BAWÜ BRENNT! - Protestfeuer nach Stuttgart tragen!

BaWü brennt!

Aufruf des AK "Jetzt erst recht...!"

 

Entschlossen und geschlossen für freie Bildung kämpfen!

Durch unsere jahrelang andauernden Proteste gerät die schwarz-gelbe Vorherrschaft in Baden-Württemberg kurz vor den Landtagswahlen zum ersten Mal ins Wanken. Doch das reicht uns noch nicht: Wir wollen mehr! Ziel ist nicht nur eine Abwahl der Verantwortlichen die uns den (Bologna-)Prozess machen wollten, sondern eine radikale Abkehr von einem Bildungssystem dass die Menschen krank macht. Wir treten ein gegen eine Ökonomisierung von Bildung in jeglicher Form. Egal ob im Gewand von (Aus-)Bildungsverkürzung, dem Vorgeben von Lehr- und Lernstrukturen oder Bildungsgebühren aller Art.

 

Smash Bildungsgebühren! Smash Capitalism!


Bildung wurde in den letzten Jahren vermehrt zu einer Ware gemacht. Nicht erst mit der Unterzeichnung des GATS-Abkommen 1994 unter der sich selbstverherrlichenden WTO, sondern auch im europäischen Hochschulraum durch die Umsetzung von Bologna. Fast alle Punkte dieser beiden Verträge sind auf Profitmaximierung und Verwertbarkeit des Gutes Bildung ausgerichtet.

 

Das prominenteste Beispiel sind Studiengebühren. Bildung wird damit zur Ware zu einer quantifizierbarer, handelbarer Größe. Die Lernenden an den Hochschulen sind nur noch zahlende Kunden, welche sich nicht mehr in strukturelle Prozesse einzumischen haben. Von der Dimension der sozialen Ungerechtigkeit, welche Studiengebühren schaffen ganz zu schweigen. Hochschulzugang wird damit nur einer exklusiven Schicht gewährt werden.

 

Für eine radikale Demokratisierung des Bildungssystems und aller Lebensbereiche!

Hochschulräte und Präsidien entmachten und abschaffen!

 

Durch die oben beschriebenen Entwicklungen, werden wir „Kunden“ nach und nach entmachtet. Hardliner_innen aus der Wirtschaft besetzten die Plätze in Präsidien und Hochschulräten. Den Studierenden wird jedes Mitspracherecht abgesprochen oder als anachronistische, symbolische Wohltat präsentiert. Doch wir lassen uns nicht das Wort verbieten: Her mit den verfassten Studierendenschaften! Nieder mit Hochschulräten und Präsidien! Wir brauchen keine Führer_innen...

 

Die Ursachen für die Entwicklungen der letzten Jahre – insbesondere der Privatisierung und Kommerzialisierung des Bildungswesens - liegen im System verankert. Gegen dieses gilt es anzukämpfen und der parlamentarischen Politik zu zeigen, das eine Fortsetzung der eingeschlagenen Politik keine Zukunft für die Menschen auf dieser Welt, sondern lediglich für die Geldbeutel einiger weniger ist.

 

Kopfnoten abschaffen! Herrschaftsverhältnisse angreifen!

 

Noten dienen zur Operationalisierung, Quantifizierung und besserer Vergleichbarkeit von Bildung. Noten sind das Hilfsmittel mit dem die Ware Bildung handelbar gemacht wird.

 

Notengebung ist jedoch bekanntlich ein subjektives Konstrukt und kann niemals objektiviert werden. Menschen die anders sind – z.B. Menschen mit Migrationshintergrund, mit Behinderung oder mit alternativen Lebenskonzepten – werden somit stigmatisiert und ihre Zukunft verbaut. Damit wird Notengebung zu einem Mittel der Machtausübung der Lehrenden und des Systems gegenüber den Lernenden. Deshalb sagen wir: Benoten heißt Bestrafen! Kopfnoten abschaffen! Herrschaftsverhältnisse angreifen!

 

Aus den oben angeführten Gründen, reicht es nicht aus, das Bildungssystem zu  reformieren, es muss bis auf seine Grundmauern niedergerissen werden! Nur dann ist ein Neuanfang im Sinne eines humanistischen Bildungsideals möglich!

 

Gegen die Repression und Kriminalisierung von Bildungsaktiven!

Repressionsorgane raus aus unseren Bildungseinrichtungen!

 

Zunehmend werden Bildungsaktivist_innen Opfer von staatlicher Repression. Da die verantwortlichen Politiker ihre Politik welche von Macht- und Profitgier geprägt ist angegriffen fühlen, reagieren sie mit Repression und Kriminalisierung unserer Proteste. Dem Sammeln persönlicher Daten von Aktiven, nicht hinnehmbare Auflagen für Demonstrationen und Kundgebungen, V-Männer zum Ausspionieren der Szene oder körperliche Gewalt durch den „Freund und Helfer“ auf der Straße.

 

Gegen den Staat heißt gegen seine Repressionsorgane! Anmeldungen von Demos und Aktionen verweigern! Trotzdem täglich auf die Straße gehen und dem System die Zähne zeigen! Für die Niederlegung aller Verfahren gegen unsere Kommiliton_innen, Mitschüler_innen, Kolleg_innen und Freunde!

 

Solidarisch für freie Bildung und ein selbstbestimmtes Leben!

 

Die Flamme des Protestes ist längst in der Bevölkerung im ganzen Land angekommen! Wir lassen uns nicht mehr von Lobby-Politikern belügen, sondern solidarisieren uns um gegen die Klüngelei von Wirtschaft und Politik anzugehen und setzten uns für eine wirkliche Demokratisierung aller Lebensbereiche ein.

 

Deshalb ruft der AK „Jetzt erst recht...!“ dazu auf, sich an den bildungspolitischen Protestfeuer-Demos im ganzen Land zu beteiligen.

Beginn ist in Freiburg am 17. Januar 2011 um 11 Uhr vor dem Stadttheater. Unser flammender Protest wird weitergetragen nach Weingarten (18. Januar), Sigmaringen (20. Januar), Mannheim (21. Januar), Heidelberg (24. Januar), Tübingen (25. Januar), findet in Karlsruhe bei der bundesweiten Demo gegen Studiengebühren (26. Januar) einen weiteren Höhepunkt, bis der Protest nach Ludwigburg (27. Januar) und Pforzheim (28. Januar) kurz vor den Landtagswahlen die Landeshauptstadt Stuttgart erreicht. Dort wird es am 29. Januar 2011 eine Demo und vielfältige Aktionen geben um den Politkern aus allen Lagern unsere Meinung zum derzeitigen Bildungssystem zu geigen.

 

 

Schwarz-Gelb die Rechnung präsentieren!

Rot-Grün unter Druck setzten!

 

Gemeinsam auf die Straße gehen und Rabbatz machen. Mit Aktionen und Präsenz Regeln überschreiten und die Grenzen aufzeigen! Weil unsere Grenzen längst überschritten wurden...!

 

Unsere Forderungen bleiben bestehen und können auf

www.bildungsstreik-bawue.de

jederzeit nachgelesen werden.

 

 

 

Protestfeuer-Tour Januar 2011:

 

17.01 – 11 Uhr – Freiburg, Stadttheater

 

18.01 – 17 Uhr – Weingarten, Pädagogische Hochschule

 

20.01 – 16 Uhr – Sigmaringen, Marktplatz

 

21.01 – t.b.a. – Mannheim, Paradeplatz

 

24.01 – 11:30 Uhr – Heidelberg, Bismarkplatz

 

25.01 – 19 Uhr – Tübingen, Holzmarkt

 

26.01 – 13 Uhr – Karlsruhe, Hauptbahnhof (Vorplatz Nord)

 

27.01 – 17 Uhr – Ludwigsburg, Bahnhof

 

28.01 – 7 Uhr – Pforzheim, Leopoldplatz

 

29.01 – 16 Uhr – Stuttgart, Hauptbahnhof / Ecke Lautenschlagerstraße

 

 

Reclaim your future! Reclaim your education!

Für Solidarität und freie Bildung!

 

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Das war ja wohl eher der bürgerliche Protest gegen Stuttgart 21... Selbst als der (klar wichtige) Studiprotest aus Hochtouren lief , brachte das in der Regierung nicht mal ein lauhes lüftchen ...

auf jeden fall gut das ihr die systemfrage stellt und euch radikalisiert!

wird bestimmt auch solidarität erhalten wenn ihr eurer linie treu bleibt und wirklich mittels massivem zivilen ungehorsam abgeht und die straßen zum tanzen bringt! ;)

blockaden, streiks -> überall!

 

ps: gleisblockaden verärgern andere menschen (kontraproduktiv) - lieber unis, schulen und regierungsämter/ staatsämter besetzten und blockieren!!!

"Durch unsere jahrelang andauernden Proteste gerät die schwarz-gelbe Vorherrschaft in Baden-Württemberg kurz vor den Landtagswahlen zum ersten Mal ins Wanken." Krasser Fall von Selbstüberschätzung und Realitätsverlust. 

soll damit nicht die Bildungsbewegung sondern die gesamte Protestbewegung gemeint sein. Vor allem die nicht bürgerlichen. So schätze ich zumindest die Kreise ein von welchen dieser Aufruf wohl zu kommen scheint...

 

  Pickt euch also nicht gegenseitig die Augen aus, sondern seid lieber froh über die neue Schlagrichtung der Bewegung!

Ich würde die Demos auch immer nur an Wochentagen machen, da dort

a)vieeel mehr Leute das ganze mitbekommen

b)vieeel mehr Leute daran teilnehem

/ironie off

 

Ihr müsst aber hohe Ziele haben wenn Ihr nicht mal am Wochenende euch Zeit nehmt was zu verändern.

hallo, ist

29.01 – 16 Uhr – Stuttgart, Hauptbahnhof / Ecke Lautenschlagerstraße

genehmigt? weil bei http://www.bildungsstreik-bawue.de/?p=171&cpage=1#comment-133 steht "Ort und Zeit noch unter Vorbehalt"

hallo organisatoren,

wieso muss ich von den StN genaueres über die Demo (Route usw) erfahren??

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.zwei-polizisten-erzaehlen-wir-sind-definitiv-keine-konfliktpartei.8f308d25-6782-4314-8765-151865450670.html?page=1

Die Demonstration der Stuttgart-21-Gegner beginnt um 14 Uhr am Hauptbahnhof und endet dort um 17.30 Uhr. Erwartet werden über 25.000 Teilnehmer. Der Bildungsstreik beginnt um 16 Uhr in der Lautenschlagerstraße. Protestiert wird unter anderem gegen Studiengebühren. Ende ist um 19 Uhr auf dem Marktplatz. Erwartet werden 1000 Teilnehmer. Bei beiden Demos gibt es Umzüge durch die City.