Heidelberg: Solidemo zur Räumung

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Im Anschluss an die gestrige Nachttanzdemo in Heidelberg füllten einige Teilnehmer_innen die Forderungen mit Leben und nahmen sich ein leerstehendes Haus, um dort ein Jugend- und Kulturzentrum zu errichten. Der (eigentumsrechtliche) Besitzer, das Land Baden-Württemberg, bevorzugt es allerdings Häuser leerstehen und zerfallen zu lassen, anstatt darin in einer Atmosphäre, in der jede_r sich wohlfühlen kann, Politik und Kultur in unkommerzieller Ausrichtung leben zu lassen. Dementsrpechend wurde heute Mittag die Besetzung martialisch geräumt. Hierzu veröffentlichen wir unten die Presseerklärung des Autonomen Zentrums Heidelberg (im Exil).

 

Aus Solidarität mit der Gebäudesozialisierung und gegen die darauffolgende Repression sammelten sich in den frühen Abendstunden am Bismarckplatz ca. 50 Aktivist_innen zu einer Spontandemonstration durch die gut belebte Hauptstraße. Durch kraftvolles und entschlossenes Auftreten verschaffte sich Demo die gewünschte  Aufmerksamkeit bei den zahlreichen Wochenendsbummler_innen, Touris und Cafébesucher_innen. Zusätzlich zu den Parolen für ein neues AZ und gegen Repression wurde mit Flugblättern über das Anliegen der Demo informiert. Völlig unbehelligt von der Polizei, die scheinbar die Erschöpfung vom Mittag noch nicht ganz überwunden hat, zog der Block bis zum Rathaus, wo sich die Demo schließlich auflöste.

 

Das Signal ist klar: Keine repressive Maßnahme von Zacherle und Konsorten bleibt unbeantwortet! Ein neues AZ werden wir uns holen! Auf allen Ebenen, mit allen Mitteln!

 

Kein Tag ohne Autonomes Zentrum

 

No Justice, No Peace - Fight the police

 

 


 

 

Pressemitteilung
Heidelberg, 17.04.2011

Hausbesetzung in Heidelberg brutal beendet


Heute Mittag haben mit Rammböcken, Vorschlaghämmern, Riesenzangen, Bohrern, Feuerleitern und Äxten ausgerüstete, vermummte BFE-Einheiten der Polizei ein besetztes Gebäude in der Alten Eppelheimerstraße 80 (Ecke Emil-Maier-Straße) geräumt; dabei wurden in dem siebenstöckigen Haus erhebliche Sachschäden angerichtet. Das dem Land Baden-Württemberg gehörende Haus im Stadtteil Bergheim, das seit mehreren Jahren leer steht, war gegen Mitternacht von Dutzenden von Aktivist_innen besetzt worden, um darin ein neues selbstverwaltetes Zentrum aufzubauen. Beim äußerst brutalen Polizeieinsatz wurden fast vierzig Personalienfeststellungen „abgearbeitet“, kurze Ingewahrsamnahmen durchgeführt und willkürlich Platzverweise für die angrenzenden Stadtteile erteilt. Die eingeleiteten Ermittlungsverfahren lauten auf Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und – in einem besonders lächerlichen Fall – Urkundenfälschung.

Das sehr geräumige Haus, das sich perfekt geeignet hätte für einen selbstverwalteten Treffpunkt, war bereits einige Stunden besetzt und von Aktivist_innen bevölkert, als ein massives Polizeiaufgebot begann, das ganze Gebiet um das Gebäude herum abzuriegeln und Passant_innen zu kontrollieren. Die Einsatzleitung zeigte sich vollkommen unkooperativ und legte den Besetzer_innen weder einen Räumungstitel vor noch waren sie bereit, den Aktivist_innen und Gästen freien Abzug zu gewähren. Gegen 11.45 Uhr verließen die Besetzer_innen das Haus, wo sie  vor Ort umfassenden Personalienkontrollen und Durchsuchungen unterzogen wurden. Von diesen Maßnahmen waren auch mehrere zufällige Passant_innen und Anwohner_innen betroffen. Währenddessen stürmten marodierende Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten der Bereitschaftspolizei das Haus und zerschlugen Türen und Inventar.

Einige Stunden zuvor hatte sich gegen 18.30 Uhr eine kraftvolle, entschlossene Nachttanzdemo unter dem Motto „Träume brauchen Freiräume“ vom Marktplatz aus Richtung Hauptbahnhof auf den Weg gemacht. An der von linken Gruppen aus Heidelberg, Mannheim, Bensheim und Mainz initiierten Demonstration, die ein neues selbstverwaltetes Zentrum für Heidelberg forderte, nahmen mehr als 1200 Personen teil. Sie endete ohne Zwischenfälle gegen 22.30 Uhr auf dem Platz vor dem Bahnhof.

Wieder einmal zeigte sich heute die in Heidelberg seit der Räumung des Autonomen Zentrums  vorherrschende kompromisslose Haltung gegenüber Forderungen nach einem neuen selbstverwalteten Zentrum, in dem parteiunabhängige, linke Politik und Gegenkultur betrieben werden können. Die Ermittlungsbehörden machen sich dabei stets zu Handlangern einer freiraumfeindlichen Linie der Stadtpolitik.

Trotzdem wird es weiterhin Menschen geben, die versuchen, das Thema „Autonomes Zentrum“ auf die stadtpolitische Agenda zu setzen und endlich einen neuen selbstverwalteten Raum zu erkämpfen.

Für die Einstellung aller Ermittlungsverfahren, die im Zusammenhang mit der Besetzung stehen!
Gegen staatliche Repression und Bevormundung!
Für ein neues Autonomes Zentrum in Heidelberg und überall!

Autonomes Zentrum Heidelberg (im Exil)

 

 


 

 

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Hallo super Aktionen am Wochenende.

Macht weiter so!

"...An der von linken Gruppen aus Heidelberg, Mannheim, Bensheim und Mainz initiierten Demonstration"

 

...und Worms...