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PRESSEMITTEILUNG #3

Wir gehen nicht freiwillig

Will die Stadt gewaltsam räumen lassen?

Auch nachdem die Stadtbau am 4. April Strafantrag gestellt hat, werden die Besetzer_innen das Haus 36 in der Johann-Sebastian-Bachstraße nicht verlassen. Wenn die Stadtbau und damit die Stadt und der Gemeinderat auf Eskalation setzen, dann werden sie diese bekommen. Tragen wir den sozialen Kampf um Wohnraum und ein gutes Leben auf die Straße – kreativ, vielfältig und solidarisch!

Die städtische Wohnraumpolitik versagt in der sozialen Frage. Statt bedarfsgerechten Lebensraum zu fördern, wird „aufgewertet“, also unternehmerisch gehandelt. Dabei steht das kapitalistische Profitinteresse hoch über den vermeintlich sozialen Zielen des kommunalen Gentrifizierungsagenten.

Infolge der Besetzung des Stadtbaugebäudes vom 1. April solidarisierten sich viele Anwohner_innen, die unter den spießigen Homogenisierungsplänen im Herderner „Musikerviertel“ zu leiden haben. In der Tat wurden die Bewohner und Bewohnerinnen der ehemaligen „Kleinrentnersiedlung“ in der Johann-Sebastian Bach Straße regelrecht herausgemobbt. Auch werden sie in Zukunft deutlich mehr Miete zahlen müssen, wenn der „Sozialausgleichsmechanismus“ der Gemeinde greift und neue Wohnungen in Brühl-Beurbarung bezogen werden. Dann soll hier abgerissen werden und „aufgewertet“. Ein ganzer Straßenzug mit spitzenmäßiger Bausubstanz, in Zukunft noch schöner und nur für Reiche.

Um das Millionenprojekt umsetzen zu können, hat die Freiburger Stadtbau Anzeige gestellt, um sozial- politisches Engagement, wie es in der Johann- Sebastian- Bach- Straße von den Besetzer_innen praktiziert wird, durch Polizeigewalt zu beenden. Diese Vorgehensweise ist nicht unübliche für die realpolitische Praxis. Anstelle sich mit vorhandenen sozialen Problemen auseinanderzusetzen, werden die Menschen, die sich aktiv für eine Lösung dieser Probleme einsetzen, durch Polizeigewalt versucht mundtot zu machen.

Wir lassen uns nicht mundtot machen, sondern werden weiter für Wohnraum und ein gutes Leben für alle kämpfen!

Wir kommen wieder!

Kontakt: Telefon 01525 1756224, Mail jsbach@riseup.net, annefreiburg.blogsport.de