliberaler Globalisierung" zu betrachten, wird weder den komplexen Lebensrealitäten noch der umfassenden Strategie des viel weiter gehenden Angriffs auf soziale Lebendigkeit gerecht. Es handelt sich um eine aggressive Neugestaltung sozialer Strukturen hin zu gezielter Vereinzelung und Ausgrenzung.

 

Unsere Antwort: Sabotage in Form konkreter Selbsthilfe

 

Unser Ansatzpunkt ist, die Verarmungs- und Entrechtungsstrategie als langfristiges Projekt, die Zurichtung, die Schikane, die Etablierung des Zwangs zur Selbstaktivierung als modernisierte Form der Erpressung, in ganz konkreten Auseinandersetzungen zu sabotieren.

 

Das heißt für uns, an den Orten sozialer Auseinandersetzung, wie zum Beispiel den Jobcentern, Formen kollektiver Gegenwehr zu entwickeln. Wir wollen uns wehren gegen die alltägliche Erpressung, mit der wir in allen Lebensbereichen - von der Schule über den Job bis ins Arbeitsamt - zu Gehorsam und Gefügigkeit, Genügsamkeit und Opferlammsgeduld genötigt werden sollen. Erpressung ist eine Methode, der wir in unseren Auseinandersetzungen am Jobcenter immerzu begegnen, und die im gesellschaftlichen Umgang vor allem von oben nach unten zur Normalform wird. Grundlage der Erpressung als allgemeine gesellschaftliche Umgehensweise ist, dass uns permanent bedeutet wird, dass wir etwas zu verlieren haben, um uns auch weiterhin gefügig zu machen und uns selbst und unser Leben den "Erfordernissen des Marktes" anzupassen: Ich soll mich selbst zur Ware machen. Meine ganze Existenz und mein Recht auf ein würdevolles Leben werden von meinen finanziellen Mitteln und einem Arbeitsplatz abhängig gemacht. Welche Ausmaße dieses Denken annimmt, zeigt sich bei den Bestimmungen des Zuwanderungsgesetzes. Wir wollen nicht länger hinnehmen, dass Gehorsam, Gefügigkeit und Lohnarbeit zur Bedingung dafür gemacht werden, über sein Leben und das Wie, Wo und Wann der eigenen Existenz zu bestimmen.

 

 

Kollektive Gegenwehr ist eine angemessene Antwort auf den Blödsinn vom "Gürtel enger schnallen" und den in der Krise erzwungenen Sparpaketen. Würde und Respekt sind etwas, das wir uns gemeinsam zurückholen müssen. Wir wollen nicht länger vereinzelt und gegeneinander ausgespielt werden - diejenigen, die noch einen Arbeitsplatz haben, die, denen in Auffanggesellschaften noch Aufschub gewährt wird, die, die sich - beharrlich und phanatasievoll - gegen Entlassungen wehren, gegen Schikanen auf den Arbeitsämtern, im Ein-Euro-Job, im täglichen Kampf ums Überleben oder im Abschiebegefängnis. Wir wollen nicht länger dieses Klima der Erpressbarkeit hinnehmen und in verschiedenen Zonen der Verwundbarkeit leben - denn was ein würdevolles Leben ist und zu welchen Bedingungen bestimmen wir selbst!

 

Verweigerung auf beiden Seiten des Schreibtisches?

 

Alle Gesetze bleiben nur bedeutungsloses Papier, solange sie nicht umgesetzt werden. Obwohl nicht wenige Sachbearbeiter_innen selbst bereits arbeitslos waren, funktioniert das Prinzip des Nach-Unten-Tretens in deutschen Jobcentern fast reibungslos. Dass es auch anders geht, bewiesen vor zwei Wochen 6000 Beschäftigte in 32 Callcentern der Arbeitsvermittlungen in England mit ihrem Streik gegen unzumutbare Arbeitsbedingungen. Die Mitarbeiter_innen wehren sich gegen eine Reform, die durch unrealistische Zielvorgaben wachsenden Druck auf die Beschäftigten und die Arbeitslosen ausübt. Aus den Streikberichten der Dienstleistungsgewerkschaft PCS geht hervor, dass es den Streikenden keineswegs nur um ihre eigenen Arbeitsbedingungen geht, sondern dass die permanente Kontrolle, gegen die sie sich vor allem wehren, dazu da ist, Kontrolle über die Erwerbslosen zu intensivieren, was sie verweigern.

Wir grüßen die Mitstreiter_innen vom Antifa-Camp, die bereits am Dienstag mit einem kleinen „Zahltag“ die Jobcenter-Praxis in Dortmund für einen Tag durcheinander gebracht haben.

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super-mit so ner aktion gewinnt die linke mehr köpfe und herzen als durch z.b. durch verteilen von flugblättern-was ja auch nicht verkehrt ist.in meinem freundeskreis-viele arbeitlos-ist die freude über sone action gar nicht klammheimlich,wer die demütigungen durch die"jobcenter" selbst erlebt,empfindet genugtuung

mehr solche actions-kann jedeR machen-wo ein wille,...

ich habe selten eine so sinnfreie Aktion erlebt...

 

Ich habe mehr als 2 Jahre im Jobcenter Dortmund gearbeitet: Bitte erklärt mir, was an den Zuständen "entwürdigend" ist!? Die überwiegende Mehrheit der Bezieher von ALG-II-Leistungen lobt jedenfalls das "Rundum-Paket" der Sozialleistungen und zeigt sich trotz einzelner Kritikpunkte eher dankbar...

Das muss an der Manipulation während der 2-jährigen Arbeit beim JC entstanden sein.

Da Du ja zwei lange Jahre dort gearbeitet hast, müsstest Du ja wohl am Besten wissen, wo die Menschen im System Hartz entwürdigt werden. Und auch welch weitreichende negative Folgen bereits für jene, welche noch keine Leistungen beziehen, entstanden sind in den vergangenen 10 Jahren.

Ich geb´ Dir nen Tip: leg mal die BLÖD-Zeitung weg und mach einfach mal die Augen auf, anstatt wie ein Lemming auch noch dankbar für die Entrechtung, Entwürdigung und Versklavung von Menschen durch die Gegend zu schlafen.

ALG-II-Empfänger leben in etwa finanziell auf dem Stand, wie ich damals als Student. Und das war völlig okay...mir hat es an nichts gefehlt. Braveheart, du sprichst zwar von Entwürdigung, belegst sie aber nicht konkret. Sprichst in Bezug auf mich recht ironisch von "zwei langen Jahren" und Bildzeitungs-Niveau. Das ist einfach schwach! Es ist nun mal Tatsache, dass ich im JC überwiegend positive Erfahrungen gesammelt habe und kaum jemand dort von Entrechtung oder Versklavung gesprochen hat. Wenn Du aber mit Versklavung zum Beispiel Arbeitsgelegenheiten meinst, in denen eine Entschädigung von 1,50€ gezahlt wird, dann sollstest Du Deine Haltung aus mehreren Gründen hinterfragen: viele Leute wünschen Termine und wollen unbedingt etwas sinnvolles machen, sprich an Arbeitsgelegenheiten teilnehmen. Das sind Menschen, die motiviert sind, aber aus unterschiedlichsten Gründen keinen Job mehr finden. Und dass es für diese Leute keine Jobs gibt, kann man mit Sicherheit nicht den Machern von H4 in die Schuhe schieben. Und mal noch eine Einschätzung von mir: der Großteil der Leute, die immer und immer wieder auf´s Neue Stress mit dem JC haben, sind meist die, die auch in allen anderen Bereichen des Lebens nur Theater haben, weil sie sich benehmen wie eine offene Hose.

Ich persönlich hab überhaupt kein Problem, für Projekte, von denen ich überzeugt bin, dass sie gut und sinnvoll sind, auch umsonst zu arbeiten, und viele Menschen in meinem Bekanntenkreis, die Hartz IV bekommen, sehen das ähnlich. Das ist aber was völlig anderes, als dazu gezwungen zu werden, für einen Hungerlohn eine Arbeit zu machen, die man nicht will.

Dich hat zu deiner Studentenzeit auch sicher niemand so kontrolliert, wie das Jobcenter das mit seinen "Kunden" macht.

Und dein beleidigender Ton gegenüber deinen ehemaligen "Kunden" zeigt schon ziemlich deutlich, wo man dich politisch so einzuordnen hat.

Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber das ist echt die entweder naivste, dämlichste oder trolligste Antwort, dich ich hier erwartet hätte. Und nicht mal die zwei Leute, die ich kenne, die in Arbeitsämtern arbeiten würden so einen Scheiß behaupten. Aber halten wir mal fest ...

 

Du findest es also nicht entwürdigend, dass Millionen Menschen auf eine Art und Weise durchleuchtet werden, Aktenberge über Details ihres Lebens, ihre Lebenspartnerschaften angeben müssen, die der Stasi Respekt abringen würde.

Du findest es nicht entwürdigend, wenn Jobcenter Millionen Menschen dutzende Male in sinnlose Kurse zum Bewerbungstraining zwingen, ihnen sagen, dass sie mal zum Frisör gehen sollen oder sie wie dümmliche Kleinkinder behandeln, OBWOHL EINFACH MAL MILLIONEN JOBS FEHLEN UND ES KAUM DER FEHLER DER BETROFFENEN IST, ARBEITSLOS ZU SEIN????

Du findest es nicht entwürdigend, dass Menschen Leistungen gekürzt werden, für die sie selbst mal Steuern bezahlt haben, weil sie Termine um drei(!) Tage verpassen oder einfach keine Ahnung haben können, wie man eure Scheißformulare ausfüllt.

Du findest es nicht entwürdigend, dass Menschen ständig ihren Aufenthaltsort hinterlassen, wie im Knast Urlaub beantragen müssen und für eure Briefe erreichbar sein sollen, um ja stets verfügbar für den Arbeitsmarkt zu sein, von dem ihr ganz genau wisst, dass es auf den einzelnen längst nicht mehr ankommt.

Du findest es nicht entwürdigend, dass selbst schwerkranke Menschen von euch gezwungen werden, die miesesten Jobs mit sittenwidrigen Löhnen, hunderten garantierten Überstunden und NULL Chance auf einen Ausstieg aus der Scheiße, anzunehmen. Jobs, wo jedem klar ist, dass sich dahinter Firmen verbergen, die sonst ökonomisch gar nicht funktionieren würden.

 

Und dann behauptest du noch, die meisten wären dankbar?????! Echt??! Dann hör dir bloß nicht an, was die wirklich über euch und euer Schweinesystem denken, wenn sie keine Angst haben, von euch sanktioniert zu werden.

 

Ich weiß nicht in welcher widerwärtig-arroganten Traumwelt du lebst, aber du kannst jeden Tag auf deinen Knien rumrutschen und laut Danke rufen, dass es nur ein paar Farbeier sind, die ab und an mal in eure Fassaden fliegen anstatt man Schreibtischtäter wie dich aus dem Verkehr zu zieht.

okay, wir kommen wohl nicht auf einen Nenner...

Verpass mal auf Arbeit, egal wo, nen Termin um 3 Tage. Da wirst du schlichtweg gefeuert.

Und nur im Knast muss man Urlaub beantragen? Auf Arbeit etwa nicht? Lächerlich.

In der Tat gibt es viele Leute, die zu harten Bedingungen arbeiten. In Jobs, die Sie hassen und viel zu wenig verdienen. Damit Sie mit ihren Steuern Leute finanzieren, die meinen, dass ihr Recht auf Selbstentfaltung über allem steht. Wenn alle so denken würden, wäre das System überhaupt nicht mehr zu finanzieren. Der Sozialstaat ist keine Einbahnstraße.

Fazit: Ich finde die Aktion nicht gut, und ich denke auch nicht, dass die Aktion viele Sympathien bringen wird. Eher werden Vorurteile bestätigt. Dass im ALG II-Bereich einiges brach liegt, ist offensichtlich. Farbeier werfen und "Schreibtischtäter aus dem Verkehr ziehen" wird aber weder was verändern noch die Bevölkerung dazu bewegen, sich gegen Missstände zu wehren.

Hartz IV muß schleunigst und schnell weg.

Die scheiß Hartz IV- Gesetze sitimmt mit Grundgesetz überein.

Wer das Grundgesetz verstösst sollte bestraft werden und im Knast sitzte und das Lebenslänglich.

Paragraph Art.   1 Abs.1 Menschenwürde

Paragraph Art.   2 Abs.1 Geschützte Verträge / Selbsbestimmungsrecht

Paragraph Art. 14 Abs.1 Das Eigentumschutz

Paragraph Art. 11 Abs.2 Bewegungsfeiheit /Freizügikeit

Paragraph Art. 12 Abs.1 Freie Berufswahl

Nach Art.  2 Abs.1 Ilo (International Labour Organization) Zwangs- und Pflichtarbeit ist Verboten.

Eingliederungsvereinbarung ist ein Zwangsvertrag und bedeutet deine Rechte abtreten.

Paragraph 240 Strafgesetzbuch Nötigung

Paragraph 253 Strafgesetzbuch Erpressung

 

Na Arge Tante noch so ein großes Maul !!!!

Ich kann noch mehr  Paragraphen um die ohren hauen  das sie Schwindelig wird.

 

Ich bin ein Bedinungsloses Grundeinkommen dafür.

das BGE soll eine höhe von 1500.- Euro pro Monat sein.

Um scheiß Arge Tante aus den verkerhr zu ziehen.

Super.

Rechtschreibung, Groß- und Kleinschreibung, sowie Zeichensetzung sind echte Stärken.

Artikel sind die Paragraphen des Grundgesetztes. Nur mal so :)

 

Und das Zitieren von Gesetzesgrundlagen bringt noch keine Rechtsprechung hervor!

Oder sind etwas Bundesverfassungrechtler mit entsprechenden Klagen erfolgreich gewesen?

Nein, die meisten sind abgewiesen, zurückverwiesen oder unzulässig.

 

Also schön weiter auf Kosten Anderer (arbeitende Steuerzahler) leben und die Klappe halten.

Wenn jemand mit Arbeit droht - es gibt auch gelbe Scheine, die gerne genommen werden.

Einen Doc-Holiday werdet Ihr schon finden.

 

Fröhliches HARTZen

Das war Respektlos von dem Typen und will mich belehren, wie ich zu schreiben habe. Es geht ihn nichts an und sollte selber auf seine

Rechtschreibung, Groß- und Kleinschreibung, sowie Zeichensetzung sind echte Stärken. Der Typ muss wohl ein scheiß Pauker sein, der andere belehren will. Er sollte mal praktische Berufe ausführen wo ich mal kritisieren kann. Dann würde ich seine Arbeit und sein Leben kritisieren. Man soll den Menschen, Mensch seinen schwächen lassen, sonst er kein Mensch. Sonst ist er ein Computer. Nur solche Menschen die Rechtschreibung, Groß- und Kleinschreibung, sowie Zeichensetzung sind echte krank und nur über andere kritisieren. sonst fühlen sie sich nicht wohl

Schon witzig, du willst respekt entgegen gebracht kriegen und bezeichnest im gleichen zug andere als "arge tanten" und "scheiss pauker" und "echt krank". Das lässt schon tief blicken, was du für einen Horizont hast. Und das hat nichts mit deinen Sprachkenntnissen zu tun.

 

Und wenn du wirklich ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1500€ forderst, kannst du ja gerne mal erläutern, wie das finanziert werden soll. Bereits jetzt werden bereits 40% des Bundeshauhaltes für das Ministerium für Arbeit und Soziales genutzt.

 

Abschließend kann ich schon nachvollziehen dass du Probleme mit dem Jobcenter hast, ich frage mich nur an welcher Seite des Schreibtisches die Ursache des Problems sitzt.

Supi Aktion.Mehr davon....Lang Lebe der "Pöbel".No War- but Classwar!

Meine Fresse, mit diesem blinden, undurchdachten und vor allem KONTRAPRODUKTIVEN Aktionismus habt ihr mehr zerstört als geschaffen!
Was glaubt ihr, was ihr damit erreicht? Eine Verbesserung für die Betroffenen?
Eine Veränderung des Systems?
Mediale Aufmerksamkeit für ein gutes Anliegen?
Aufmerksamkeit habt ihr erreicht mit eurer post-pubertären Aktion, Gratulation - Nur leider die Falsche! Wer etwas konstruktives zur Verbesserung der Umstände beitragen will, jedem, der etwas positives Schaffen wollte, dem habt ihr damit ins Gesicht gespuckt!
KEINEM habt ihr mit euren Farbbeuteln geholfen, NIEMANDES Leben habt ihr damit einfacher gemacht. Außer denen, die tagtäglich daran arbeiten, die wirtschaftlich und damit sozial schwächsten unserer Gesellschaft weiter als „faul“ und „selbst schuld“ zu stigmatisieren! Außerdem habt Ihr ihnen nun noch das Attribut „gefährlich“ verschafft - Danke dafür!
DIESE SYMBOLISCHE BEDEUTUNG HAT EURE AKTION!
Die Menschen, die jetzt in Dortmund in den Jobcenter gehen müssen, weil sie darauf angewiesen sind werden euch sicherlich danken.
Seid ihr euch sicher, daß ihr WIRKLICH im Sinne derer handelt, deren Elend ihr euch als Rechtfertigung solcher Aktionen bedient?!
Oder ist es nicht einfach nur die Aufmerksamkeit, die ihr wollt, die ihr genießt, egal wen es dafür trifft?
Es macht mich traurig und wütend, Energie auf solche, ganz offensichtlich sinnlosen, und kaum durchdachten, nicht zu rechtfertigenden Aktionen verschwendet zu sehen!
Plump, grob und mit null (0; nada, niente) Fingerspitzengefühl wie hier demonstriert, schafft man nur eines: Man zerstört die eigene Glaubwürdigkeit!
Und eure Glaubwürdigkeit ist nach dieser Aktion noch unter der eines Fünfjährigen, der grade mit dem Wachsmaler die Tapete verschönert hat und mit einem Seitenblick auf die Wand gegenüber verspricht, es nie nie wieder zu tun.
Wenn es euch mit eurem Anliegen wirklich ernst wäre, würdet ihr:
1. euch die Zeit und Ruhe nehmen, Aktionen zu überlegen, die konstruktiv sind und diejenigen, die ihr als eure Feinde ausgemacht zu haben glaubt für eure Sache ÜBERZEUGEN können!
2. euch der Folgen eures Handelns bewusst machen, was eure Aktionen für ein Licht auf die Sache werfen, der ihr zu dienen glaubt.
3. bedenken, daß der Zweck niemals die Mittel heiligen, die Wahl der Mittel jedoch sehrwohl den Zweck entheiligen kann (frei nach Erich Kästner)!
4. vor allen Dingen denjenigen helfen, die eurer Hilfe benötigen.
Die Welt braucht nicht Menschen die zerstören, trennen oder spalten!
Es werden Menschen gebraucht, die Aufbauen, Versöhnen, Verbinden und Helfen!
In diesem Sinne: Leute, lasst die Kinderspiele! Eigentum verpflichtet, grade das zwischen den Ohren! (Zitat Unbekannt)
Lasst uns gemeinsam und produktiv daran arbeiten, dieses Sozialsystem so umzugestalten, daß jeder Mensch, der auf Unterstützung von uns allen angewiesen ist, diese bekommt und dabei auch Würde, Selbstbestimmung und Lebensmut nicht verliert!

Arbeit muss sich lohnen. Mehr Netto vom Brutto... kalte Progression yeah ... nieder mit der spätrömischen Dekadenz!! Für mehr Untertanendenken!

Ich gebe zu, ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ich von der Aktion las. Inwieweit sie nun "Sinn" macht, sei dahingestellt.

Wenn Du aber von post-putertärem Gehabe schreibst und anprangerst, damit habe man -sinngemäß- den Erwerbslosen dergestalt einen Bärendienst erwiesen, alsdass sie nun in den Augen der Öffentlichkeit noch schlechter dastehen, denke ich, Du irrst.

Das Wort "Hartzer" ist mittlerweile zum etablierten Schimpfwort mutiert, die mediale Gehirnwäsche hat dermaßen gefruchtet, dass ein Erwerbsloser mittlerweile von weiten Teilen der Gesellschaft als Abschaum betrachtet - und in den Jobcentern auch so behandelt - wird. Da braucht es diese Aktionen nicht für, dieses Bild hat sich in den Köpfen ohnehin schon längst verfestigt.

Du schreibst richtig, dass "wir" uns nicht spalten lassen sollen, dass wir konstruktiv versuchen sollen, dieses (A)Sozialsystem umzugestalten.

Wahre Worte, ich vermisse hier aber zumindest einen konkreten Vorschlag.

Dieses System ist auf Entwürdigung angelegt, nur mit dieser lässt sich der betroffene Teil der Bevölkerung unter der Knute halten. Und dem (noch) arbeitenden Volk wird aufgezeigt..."das blüht Euch, wenn Ihr nicht bereit seid, noch mehr für noch weniger Geld zu malochen".

Und wie sieht es aus mit "der sozialen Bewegung"? Auch hier sind persönliche Befindlichkeiten vornean, ein so dringend nötiger, bundesweiter Zusammenschluß ist nicht zu sehen.

Die Einzelnen, die sich aktiv einbringen (siehe Regelsatzklage von Kallay, EGV-Verweigerung a la Ralph Boes) werden von anderen Betroffenen angegriffen und teils diskreditiert. Es gibt viele einzelne Initiativen, die Zahltage veranstalten, die teils massiv Beistand leisten.

Hat es aber irgend etwas gebracht, ausser eben den jeweiligen Betroffenen am jeweiligen Ort zu dienen? Nein! Jede Gesetzeslücke, die herausgearbeitet/herausgearbeitet wurde von Aktiven zum Nutzen der Betroffenen, wurde etwas später dicht gemacht.

 

Ich selbst bin jetzt im sechsten Jahr aktiv an der "Beratungsfront" und glaube mir bitte, solchen Aktionen wie dieser stehe ich mittlerweile wohlwollend gegenüber, das ist mir um ein Vielfaches lieber als von einem weiteren psychischen Kollaps zu erfahren oder von einem weiteren Suizid eines Resignierten zu lesen. Sinnvoll? Eher nein, aber zumindest ein Aufbegehren, eine Art "Gegenwehr", vielleicht auch ein Stück weit Frustabbau.

Wer will es bitte den Betroffenen verdenken? Demo's, Klagen, Rechtswege - wo führten diese hin? Letztendlich doch zur weiteren Verschärfung und weiterer (angedachter) Beschneidung bürgerlicher Rechte - siehe die geplante "Hürde" für kostenlose Rechtsberatung resp. PKH.

AI

Wenn Du den Stein des Weisen gefunden hast, wie man dieser menschenverachtenden und mittlerweile durchaus als todbringend zu bezeichnenden Gesetzgebung wirkungsvoll entgegentreten kann, lass es mich bitte wissen! In mir hast Du den ersten Mitstreiter.

Aber bitte nicht an menschlich nachvollziehbaren Handlungen Kritik üben und selbst auch nichts Konstruktives vorbringen, das führt zu nichts, ausser zu der von Dir monierten Spaltung.

waz 31.8.12 schreibt:

Die Polizei sucht unbekannte Vandalen, die in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit Farbe gefüllte Trinkflaschen gegen die Fassade eines Verwaltungsgebäudes an der Straße Am Kaiserhain in Dortmund geworfen haben.

Dabei wurde nicht nur die Außenwand auf einer Breite von ca. 15 Metern und einer Höhe von ca. zehn Metern beschmiert, sondern auch einige Fenster beschädigt. Der Gesamtschaden dürfte mehrere zehntausend Euro betragen.