Am Samstag, den 16.07.2011, veranstalteten mehrere NPD Kreisverbände zusammen mit Freien Kameradschaften einen Infotisch auf dem Segeberger Marktplatz. Mit einem schwarzweißen A4-Flyer versuchte das braune Pack vergeblich, gegen vermeintliche „Linksextremisten“ zu wettern und forderte die Schließung des „Hotel am Kalkberg“ (HaK) in Bad Segeberg.
Die Anreise der Neonazis war anscheinend auf Grund jüngster Ereignisse http://de.indymedia.org/2011/06/310399.shtml von größerem Unbehagen begleitet. So versteckten sich einige Mitglieder des NPD-Kreisverbandes Stormarn/Lauenburg am Lübecker Hauptbahnhof und setzten die Reise in Kleinstgrüppchen nach Bad Segeberg fort.
Trotz weiträumiger Mobilisierung seitens der Veranstalter, konnten lediglich 15 Neonazis für das traurige Treiben gewonnen werden.
Die Veranstaltung wirkte nach außen hin müde und verkrampft, was dazu führte, dass es etliche minutenlange Passagen voller Stille aus der brauen Ecke zu „vernehmen“ waren.
Daniel Nordhorn, Mitglied des NPD-Kreisverbandes Segeberg-Neumünster, hatte Schwierigkeiten sich der lauten Geräuschkulisse der spontan anwesenden Gegendemonstranten zu stellen und auch die Resonanz der eigenen Kameraden blieb aus.
Der seit Büchen in der Neonaziszene gefeierte „Märtyrer“ Sebastian Sommer machte in Bad Segeberg einen eher lustlosen und distanzierten Eindruck und fühlte sich scheinbar nicht mal in der Lage, seinen Kameraden Nordhorn mit einem eigenen Redebeitrag zu unterstützen.
Statt dessen kam des Öfteren ein apathisches Gähnen des stellvertretenden Vorstandsmitgliedes zum Vorschein.
Nicht nur in den Köpfen seiner Kameraden schien wenig los zu sein, auch er selbst brachte nur ein lückenhaft restauriertes Gebiss zum Vorschein, was darauf schließen lässt, dass er als viel beschäftigter Parteikader noch nicht die Zeit gefunden hat die ihm ausgeschlagenen Zähne zu ersetzten.
Die NPD und die ihnen hörigen Kameradschaften schafften nicht die von ihnen angesetzte Thematik unter die Passanten zu bringen.
Statt dessen unterstützten die an diesem Tag anwesenden Passanten der Bad Segeberger Innenstadt das HaK mit Unterstützungsunterschriften für das Bürgerbegehren, welches sich für den Erhalt des Jugendzentrums ausspricht.
Das Trauerspiel der braunen Brut dauerte lediglich etwa 70 Minuten lang, bis sie unter Polizeischutz den Trott in Richtung Bahnhof einschlugen.
In Bad Segeberg blieben nur ihre eigene Demütigung und zerrissene NPD-Flyer.
Linke Freiräume erkämpfen und erhalten!
Neonazis entschlossen entgegentreten!
Ronny Schaal
Das "ich möchte Bürgermeister werden der Hansestadt Lübeck"-Opfer Ronny Schaal, des NPD Kreisverband Lübeck/Ostholstein, war ebenfalls anwesend bei dem Infostand in Bad Segeberg. Herr Schaal unterstützte genauso wenig wie der Rest seiner Kameraden die Infoveranstaltung und hielt sich meist im Hintergrund. (siehe Bild: Aufmerksame Zuhörer, links sitzend)
Bis zum 19.September 2011 muss Herr Schaal 245 Unterstützungsunterschriften bei der Hansestadt Lübeck eingereicht haben, um als Kandidat zur Wahl des Bürgermeisters, am 06. November 2011 in Lübeck antreten zu können.