„Wir nehmen uns, was uns sowieso gehört!“ – Walpurgisnachtdemonstration in Hannover
Am Abend des 30. Aprils 2009 demonstrierten in Hannover ca. 500 FrauenLesbenTrans aus dem gesamten norddeutschen Raum. Damit knüpften sie an die Tradition feministischer Kämpfe an, um sich gegen patriarchale Unterdrückung zur Wehr zu setzen.
Nach über 100 Jahren feministischen Widerstands gibt es nach wie vor gesellschaftliche und politische Strukturen, die die Unterdrückung von FrauenLesbenTrans bedingen. Obwohl wir mit unterschiedlichen Unterdrückungsformen konfrontiert sind, können wir uns miteinander solidarisieren. Wir lassen uns nicht in Schemata zwängen und gestalten unser Leben so, wie wir wollen. Wir sind lesbisch, bisexuell, heterasexuell und anderes mehr. Was uns verbindet, ist der Widerstand gegen Ausgrenzung und Diskriminierung aufgrund geschlechtlicher Zuschreibung, die alltäglich und überall stattfinden: An Landesgrenzen, in Ausländerbehörden, auf der Straße, in den Medien, am Arbeitsplatz, in Arztzimmern, vor Diskotheken, auf Partys, in der Wohnung, im eigenen Bett...
Wir bestehen klar auf unserer Macht zu jeder Zeit und in jeder Situation zu sagen: Nein heißt Nein! Bis heute leben wir in einer Welt, in der jegliche Formen von Gewalt gegen FrauenLesbenTrans zum Alltag gehören. Alle Übergriffe, insbesondere sexualisierte Gewalt, dienen einzig und allein dazu, das patriarchale Geschlechterverhältnis aufrecht zu erhalten und männliche Macht zu demonstrieren.Solidarisch und gemeinsam mit vielen holen wir uns das, was uns sowieso gehört: Unser Recht auf Selbstbestimmung gegen patriarchale Zurichtung und Normierung! Und wir kämpfen gegen jede Art von sozialer Ungleichheit und Unterdrückung!
Gegen jegliche patriarchale Zurichtung und Normierung unserer Körper! Wir unterwerfen uns nicht Schönheitsidealen und der Erwartung an Frauen, allzeit bereit, superschlank, jung und Sexobjekt zu sein. Wir bekämpfen die sexistische Vermarktung in der Werbung, in den Medien und in der Pornoindustrie. Wir pfeifen auf die Pfiffe. Riots not diets!
Barbara Kazcinski vom Walpurgisdemobündnis sagt zur Demo:
„Darum haben wir am 30.04. an einigen dieser Orte öffentlich und vielfältig Präsenz gezeigt. Z.B. am Steintorviertel, lokaler Ausdruck ausbeuterischer und gewaltförmiger Sexualnormen; an der Polizeiwache in der Herrschelstraße, beispielhaft für staatlichen Rassismus gegen Migrantinnen.
Wir erlebten eine machtvolle, vielfältige und lebendige Walpurgisnacht-Demo gegen Sexismus, Rassismus, Kapitalismus und Faschismus!“
Weitere Informationen unter: www.walpurgisdemo-hannover.de.vu
feminismus ist super
an alle dagewesenen: ihr wart super!!!! toll dass ihr da wart!!!!!