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Mutmaßlicher Nazi-Brandstifter in Bergkamen nahe Dortmund festgenommen. Der 23-jährige soll mehrere Brände gelegt haben, darunter in einer Moschee sowie vor einer Wohnung, in der MigrantInnen leben. Wenige Tage vor der Festnahme posierte der Jungnazi mit einem "Division-88"-Shirt in einem WDR-Interview.

Die Stadt Bergkamen liegt rund 15 Kilometer neben Dortmund. In der Stadt kam es nach Presseberichten zu mehreren Brandstiftungen. Unter anderem wurde die Tür einer Wohnung in Brand gesetzt, in der MigrantInnen leben, die BewohnerInnen blieben unverletzt. Der 23-jährige Nazi soll zudem Feuer in einer im Bau befindlichen Moschee gelegt haben. Dort entstand nach Angaben des WDR ein Sachschaden von bis zu 100.000 Euro. Wenige Tage vor der Festnahme posierte der Jungnazi bei einem WDR-Interview noch mit T-Shirt mit der Aufschrift "Division 88". Der Nazi sitzt inzwischen in U-Haft, ein mutmaßlicher Mittäter wurde nach der Festnahme wieder entlassen. In der gleichen Woche verübten bisher Unbekannte einen Brandanschlag auf ein von Roma bewohntes Haus in Leverkusen.

Die Region Dortmund gilt bundesweit als Nazihochburg. Die Nazis führen regelmäßig Propagandaaktionen und Aufmärsche durch und sind in der Lage auch spontan bis zu einhundert Personen zusammenzutrommeln. In Dortmund und in umliegenden Städten kommt es regelmäßig zu Angriffen auf linke Einrichtungen und Büros sowie auf Einzelpersonen der organisierten Linken und MigrantInnen. So wurde z.B. das Wahlkreisbüro von Ulla Jelpke (Bundestagsabgeordnete der Linkspartei) in Dortmund bereits sechs mal von Nazi angegriffen. In der Ruhrgebietsmetropole selbst wohnen zahlreiche Neonazis im Stadtteil Dortmund-Dorstfeld. Ende Juli kam es in Dortmund zu einer Serie von Attacken gegen aktive Linke und Büros von DKP und Linkspartei [Info hier und hier].

Die Angriffe stehen offenbar im Zusammenhang mit einem geplanten Noenazi-Aufmarsch am 3. September 2011 in Dortmund. Die Nazis wollen zum siebten Mal ihren "Nationalen Antikriegstag" begehen - jedoch formiert sich Widerstand. Verschiedene Bündnisse planen Protestaktionen. Das Bündnis "Dortmund stellt sich quer" ruft zu Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen Nazis und zu Blockaden auf.

Eine antifaschistische Vorabenddemo nach Dortmund-Dorstfeld am 2.9. beginnt um 19 Uhr am ZOB (direkt am Hauptbahnhof).

Nazis am 3.9.2011 in Dortmund blockieren! No Pasarán! Dorstfeld nicht in Nazihand!
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