Situationsbericht Wittenberg

Thomas Lindemann

Die Stadt Wittenberg zählte in den letzten Jahre zu den wenigen Städten in Sachsen Anhalt die wenige Probleme mit Neonazis und deren Umtriebe vorzuweisen hatte. Der eher inaktive NPD Kreisverband Wittenberg um Thomas Lindemann zeigte sich nur recht selten und wenn, dann mit uncharismatischen und schlecht besuchten Kundgebungen. Örtliche Kameradschaftsstrukturen lagen eher brach und konnten weder Struktur noch regionale oder überregionale Kontakte aufweisen. Die letzte öffentliche Aktion war eine Kundgebung am 11.12.2010 unter dem Motto "Demokratie schützen – Bürgerrechte bewahren" im Rahmen des NPD Wahlkampfes zu den Landtagswahlen im März 2011.


Seit einigen Wochen ist allerdings eine neue Dynamik zu spüren.
Im komplettem Stadtgebiet ist vermehrt Nazipropaganda a lá Widerstand.info und freies-netz.com anzufinden. Desweiteren werden vermeintliche Antifaschist_Innen bedroht und eingeschüchtert, Höhepunkt der recht unorganisierten Aktionen der selbsternannten "Autonomen" Nationalisten war eine Spontandemonstration am 27.08.2011 mit etwa 30 Teilnehmern. Dabei zogen sie mit Fackeln, Pyrotechnik und einen Transparent wessen Aufschrift mensch nicht lesen konnte durch die Stadt.

Der Anlass sowie die Thematik der Spontandemo ist bis heute unklar,ob es sich um eine verspätete Aktion zu den von "Freien Kräften"mobilisierten " Rudolf Heß Aktionswochen handelt ist eher spekulativ. Da die Demonstration erst gegen 22:00 Uhr stattfand hatte sie auch kaum Außenwirkung.
Als Beamte des Polizeireviers Wittenberg mit drei Einsatzwagen auftauchten, rannten die jungen Neoanazis in Seitenstraßen.

Wenige Tage später wurden die Vorkommnisse mit einer Spontandemo von Antifaschist_Innen aus Wittenberg und Umgebung beantwortet. Dabei wurde vorallem durch Straßen gelaufen wo Neonazis wohnen oder sich aufhalten. Nach etwa einer halben Stunde ließen sich die ersten Zivilpolizisten bei der Demo blicken und versuchten doch sehr unbeholfen eben diese zu stoppen, was ihnen aber nicht gelang. Nach circa einer Stunde wurde die Demo beendet. Im Nachgang der Demonstration kam es zu mindestens sechs Personalienfeststellungen.
Dennoch war die Demo ein klares Zeichen für die sich aufbauende Neonazistruktur, das wir sie nicht in ruhe lassen werden und weiterhin entschlossene Antifaschistische Politik betreiben. Für uns ist klar,das ein Selbstverwaltetes Jugendzentrum dringender denn je gebraucht wird. Deswegen findet auch am 10 September ein Fussballturnier unter dem Motto "Bolzen für ne' Bude" mit anschließendem Konzert mit Karl Heinz Feuermelder (Akustik Liedermacher_Innen aus Erfurt) auf der Wittenberger Schloßwiese statt.

Desweiteren wollen wir hier noch einmal auf die Antifa-Demo am 9. September in Salzwedel unter dem Motto "Aus der Geschichte lernen! Nazistrukturen entgegentreten – In Salzwedel und überall!"hinweisen.

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Weiter so! Lasst euch von solchen WannaBe-Nazis nicht einschüchtern!

Ich hoffe es klappt bald mal mit einem Freiraum in WB.

 

No Pasaran!