Am 13. oder am 19. Februar den Naziaufmarsch in Dresden verhindern?

Hase und Wolf

Bisher herrscht Ungewissheit, was die Termine der geplanten Nazi-Trauermärsche im Februar 2011 in Dresden angeht. Es gibt nämlich zwei Demo-Termine, die von den Neonazis beworben werden: Den 13. Februar und den 19. Februar 2011.

 

Das ist nicht so ungewöhnlich, bereits seit 2007 gibt es diese Teilung. Dabei demonstrierten am 13. Februar, also dem Tag der Bombardierung Dresdens, vor allem sächsische Neonazis. Veranstalter dieser Nazi-Demo war das „Aktionsbündnis gegen das Vergessen“ (AgdV). Dieses besteht aus Teilen des NS-Traditionsflügels der lokalen NPD und so genannten Freie Kameradschaften aus Sachsen. Das AgdV setzt auf Qualität statt Quantität, ihm ist es wichtig einen authentischen Trauermarsch zu inszenieren. Dabei warf das AgdV dem Veranstalter der zweiten Nazi-Demo bereits vor, es betreibe Eigenwerbung und die mitwirkende NPD Wahlkampf:

 

Viele Aktivisten sahen den Geist und den Sinn des ursprünglichen Gedenkens durch diese Entwicklung gefährdet. So kam es in den Jahren 2006 / 2007 zur Entstehung des „Aktionsbündnis gegen das Vergessen“. Seit diesem Zeitpunkt engagieren wir uns für die Rückkehr zu einer würdigen Form des Gedenkens oder zumindest dagegen, den 13. Februar als solches, aus reinem Selbstzweck in Vergessenheit geraten zu lassen.

(ein AgdV-Aktivist im Interview, 2009)


Da der 13. Februar meist ein Tag innerhalb der Woche ist, fiel die Beteiligung an dem AgdV-Trauermarsch meist geringer aus und umfasste vor allem Personen aus der sächsischen Nazi-Szene.

 

Der zweite Trauermarsch wird von der NPD-nahen „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“ (JLO) organisiert und findet immer am Samstag nach dem 13. Februar statt. So ist es extremen Rechten aus dem ganzen Bundesgebiet und Europa möglich auch von weiter weg anzureisen.

 

Da im Jahr 2010 der 13. Februar auf einen Samstag fiel fanden keine zwei Nazi-Demos statt, sondern nur eine. Das AgdV war lediglich Teilnehmer. Im Jahr 2011 aber fällt der 13. Februar auf einen Sonntag, so dass sich wieder zwei Demos ergeben. Allerdings ist der Sonntag als Tag am Wochenende durchaus auch für Nazis außerhalb von Sachsen attraktiv.

 

Somit stellt sich die Frage auf welchen Termin die bundesweite antifaschistische Gegenmobilisierung zielen soll? Aus Orten, die mehr als mehrere hundert Kilometer von Dresden entfernt sind, lassen sich aus finanziellen und kräftemäßigen Gründen kaum an zwei nacheinander folgenden Wochenenden Busse nach Dresden organisieren.

 

Nach einer Durchsicht der Nazi-Mobilisierungs-Homepages sprechen die Fakten eher für den 19. Februar. Denn in der Auflistung der Unterstützer_innen für die AgdV-Demo am 13. Februar finden sich bisher nur lokale sächsische Nazi-Gruppen . Dass spricht dafür, dass diese Neonazi-Demo bundesweit weniger beachtet wird.


Überdies berichtet der „Tagesspiegel“:

Nach Informationen des Tagesspiegels wurden für den 13. Februar Märsche in den Dresdner Plattenbauvierteln Gorbitz und Prohlis und für den 19. Februar in der Innenstadt angemeldet.

 

Für Neonazis dürfte es nur wenig attraktiv sein durch die Plattenbau-Tristesse in der Dresdner Peripherie zu stapfen, besonders wenn sie lange dafür anfahren mussten.

 

Das Dresdner Newsportal „Alternative Dresden-News“ berichtet Näheres zu den zwei Nazi-Demos:

Auch im kommenden Jahr wollen wieder mehrere tausend Nazis aus ganz Europa im Februar in Dresden demonstrieren. Dazu wird auf einschlägigen Internetseiten der Nazis für zwei Demonstrationen im Februar geworben. Am 13. Februar ist demnach in den Abendstunden eine regionale Demonstration geplant. Für den 19. Februar 2011 wurde inzwischen eine Großveranstaltung unter dem Motto: “Recht auf Gedenken und Versammlungsfreiheit” angemeldet.

 

Fazit: Es sieht so aus als würde die Nazi-Demo am 19. Februar die größere der beiden werden.

 

Gefunden unter:

 

http://antinazibus.blogsport.de/2011/01/04/am-13-oder-am-19-februar-den-naziaufmarsch-in-dresden-verhindern/

 

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Eigentlich ist es schon seit Anfang Dezember klar, als die Nazis öffentlich verkündet haben, dass sie am 13. Abends (das ist auch der entscheidende Unterschied zum 13. Februar 2005, als am späten Nachmittag bereits wieder die Rückreise angetreten wurde) ihren regionalen Trauermarsch machen wollen. Da der 13. ein Sonntag ist, fällt eine nennenswerte bundesweite Mobilisierung aus, die Wenigsten fahren an einem Sonntagabend von Buxtehude nach Dresden um dann im Laufe des Montagmorgens bzw. -vormittags völlig fertig wieder zu Hause anzukommen. Das gilt sowohl für uns als auch für die Nazis.

 

Das heißt am 13. Februar abends wird noch momentanen Kenntnisstand ein Nazifackelmarsch mit nicht "mehr" als 2000 Nazis stattfinden. Zwar wird sich das wohl nicht in der Innenstadt sondern wie schon richtig bemerkt in den Plattenbaugebieten in Dresden-Ost oder West abspielen, aber eigentlich kann man so etwas nicht ignorieren. Dennoch wird da nichts anderes übrig bleiben als zum 13. lokal/regional die Kräfte zu bündeln, und wenigstens versuchen zu stören und sich bundesweit auf den 19. zu konzentrieren.

 

Die großen Bündnisse werden sich aber im Laufe des Wochenendes mal ausmehren, und man kann für anfang nächster Woche mit einer klaren Ansage rechnen (hoffentlich!).

 

die Infos aus Dresden werden auch hier umfangreich zusammengetragen:

http://dresden1302.noblogs.org/mobilisierung-13-februar-2011-dresden/

ich denke eher, dass man gerade für den 13. februar bundesweit mobilisieren sollte, da eben dieses datum symbolisch für den nazistischen vernichtungskrieg hitlerdeutschlands steht, der auf es zurückprallte. eben deshalb muss an diesem tag absolute präsenz antifaschistischer gruppen vorort sein.

Das war wahrscheinlich nicht so gemeint, aber so wie du es geschrieben hast, kann man das missverstehen. Bei dir klingt das so, als wäre Dresden von einem Vernichtungskriegangriff betroffen gewesen, so wie die Nazis das immer behaupten.

nein, so war das natürlich nicht gemeint. aber hitler führte diesen abscheulichen vernichtungskrieg und das volk stand hinter ihm. an dem echo ist es selbst schuld.

find ich auch! der 13. ist das bedeutende Datum und wer weiß, was da noch geplant ist, viele haben sich schon seit Monaten diesen Tag eingeplant..besonders, wenn man von 600 km weiter weg für das WE kommt!

...auch, dass gerade die freien Kräfte auch überregional am 13. februar anmarschieren werden. es könnte sogar sein, dass der 13. februar größer wird, da das vertrauen in die jlo erschüttert wurde und der 19. februar allgemein sehr parteilastig ist.

 

die blockadebündnisse sollten allerdings sehrschnell entscheiden, auf welchen tag sie mobilisieren. wie gesagt, ich plädiere für den 13.

"Das AgdV setzt auf Qualität statt Quantität, ihm ist es wichtig einen authentischen Trauermarsch zu inszenieren"

 

jaja genau Qualität! Das is entweder irgendne Nase, was ich vermute, oder einfach n dämlicher Beitrag zu ner Diskussion die nicht auf indymedia geführt werden sollte (meiner bescheidenen meinung nach).

 

 

nach dem text oben deutet alles auf dem 19. hin. wiederholen muss ich das hier ja jetzt nicht.

 

also. 19. februar dresden!

das muss man schon die Leute selber entscheiden lassen, klingt alles etwas desorganisiert, also wir kommen am 13.!

Es steht jetzt fest. Die große Mobilisierung ist zum 19. Es wird auch am 13. Aktionen, natürlich dann in kleinerem Rahmen, geben, und die Infostruktur wird selbstverständlich auch am 13. Februar zur Verfügung stehen.

http://dresden1302.noblogs.org/post/2011/01/10/massenblockaden-gegen-eur...