revolutionärer 1.Mai in Berlin | Überblick

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In diesem Jahr feiert der revolutionäre 1.Mai in Berlins seinen 25sten Geburtstag. Seit einem Vierteljahrhundert steht der 1.Mai in Kreuzberg für eine konfrontative Kritik an den herrschenden Verhältnissen und die Ablehnung bürgerlicher Befriedungsstrategien. Dieses Jahr stehen die Aktivitäten am 1.Mai im Zeichen der Protesten gegen die Auswirkungen der kapitalistischen Krise. Knapp 2 Wochen vor den europaweiten antikapitalistischen Massenaktionen in der Finanzmetropole Frankfurt planen die Veranstalter der revolutionären 1.Mai-Demo ihren Protest unter dem Motto „Der Druck steigt – für die soziale Revolution“ (Video) erstmalig ins politische Zentrum der Macht, in das Berliner Regierungsviertel zu tragen.

 

Dort soll ein radikale Kritik an der Rolle Deutschlands innerhalb der EU artikuliert und ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den Klassenkämpfen der griechischen Bevölkerung und anderswo gesetzt werden. Polizei und Versammlungsbehörde haben angekündigt Teile der Route verbieten zu wollen. Umstrittener Wegpunkt ist vor allem das Verlagsgebäude des Axel – Springer – Verlags, wo sich Kanzlerin Merkel und die Elite der BRD am 2.Mai treffen wollen um den 100sten Geburtstag des stamm-antikommunistischen Verlagsgründers Axel Springer zu feiern. Die Demonstrant_innen hingegen wollen dort gegen die von dem Verlag seit jahrzehnten Auflagenstark verbreitete rassistische und antikommunistische Hetze protestieren, aktuell gegen „faule Südlander“ und „Pleitegriechen“.

Beginnen soll der Protestzug um 18 Uhr am Lausitzer Platz, ab 17 Uhr wird es eine Auftaktkundgebung mit Redner_innen und Bands geben. Auf der Auftaktkundgebung und während der Demonstration werden unter anderem Brixton Cats, Drowning Dog und Neues Glas aus alten Scherben spielen. Zu der Demonstration ruft auch dieses Jahr wieder ein breites Bündnis linksradikaler Gruppen und politischen Initiativen auf. Eigene Aufrufe gibt es unter anderem vom feministischen Bündnis „8.März“, dem Kurdistan Solidaritätskomitee Berlin, der antikapitalistischen Jugendplattform „KIDZ“ und dem „klassenkämpferischen Block“.

Am 1.Mai finden schon vor der revolutionären Demonstration um 18 Uhr diverse Aktionen statt. Morgens um 9 Uhr wird es wieder den besagten klassenkämpferischen Block auf der Gewerkschaftsdemo am Hackeschen Markt geben. Ab 14 Uhr gibt es das Barrio Antifascista auf dem Myfest mit Yok, Mono und Nikitaman und anderen Künstlern. „Wütenden Anwohner_innen“ rufen für 17 Uhr am Feuerwehrbrunnen am Mariannenplatz zu einer unangemeldeten „Vordemo“ durch das Myfest um gegen soziale Verdrängung und Mietsteigerung in SO36 zu protestieren.

Schon im Vorfeld zum 1.Mai sind wieder eine Reihe Aktionen geplant. Am 30.April findet im Wedding die antikapitalistische Walpurgisnacht mit einem Konzert und einer Demonstration unter dem Motto „Nimm dir was dir zusteht“. Themen sind auch hier soziale Verdränung, Mieterhöhung und kapitalistische Stadtgestaltung. Am 28.April gibt es am Potsdamer Platz eine Demo gegen das EU-Grenzregime und den Asylknast Schönefeld. Am 27.April gibts am Heinrichplatz eine Videokundgebung des klassenkämpferischen Blocks zu aktuellen Klassenkämpfen im Zeichen der Krise. Zum gleichen Thema findet am 26.April eine grössere Diskussionsveranstaltung im Festsaal Kreuzberg statt, auf dem Vertreter der SIB, der DKP und der ARAB angesichts der bevorstehenden Aktionen am 1.Mai in Berlin und am 18.Mai in Frankfurt über die Krise, den Widerstand und eine revolutionäre Perspektive debattieren werden. Am 25. April gibts eine Demo von Kreuzberg zur BKA-Zentrale aus Protest gegen Europol und Überwachungsstaat. Am 24.April findet im Clash eine grössere Veranstaltung zu 25 Jahre 1.Mai in Berlin-Kreuzberg statt.

Auch bundesweit geht wieder einiges am 1.Mai. Auch zum 1.Mai 2012 ruft das revolutionäre Bündnis „3A“, in dem sich 10 revolutionäre und kommunistische Gruppen zusammengeschlossen haben, zu Aktionen in verschiedenen Städten auf. In diesem Jahr stehen die gemeinsamen Mobilisierungen unter dem Motto „Es gibt keine Alternative zur Revolution“ (Video). Aktionen gibt es unter anderem in Hamburg, Nürnberg, Fürth, Duisburg, Bonn, Stuttgart und Neumünster.

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