Diese Woche fand im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses eine Debatte über die Rechtmäßigkeit der Videoüberwachung Liebig 14 und Rigaer 94 statt.
Vorgeschichte:
Im Juli 2011 entdeckten Bewohner_innen der
Rigaer Straße 94 installierte Videokameras und ein Nachtsichtgerät der
Polizei in den Fenstern der gegenüberliegenden Justus von Liebig
Grundschule und machten öffentlich, dass das „Dach, einige Wohnräume und
wahrscheinlich auch einige Wohnungen unserer NachbarInnen“ gefilmt
werden. Nach dem Bekanntwerden der polizeilichen Observation wurden die
Kameras wieder demontiert.
Debatte im Abgeordnetenhaus:
Am
Montag dieser Woche fand im Innenausschuss eine Debatte über die
Rechtmäßigkeit der Videoüberwachung der Liebigstraße 14 statt.
Innensenator Henkel verteidigte dabei die Observation von den 4
Schwarz-Weiss Kameras und einer Infrarotkamera. Als Anlass für die
Überwachung nannte der Innensenator: „zahlreiche Straftaten, mit zum
Teil erheblicher Bedeutung“, die sich im Umfeld des geräumten Hauses
ereignet hätten. Der Polizei zufolge wurden die Kameras am 28. Juni 2011
installiert, am 8 Juli 2011 wieder abgebaut und die Daten dann
angeblich am 27. Juli 2011 gelöscht. Das Material hätte in
Sieben-Tages-Schleifen überspielt werden sollen, wenn es im jeweiligen
Zeitintervall zu keiner Straftat gekommen wäre.
Kritik vom Datenschutzbeauftragten:
Die
Debatte im Innenausschuss drehte sich vor allen um die Frage, ob die
Überwachung als präventiv einzuordnen sei, wie der Innensenator
behauptet, oder ob sie eine repressive Maßnahme ist. Laut dem
Landesbeauftragte für Datenschutz Dix ist Videoüberwachung
polizeirechtlich zwar erlaubt, aber nur zur Verhütung von Straftaten.
Präventiv hätte sie aber nur wirken können, wenn das Bildmaterial
ständig beobachtet worden wäre. Da dies nicht der Fall war, handele es
sich um eine repressive Maßnahme zur Beweissicherung, die gesetzlich
nicht zulässig sei.
Ausblick:
Offensichtlich ist
die Berliner Polizei von der Rechtmäßigkeit der ganzen Aktion selber
nicht überzeugt, da sie ja nach dem Auffliegen der Observation die
Kameras wieder abgebaut hat. Wie sie mit gewissen
Legitimierungsproblemen umgehen will, wenn sie selber geltende Gesetze
ignoriert, bleibt wohl ihr Geheimnis.
Mahnwache & Demo zum Jahrestag
***Do. 02. 02. (Jahrestag)***
10:00 Mahnwache! vor der Liebig 14 und im XB-Liebig
Den ganzen Tag Performances, Workshops, Diskussionen (von Radical Theory Berlin), Musik und warme Suppe mit den Kleinschmitz, Zaungäste, Čorna Krušwa, Mary Ocher, Geigerzähler und diverse Kleinkünstler_innen
Convoi Wagenplatz
10:00 Den ganzen Tag Feuertonne und warme Getränke
17:00 Konzert mit Budyet und später „Sing to Death Karaoke“
ab 19:00 Konzert im Jugend[widerstands]museum Galiläakirche
(Rigaerstraße 9-10) mit Road Kill Zombies, Levitations, Zerfall, Sandy Bird
***Sa. 04. 02.***
ab 12:00 Warm-up mit Schminken und Frühstück im Fischladen
(Rigaerstraße 83)
15:00 LIEBIG 14 – RETURN OF THE LIVING DEAD
Zombie-Parade, Bersarinplatz
20:00 Solikonzert im AGH und Party im Keller (Köpi)
Weitere Termine werden folgen: Schaut mal wieder auf
http://liebig14.blogsport.de/
Dezentral
Naja die Mahnwache wird eh zerschlagen.
L14
mag sein aber ich gehe hin.
und dann
Ich auch!
Und wenn die Bullen dei Mahnwache tatsächlich zerschlagen sollten, muss wohl die Feuerwehr bis in die Nacht wieder Überstunden machen.
Die Leute haben von demn Cops echt die Schnauze voll!
Sie haben die Macht, aber wir die Nacht!