Zwei Poster sind wenige Wochen vor dem 1. Mai auf den Straßen von Berlin und Hamburg aufgetaucht. Unter der Überschrift “Für die soziale Revolte – als Antwort auf das Bestehende” zeigen sie die Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen auf und propagieren die tägliche Revolte als Möglichkeit aus dem Alltag auszubrechen, und dies nicht nur am 1. Mai.
Für die soziale Revolte – als Antwort auf das Bestehende
Frühjahr 2011: mit Freude und Interesse schauen wir nach Nordafrika. Es bewegt sich was, das jahrelang am Ende der Geschichte angekommen zu sein schien. Ein kleiner Funke reichte aus um die sozialen Spannungen zum Explodieren zu bringen und die Rebellion gegen das Bestehende zum Flächenbrand werden zu lassen. Es sind Revolten, die von Selbstorganisierung und Subversivität geprägt sind und in ihren Anfängen und oft auch darüber hinaus ohne führende Gruppen und einheitlicher, institutionalisierter Politik auskommen. ArbeiterInnen, Erwerblose, StudentInnen und SchülerInnen gehen gemeinsam auf die Strasse und fordern nichts weniger als die Freiheit. Die Freiheit selbst über ihr Leben zu bestimmen und meinen damit unvermeintlich auch ein Ende der kapitalistischen Herrschaftsverhältnisse, welche die Ursache für Kriege, Unterdrückung und Ausbeutung sind.
Was hat das mit uns zu tun? Was hierzulande gerne verschwiegen wird ist, dass sich die Rebellionen nicht alleine darauf beschränken die Despoten an der Macht los zu werden, um sie durch andere zu ersetzen. Vielmehr sind die Gründe für die Eskalation in der dauerhaften Krise des globalen Kapitalismus zu suchen: Arbeitslosigkeit, schlecht bezahlte Jobs, fehlende Perspektive für die Jugend und die herrschenden Beziehungen der Macht, welche um jeden Preis verteidigt werden. Diese Probleme kommen uns, auch in der so oft gepriesenen „Demokratie“, allzu bekannt vor. Mögen die Auswirkungen auf unser Leben zwar sehr unterschiedlich sein, so ist es dennoch die selbe Scheisse, die uns gefangen hält. Eine entfremdete Welt, in der die Waren mehr Wert sind als unser Leben. So verwundert es nicht, dass auch die immer lauter werdenden Schreie aus den europäischen Metropolen im Grunde die selbe Sprache sprechen und ein gemeinsames Begehren in sich tragen. Ob die Revolten und Streiks in Frankreich und Griechenland, die SchülerInnendemos in England, die Knastaufstände in Belgien oder manchmal auch hier, direkt vor der Tür, wie kürzlich nach der Räumung eines Hauses; die Wut wird sichtbar und ist in ihrer Art und Weise, wie sie zum Ausdruck kommt, oft deutlicher als es tausend Worte sein könnten.
Wir machen uns keine Illusionen. Dieses marode System wird nicht durch Reformen menschlicher werden, und kein Dialog mit der Politik kann uns einem besseren Leben auch nur einen Schritt näher bringen. Es geht auch nicht darum die Burg der Herrschaft zu stürmen, denn die Macht und die Logik des Kapitals wirken viel tiefer in unser Leben hinein, als dass man sie an einem zentralen Punkt einfach zerstören könnte. Vielmehr geht es darum einen Sturm auf die herrschenden Beziehungen zu entfesseln, um die Unterdrückung und Fremdbestimmung in all ihren Facetten anzugreifen. Kurz gesagt: die soziale Revolte als Antwort auf das Bestehende. Deshalb lasst uns auch hier der Funke sein, der das Feuer entzünden wird, am ersten Mai und alle Tage, um Raum zu schaffen, der uns die Gelegenheit bietet mit dem Leben zu experimentieren. Auf den Grundlagen von Solidarität und wechselseitiger Hilfe, durch Selbstorganisierung im Alltag und mit voller Leidenschaft wollen wir die unbekannten Wege in die Fröste der Freiheit betreten…
…auf dass der Stein ins Rollen kommt!
Für die soziale Revolte – als Antwort auf das Bestehende
1.Mai 2011
Bevor
sich diese Welt endgültig von ihrem Schatten – von der Kontrolle, dem
Zwang und der Unterdrückung – verabschiedet, werden überall kleine Feuer
die Botschaft der Freiheit verkünden. An unfassbaren Orten, auf
scheinbar unmöglichen Wegen und mit höchster Intensität. Kleine und
große Stiche, ausgeführt durch unsere Entschlossenheit und unsere Wut,
können das Bestehende ins Wanken bringen und werden schlussendlich ihr
vollständiger Untergang sein. Wir fragen andere MitstreiterInnen: Wann?
Sie antworten: Habt Geduld, es ist noch nicht die richtige Zeit…
Doch w ir haben das Warten satt und wählen schon heute
das Feuer und den Stein. Denn wir sind überzeugt davon, dass wir mit
unserer Solidarität und gegenseitigen Hilfe jeden Tag den Sturm des
Aufstand entfesseln können.
Die Poster in höherer Auflösung
www.file-upload.net/download-3357254/F-r-die-soziale-Revolte---als-Antwort-auf-das-Bestehende.zip.html
Mannheim
Aufruf der Antifaschistischen Jugend Ludwigshafen/Mannheim zum revolutionären 1. Mai:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/37055
21.04.2011: Mobiveranstaltung "Heilbronn stellt sich quer!", organisiert von der Antifaschistischen Jugend Ludwigshafen/Mannheim im JUZ Mannheim:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/36669
21.04.2011: Soli-Party für den 1. Mai von und mit der Antifaschistischen Jugend Ludwigshafen/Mannheim, im JUZ Mannheim:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/36673
30.04.2011: Demo und Kundgebung zum revolutionären 1. Mai am Paradeplatz in Mannheim. Anschließend gemeinsame Fahrt auf das Antifa Straßenfest in Heidelberg. Organisiert von der Antifaschistischen Jugend Ludwigshafen/Mannheim und der Roten Aktion Mannheim. Unterstützt vom AK Antifa Mannheim.
1. Mai 2011: Naziaufmarsch in Heilbronn verhindern, Bus aus Mannheim!
Der Bus wird organisiert vom JUZ Mannheim. Tickets kosten 12 Euro (normalpreis) bzw 15 Euro (solipreis).
Die Karten bekommt ihr jeden Dienstag und Donnerstag im JUZ Mannheim.
Reservierungen sind nicht möglich!
www.antifajugend.tk
www.juz-mannheim.de