Witten: Kritik der Occupy-Bewegung und sympathisierender Gruppen

occupy Bewegung unter der Lupe

Der 15. Oktober, der Tag des „global change“, (mit-)initiiert von der spanischen Protestbewegung und Attac und über das Internet weltweit vernetzt, mit tausenden „Followern“ auf Facebook, ist vorbei. Trotz weltweiter zahlreicher Proteste mit teilweise mehreren tausend Teilnehmern (1) hat der „global change“ erwartungsgemäß nicht stattgefunden. Das, worauf wir alle gehofft hatten, die Weltrevolution und der Aufbau einer neuen besseren Welt, blieb aus. Das konnten auch die Handvoll Wittener Protestler aus dem Umfeld der Linken und der lokalen Attac-Ortsgruppe nicht verändern (2).

 

Auch in Deutschland wurde demonstriert. Die Presse berichtete weitestgehend positiv. Teile der Politik sympathisieren offen mit den Protesten (3). Das wirft Fragen auf: Ist der Kapitalismus nicht mehr gern gesehen in der Republik? Wie revolutionär ist die SPD? Woher diese Begeisterung für den Protest?

Und auch manch anderes irritiert: vermeintlich linke Antikapitalisten demonstrieren zusammen mit Verschwörungstheoretikern, offenen Antisemiten und rechten Zinsgegnern (4).

Anlass genug, sich mit drei ausgewählten Aufrufen zum 15. Oktober 2011, dem Tag des „global change“, kritisch auseinanderzusetzen. Es geht uns nicht darum, zu bewerten, in wie weit regulatorische Maßnahmen sinnvoll sind oder ob es sich lohnt, sich für Veränderungen im Kapitalismus einzusetzen, solange sich eine wirkliche Alternative zu den herrschenden Verhältnissen nicht abzeichnet. Stattdessen wollen wir zeigen, warum wir die Kritik der Occupy-Bewegung nicht teilen können und auch für nicht unterstützenswert halten. Unsere Kritik richtet sich dabei in erster Linie an linke / linksradikale Gruppen, die sich an den Protesten beteiligten oder dazu aufriefen (5).

 

1. „Echte Demokratie jetzt!“ Vom revolutionären Umschwung zur reformistischen Reaktion.

Die spanischen Initiatoren des 15. Oktobers „Democracia Real Ya!“ veröffentlichten auf Facebook einen grundlegenden Text zum „Umschwung“, der sich in deutscher Übersetzung auf der Homepage „Echte Demokratie jetzt!“ – Bewegung befindet (6). Anstelle einer Kritik an Funktionsweisen und Kategorien des Kapitalismus, die es sowohl den Lesern als auch den Verfassern evtl. ermöglichen würde, das sehr komplexe Wirtschaftssystem und die ihm immanenten Krisen wenigstens ein Stück weit nachzuvollziehen, wird in diesem Text auf eine zutiefst moralisierende Pseudo-Kritik zurückgegriffen, in dem sich die Verfasser („Wir“) einer nicht näher definierten Gruppe („Sie“) gegenüberstellen. Ein Beispiel: Während die Initiatoren des Textes sich selbst und ihren potentiellen Lesern und Anhängern den Besitz „moralischer Werte und Würde“ zusprechen, wird ihren Kontrahenten (in diesem Fall der Politik in Komplizenschaft mit „großen Unternehmen und Finanzgruppen“) vorgeworfen, „im Streben nach ihrem Vorteil“ „jegliches ethisches Verhalten“ zu vermeiden und die „sozialen und kulturellen Werte“ zu opfern. Den Autoren ist anscheinend nicht bekannt, dass es im Kapitalismus nie um ethische Werte geht, sondern um wirtschaftliche Kategorien wie Konkurrenzfähigkeit und Kapitalverwertung. Auch bleibt hier offen, welche den Verfassern anscheinend als erhaltenswert erscheinenden sozialen und kulturellen Werte geopfert werden. Wird hier versucht, nationalistische Ressentiments der Bevölkerung gegen „volkszersetzende“ ausländische Feindkörper zu bedienen?

Passend dazu enthält der Text viele weitere verschwörungstheoretisch-wirkende Aussagen, in denen Einzelnen nahezu übernatürliche Kräfte zugesprochen werden, mit denen sie zum Leidwesen aller anderen („Wir“) für das Übel der Welt verantwortlich gemacht werden. Wehmütig klagen die Verfasser darüber, „es zugelassen zu haben, dass einige alles kontrollieren“, während sie selber (also das „Wir“) „abseits“ standen und „sie allein zu ihrem Vorteil regieren lassen“ haben. „Unsere politischen Systeme werden durch ihre Hände kontrolliert“ heißt es und es wird sich eingestanden, dass „ein paar wenige“ „uns mehrheitlich überzeugt“ haben, „dass es halt so ist und wir nichts machen können“. Das Eingeständnis fällt leicht, sind erst die Schuldigen gefunden. Doch durch eine derartig auf einzelne gesellschaftliche Gruppen zielende Kritik und durch Schuldzuweisungen gegenüber einzelnen Akteuren des Systems, wird nicht nur eine radikale Systemkritik verhindert, sondern auch deutlich, um welche Art von Umschwung es sich hier handelt. Denn ein wirklicher Umschwung, d.h. eine radikale Veränderung der Gesellschaft, ist nicht das Ziel der Verfasser. So hat man anscheinend kein Problem damit, sich positiv auf Kategorien der kapitalistischen Gesellschaft zu beziehen. Es wird sich mehrfach positiv auf die Nation berufen („Es ist nicht schwer zu verstehen, dass sie mit unseren Ländern (…) Geschäfte machen“ „Sie (…) spielen mit unserer Zukunft als Menschen und Nation“) und sich über die „Versklavung unserer Arbeit“ empört, anstatt Lohnarbeit und Nationalismus als Teil des kapitalistischen Wahnsinns und damit als Teil des Problems zu verstehen. Der Kapitalismus soll weiterbestehen bleiben, nur eben anders, eben irgendwie gerechter und basisdemokratischer und überhaupt sozialer, verwaltet werden.

Und auch der letzte revolutionäre Hauch des Textes, in dem es wie gesagt eigentlich um einen Umschwung gehen soll, verfliegt beim Lesen des Hinweises: „Als Bürger haben wir die Macht, unsere Regierungen zu stoppen und auszutauschen, wenn ihre Maßnahmen unverantwortlich sind“. Es zeigt sich der Reformismus der vom „Umschwung“ schwadronierenden Verfasser. Es geht ihnen nicht um ein besseres, d.h. selbstverwaltetes und von Zwängen befreites Leben und die Überwindung von Staat, Nation und Kapital. Stattdessen sollen die Regierungen vom Bürger ausgetauscht werden und ein neues „Grundprinzip für die verschiedenen staatlichen Politiken ins Bewusstsein“ gebracht werden, „indem (…) Respekt für die Bürger und die Auferlegung angemessener moralischer und ethischer Standards“ gefordert werden soll.

Steht man der Bewegung auch nur (z.B. aufgrund der oben dargestellten Kritik) ein bisschen feindselig gegenüber, fällt es nicht schwer, den Verfassern außerdem quer- und volksfrontlerische Tendenzen vorzuwerfen. So wird betont, dass es „KEINE Frage der politischen Ideen, der Religion oder der Philosophie“, sondern „eine Frage, wie sehr wir uns um unsere Zukunft und die Zukunft des Planeten sorgen“ sei. Nicht nur, dass wir also alle gemeinsam, von links nach rechts, vom Agnostiker bis zum Islamisten, egal ob Unternehmer oder Angestellter, Erwerbstätiger oder Arbeitsloser usw. zusammen gegen „Sie“ und für „echte Demokratie“ auf die Straße gehen sollen. Nein, die Verfasser des Textes möchten mit uns auch zu einer „gesunden und nachhaltigen Lebensweise“ zurückkehren. Interessant wäre zu erfahren, wann es diese gesunde und nachhaltige Lebensweise jemals gegeben haben soll. Es scheint fast so, als wollten die Verfasser hinter die positiven Errungenschaften des Kapitalismus zurück zu einer imaginisierten besseren Zeit, anstatt, über die momentanen Verhältnisse hinausgehend, eine neue Gesellschaft aufzubauen.

 

2. Wenn Witten sich empören soll...

Selbst in Witten existierte ein Aufruf zum Protest am 15. Oktober, getragen von der Partei Die Linke und der lokalen Attac-Gruppe, gefunden auf der Homepage der „Linken“ im Ennepe-Ruhr-Kreis (7). Der Aufruf trägt den Titel „Wittener empört Euch!“. Auch dieser Aufruf lässt jegliches Hoffen auf eine progressive und an Vernunft orientierte Auseinandersetzung mit den zweifellos verheerenden Folgen der Finanzkrise verblassen.

Denn, wenn es gegen den „Ausverkauf der Demokratie“ an die Banken geht, wird der Phantasie keine Grenze gesetzt. Den Zusammenhang, der zwischen der Hergabe von Verfügungsrechten und dem Verkauf der Arbeitskraft, sowie der Wahl politischer Vertreter existiert, wird dabei außer Acht gelassen. Gleichzeitig zielt die Kritik gegen die Banken auf im Kapitalismus notwendige Institutionen: Die Verfasser folgen in ihrer Argumentation der selben Logik, als wenn einem in etwa die Piek-Sieben eines Kartenhauses nicht passte und man sie heraußreißen würde, in der Hoffnung so ein viel schöneres und sicheres Haus errichten zu können. So sind es wieder einige wenige, die an wirtschaftlichen und sozialen Notständen die Schuld haben sollen und wieder wird im vermeintlich unmoralischen Handeln einzelner Wirtschaftssubjekte und nicht im fehlerhaften Ganzen die Ursache allen Übels gefunden. Neben dieser absurden Kritik der im Kapitalismus notwendigen Kooperation von Staat und Wirtschaft wird ein Blick auf die verheißungsvolle Zukunft der Europäischen Gemeinschaft offenbart: Die optimistischen Wahrsager der besagten Gruppen behaupten allen Ernstes, Europa habe sich zwischen „radikalen Neoliberalismus“ und einer „solidarischen Gemeinschaft“ zu entscheiden. Dieses Produkt revolutionsromantischer Vorstellungskraft spiegelt erneut den Gedankengang wieder, die gesellschaftliche Utopie sei nur durch die Interessen einiger Fehlgeleiteter noch fern der Realität. Systembedingte Zwänge werden ignoriert und im Kapitalismus übliche Prozesse auf Symbolfiguren einzelner Wirtschaftszweige projiziert.
Um neben den Ressentiments gegenüber den bösen Bankern auch Vorurteile gegenüber Politikern zu bedienen, nutzen die Agitatoren den Begriff „Demokratienotstand“, der den Eindruck einer illegitimen Unterdrückung durch die gewählten politischen Vertreter erzeugen soll.

Anschließend wird aus einem Aufruf der bereits erwähnten spanischen Bewegung „Democracia Real Ya!“ übersetzt. Vielleicht sind sich weder die Autoren, noch (tragischerweise) die Zitierenden dem politischen Milieu dieses Vokabulars bewusst, jedenfalls wird hier nicht der Gebrauch von Begriffen wie „Finanzherrschaft“ gescheut. Nachdem die übliche verschwörungstheoretischen Ansätze einer konspirativen Verbindung, die die Wirtschaft entgegen jeglichen „sozialen, menschlichen und ökologischen“ Fortschritte lenke, geäußert ist, wird diese Behauptung noch von der pseudo-antiimperialistischen Aussage „die herrschenden Klassen“ würden das Recht auf eine „ freie und gerechte Gesellschaft rauben“, um so „ganze Völker ins Elend zu stürzen“ ergänzt. Diese an biblische Metaphorik erinnernde Dramatik soll den Finanzmarkt als Antagonist zum friedlichen Miteinander stilisieren und es wird in solchen Momenten schwierig, dem selbstgegebenen politischen Hintergrund der Linken Glauben zu schenken.

 

3. ...und eine weitere Absurdität aus der Ruhrstadt

Ein anderes Flugblatt („Erhebt euch...“) fand sich in der Woche vor dem 15.Oktober auf parkenden Autos in der Wittener Innenstadt. Das gerade mal 15-zeilige Pamphlet besticht neben zwanghaft-revolutionären Phrasen („Sei dabei, zeige Flagge“, „Erhebe Dich“) vor allem durch einen auffällig plumpen Antiimperialismus, der „unfähigen Politikern“ vorwirft, Entscheidungen „gegen die Völker dieser Welt“ zu treffen. Die Schuldigen für eine „immer offenere Umverteilung des Kapitals“ sind wiedermal geldgierige Konzerne und mysteriöse „einige Wenige“. Auffällig ist der Versuch der Vermeidung von Anglizismen – die Verfasser versuchen aus dem Internet ein Internetz zu machen – vielleicht ein weiterer Hinweis, welch deutsch-nationalen Ursprungs der Wisch ist (8).

 

4. Fazit: Radikale Kritik und gesellschaftlicher Umschwung sehen anders aus

Alle hier kritisierten Aufrufe und Veröffentlichungen von Gruppen aus dem Umfeld der Occupy-Bewegung (Echte Demokratie Jetzt, Attac, Die Linke usw.) kritisieren nicht den Kapitalismus als System mit dem Ziel der Überwindung von Staat, Nation und Kapital hin zu einer befreiten Gesellschaft, sondern verbleiben in einer personifizierenden Kapitalismuskritik, die einige wenige Personengruppen für die täglichen Zumutungen des kapitalistischen Alltags verantwortlich macht. Exemplarisch hierfür ist die permanente „Wir“ vs. „Sie“ Agitation und die Gegenüberstellung der „99%“ gegen die „oberen 1%“ (9). Problematisch hierbei ist vor allem der strukturelle Antisemitismus der Verfasser, der sich in der Trennung von Produktions- und Zirkulationssphäre und in der damit verbundenen Kritik an der „Finanzherrschaft“ bei gleichzeitigem positivem Bezug auf Werte und (Lohn-)Arbeit zeigt. Der Vergleich zur Propaganda der Nationalsozialisten, die zwischen „raffendem“ und „schaffendem“ Kapital unterschieden, drängt sich hier leider zwingend auf (10).

Hinter dem vulgär-revolutionärem Gebrauch von Floskeln wie „Umschwung“, „gemeinsamer Kampf“, „Erhebt Euch“ usw. verstecken sich zutiefst reformistische Gedanken, die den Eintritt für ein tatsächlich selbstbestimmtes und freies Leben an Forderungen nach echter Demokratie und den Wunsch der Ersetzung alter Regierungen durch neue Regierungen verraten und sich, statt für die Überwindung des Systems, für einen vermeintlich gerechteren Kapitalismus einsetzen.

Ob sich eine Intervention von linksradikaler Seite lohnt (weitere Aktionstage unter Beteiligung vermeintlich linker Gruppen sind bereits in Planung (11)), bleibt letztendlich jeder Gruppe selbst überlassen. Zweifel an derartigen Überlegungen sind aufgrund des reaktionären Potentials dieser Bewegung allerdings (leider) mehr als berechtigt.

 

Kritische Intervention Witten (KIWi), Oktober 2011

http://kiwitten.blogsport.de/

Mail: ki-witten@gmx.de

 

 

    (1) Der kurze Versuch einer Zusammenfassung findet sich u.a. hier: http://www.taz.de/t172/Demos-gegen-Banken-und-Sparzwaenge/!80048/

    (2) Bericht der WAZ / WR zum Protest in Witten: http://www.derwesten.de/staedte/witten/Protestzug-fand-wenig-Resonanz-id5165594.html

    (3) So z.B. SPD-Chef Sigmar-Gabriel: http://www.augsburger-allgemeine.de/community/profile/Finanzmarktgedanken/SPD-Fuehrung-ruft-zu-Protesten-gegen-Banken-auf-id17145981.html

    (4) Die gesamte Bandbreite des Teilnehmerspektrums der Proteste wird in diesem Bericht kritisch dargestellt: http://reflexion.blogsport.de/2011/10/17/die-maersche-der-demokraten/

    (5) In Witten bewarb z.B. auch der (unterstützenswerte!) linke Freiraum „Trotz-Allem“ die Bewegung auf seinem Blog: http://trotzallem.blogsport.de/2011/10/01/2011-10-15-united-for-globalch...

    (6 ) http://www.echte-demokratie-jetzt.de/15-o-umschwung/

    (7) http://www.die-linke-en.de/cms_EN/cms/front_content.php?idcat=229&idart=2105

    (8) Die neonazistische NPD brachte erst vor kurzem einen Antrag unter dem Motto „Deutsch statt Denglisch“ in den Landtag Sachsens ein. Die peinliche Darstellung der Partei findet sich hier: http://npd-fraktion-sachsen.de/index.php?s=3&aid=1556

    (9) Zur weiteren Kritik an der Ideologie der Protestler und dem Bild der „99% vs. 1%“ siehe u.a.: http://www.classless.org/2011/10/10/occupy-yourself/

    (10) Kurze Einführung in den Begriff des regressiven Antikapitalismus und Ähnlichkeiten zum Antisemitismus: http://bak-shalom.de/index.php/bildung/begriffserklarung-regressiver-antikapitalismus/

    (11) Die dem antiimperialistischen Spektrum der radikalen Linken zuzurechnende Gruppe „Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin“ ruft auf ihrer Homepage zu weiteren Protesten auf: http://arab.blogsport.de/2011/10/21/great-crisis-riseup-2-the-world-is-ours/

 

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Wenn Du mal von deinem rosarotem Quietscheboot runterkommst, dann zeig es doch allen, wie man es besser macht.

ihr Menschen aus Witten auf eurem rosaroten Quietschebot, wie kommt ihr nur darauf, euch gegen Sprüche wie "Wir kennen kein Links, kein Rechts, Kein Mitte" (hat doch schon so ähnlich der Kaiser gesagt) oder  "Zu den 99% gehören auch wir Rechten" (beide OccupyBerlin Stream oder unbeanstandeter Eintrag) zu verwahren? Auch Chemtrails und Wunderheilung sowie Verschwörungstheorien waren schon immer Teil des politisch antiautoritären Diskurses.

 

Wir sind schliesslich das (eine) Volk! (Polemik - Ende)

 

Guter Text (ohne Polemik)

Juhu,

Packen wir doch alle unsere anti-akademiker ressentiments aus!

Nieder mit allen, die sich Gedanken machen!

Nieder mit allen, die Versuchen Politik mit mehr als nur Bauchgefühl zu machen!

interessanter text. kann die kritik gut verstehen. ihr schreibt aber so, dass 99% der bevölkerung den text nicht verstehen werden^^ aber okay ist ja an linksradikale gerichtet die an den protesten teilnehmen...

 

ich finde man kann sich an den protesten mehr oder weniger beteiligen und versuchen mit leuten den dialog zu suchen um radikalere ideen reinzubringen.

 

verschwörungstheoretiker sollten aber ignoriert und blockiert werden. und wenn sie sich klar rechts äußern kriegen sie auch gerne aufs maul :)

 

(A)

Die Kritik mag richtig sein, bewirken wird sie in der Form kaum etwas. Vor 10 Jahren haben Gruppen genau die gleichen Vorwürfe an die globalisierungskritische Bewegung gerichtet. Solche "Interventionisten" landen beim üblichen antideutschen Sektierertum. Gesellschaftlich bleiben sie irrelevant.

 

Das andere aktuelle Posting zur Occupy-Bewegung in Frankfurt gefällt mir da schon viel besser und bringt es hier auf den Punkt:

 

"Wer die Querelen in Frankfurt (und auch anderswo) unter den politisch Aktiven leid ist, die endlosen Diskussionen über den richtigen unverkürzten, antikapitalistischen Weg, der mindestens 20 rassistische, deutsch-nationale, antisemitische Schnittmengen, Affinitäten, Konnotationen glaubhaft aus dem Weg räumen muss, bevor der erste Schritt gemacht werden darf, der war zufrieden und atmete auf."

 

Der Autor Wolf Wetzel kritisiert auch die Occupy Bewegung, aber auf ganz anderer Art und Weise. Mit Lob und Kritik, Fragen und Anregungen, Ideen und Visionen, Wünsche und Träume. Das ist Intervention.

seid ihr spalter vom staat bezahlt? 99% / 1 = 99%

 

wir lassen uns durch nichts teilen. wir sind alle eins. wir lassen uns von einer minderheit nicht mehr an der nase herumführen. wir wollen auch keine reform des unrechts, kein anderes 1%. der geist ist aus der flasche. das 1% hat alles kaputtgewirtschaftet und nun machen wir es selbst. wir wurden falsch verwaltet, wir verwalten uns jetzt selbst.

 

wenn ihr linken weiter in euren strömungen gegen symptome kämpfen wollt, tut das. wir anderen gehen jetzt gegen die ursachen vor, das herrschaftssystem und die machtkonzentration.

 

wir können es besser als die

http://www.youtube.com/watch?v=QBOxebtv5fg&feature=share

http://vimeo.com/30994422

 

macht ihr was ihr seid ewig macht, alles schlechtreden. wir machen uns nun die welt wie sie uns gefällt und lassen uns von euch berufsrevolutionären nicht aus der ruhe bringen. legt den beruf ab und werdet echte revolutionäre. sonst seid ihr nur reformer des unrechts. legt die rollen ab. glaubt nicht alles was ihr denkt. springt mal über den schatten. wir sind alles einzelne die kein bock mehr auf das alte haben. wir machen es nun besser als die parteien und gruppen.

Wie erzittern vor eurer Macht, oh ihr allmächtigen!

Ihr, die ihr die geballte Kraft eines hippen Trends auf eurer Seite habt.

 

Macht ihr, was ihr immer macht: Euch stark fühlen und nach einem Monat resignieren.

Wir "linken" versuchen derweil eine langfristige Alternative zu bieten für alle, die tatsächlich gemerkt haben, dass dieses System gewaltig stinkt und nicht bloß Angst haben, dass sie jetzt da Steve Jobs tot ist und den nächsten Trend nciht mehr verkünden kann, sie ihn verpassen werden wenn sie nicht bei allem mitmachen.

Aber gut Gebrüllt, Löwe....

Dass die Occupy Kritik völlig verkürzt ist weiß in der Linken jeder Idiot, da braucht ihr euch nicht die Mühe der Analyse zu machen. Die Antisemitismuskeule zieht euch dann eher ins lächerliche weil die zu einer Occupy-Kritik a) gar nicht notwendig und b) inhaltlich falsch ist. Die eigentliche Frage jedoch, die sich bei eurem Wirken stellt ist, warum ihr nicht an der euch geeignet erscheinenden Front gegen das System kämpft, stattdessen die kleinen Pflänzchen des heutzutage so seltenen Widerstandes totzutreten versucht? Ihr verschwendet eure Energien ganz offensichtlich lieber im Kampf gegen die verkürzte Kapitalismuskritik als den Kapitalismus an sich anzugreifen.

genau auf den Punkt gebracht.

also endlich wieder mal fühlen mehr menschen das irgendwas nicht passt.....sie merken das die gegenwertige situation irgendwie nicht stimmig ist.

sie sehen die krise.......sie sehen proteste in griechenland....revolutionen in nordafrika.....vieleicht noch ein wenig gesalzen mit büchern oder schriften wie schwarzbuch der marktwirtschaft oder no logo.

sie merken an sich selber das lebensmittel teurer werden.das sie ihre miete nicht mehr zahlen können.das die arbeitsverhältnisse immer krasser werden.

ihr wisst was ich meine....einfach ein gefühl des ya basta (es reicht).

und dann geht mensch erst mal.und das ist schon mal super das er geht.denn wie oft kritisieren wir das die menschen ihren arsch nicht hoch bekommen oder schweigen oder es nicht intressiert was so abgeht.nein....sie gehen.und klar werden fehler gemacht....es brauch ja ein prozess des lernens und gegenseitigen bereicherns.(fragend gehen wir voran).

und grade jetzt sollte die bewegung angereichert werden mit radikaler konstruktiver kritik.

wie solle es denn sonst gehen.es werden nicht alle mit einer vollkommenen richtigen (was auch immer die sein soll) einstellung geboren.nein....mensch muss wachsen und lernen und sollte nie aufhören zu lernen.

ich finde es eher eine zumutung immer nur zu kritisieren aus nem autonomen übermenschentum....(wir haben recht und alle andren sind nationale und antisemiten und dies und das).....nein..ich denke die leute machen sich gedanken und lesen und diskutieren und wollen verändern...nur von uns radikale linke bekommen sie nur auf den deckel.wer hat da noch bock auf unsere art und unsere politik....niemand.aus dieser arroganz heraus hat die radikale linke nämlich auch keine basis,kein zulauf,keine einflussmöglichkeiten.weil alles was nicht 100 % übereinstimmt verachtet wird.

mischt euch ein.....redet mit den leuten....macht eure eigenen flugblätter (die auch ein arbeiter oder arbeitsloser oder am besten jeder mensch egal welcher sprache lesen kann).es sind chacen der veränderung....und auch wenn es nur reformen sind....warum nicht....besser keine akw s mehr...oder was weiss ich...gesunde lebensmittel....usw...egal symptomkämpfe sind auch wichtig.aber besser wie von einer revolution träumen die so niemals stattfindet.

Kommentar zur Kritik an der Veröffentlichung des Textes „Kritik der Occupy-Bewegung und sympathisierender Gruppen“:

http://kiwitten.blogsport.de/2011/10/31/kommentar-der-kritischen-interve...

Occupy – Eine Bewegung zwischen verkürzter Kapitalismuskritik und strukturellem Antisemitismus.

 

Ein Artikel zum Thema von mir auf: http://bea.blogsport.de/2011/11/08/occupy-eine-bewegung-zwischen-verkuer...