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Erst vor drei Tagen wurde die Lindengasse 60-62 von einem Großaufgebot an Polizei geräumt. Der Einsatz war ein regelrechtes Schaulaufen. Doch es geht munter weiter. Nach einer gut besuchten, wütenden aber unkoordinierten und für viele wohl frustrierenden Demo, Treffen und Veranstaltungen u.a. zu "Sexismus" im Epizentrum, wurde schon heute ein weiteres Haus besetzt.

Nur 200 m Luftlinie von der LIndengasse 60-62, liegt die Wilde13(Westbahnstrasse). Seit heute ist diese besetzt. Ein Künstler der ab Dezember im Erdgeschoss eine Fotoausstellung organisieren wird, sogar selber im Epizentrum war und sich solidarisch äußerte, rief die Polizei. Dazu ist zu sagen, dass die Aktivitäten die Ausstellung nicht gefährdeten oder behindern. Es wurde auch das Gespräch gesucht um solche Bedenken auszuräumen. Trotzdem rief er die Polizei. Da er nichts zu melden hat im Bezug auf die leerstehenden Räumlichkeiten, gab es auch keinen Räumungsbescheid. Zuerst schien es jedoch so, als ob die Wiener Behörden trotzdem räumen lassen möchten. Es wurde ein Aufgebot von ca. 80 BeamtInnen angeordnet, großteils in riot gear. Diese besetzten zuerst den Hinterhof, den die W13 mit NachbarInnen teilt und verbarrikadierten(!) sich dort mit Holzlatten und was sonst noch so rumlag. Wohlmeinende Ratschläge zur Konstruktion seitens der BewohnerInnen wurden ignoriert. Als nächstes kamen behelmte Menschen auf das Gebäude zu, da wurde es den Menschen im Haus zu bunt, da sie Angst hatten dass der offensichtlich gewaltbereite, bewaffnete Mob versuchen könnte ins Haus zu kommen, flogen Gegenstände aus dem Haus. Gleichzeitig sammelten sich immer mehr Menschen und unterstüzten von aussen und machten die Polizei sichtlich nervös. Schließlich zog das Aufgebot nach einigem rumgepose (Aufstellen in Formation und verarscht werden dafür triffts auch) wieder ab!

Obwohl es keine, auch keine informelle, Mobilisierung im Vorfeld gab, waren sehr schnell zahlreiche Leute da. Sogar NachbarInnen haben Tee und Essen gebracht. Die Nacht ist noch nicht vorbei, doch die Stimmung war sehr entspannt. Auch die Entschlossenheit der BesetzerInnen hat wohl dazu beigetragen, die Polizei dazu zu bewegen wieder abzuhauen.

Die Stimmung im Haus ist gut, wer vorbei kommen will ist willkommen. Dies ist jedoch keine offene Partybesetzung, sondern ein radikaler Versuch der Raumnahme. Lasst Hunde, Drogen und unreflektiertes, unsolidarisches oder diskriminierende Verhalten zu Hause. Solltet ihr das nicht verstehen, bleibt bitte auch da oder wo anders! Es gibt soviele leere Häuser!

Haus leer - Haus her!