Hühnermastanlage in Sprötze niedergebrannt - Tierbefreier_innen übernehmen die Verantwortung

Hühnermastanlage in Sprötze

Wie die Presse berichtet, haben Unbekannte am frühen Morgen des 30. Juli, die noch im Bau befindliche “Hähnchenmastanlage” in Sprötze (Landkreis Harburg) niedergebrannt. Auch ein Grossaufgebot an Feuerwehr konnte die völlige Zerstörung des Gebäudes nicht verhindern. Der Schaden wird auf 500.000 Euro geschätzt. Der Betrieb der Todesanlage sollte bereits in vier Wochen aufgenommen werden.

 

Die Eigentümer Gerhard und Angela Eickhoff hatten geplant 38.000 Hühner auf 1600 m2 Fläche zusammenzupferchen und in der Massentierhaltung zu quälen. Es gab daher schon seit Mai Proteste und Mahnwachen gegen die Anlage. Das Feuer war am Freitag gegen 04:30 Uhr ausgebrochen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, ein Kurzschluss wird als Ursache ausgeschlossen, da es sich um einen Neubau gehandelt habe.

 

Es wird vermutet, dass die Unbekannten über Leitern aufs Dach gestiegen sind und dort Brandbeschleuniger eingesetzt haben, da 5 Leitern in den Trümmern gefunden wurden… was allerdings ein wages Indiz für diesen Ablauf sein dürfte. Brandbeschleuniger wurde an mehreren Stellen in der Halle nachgewiesen.

 

Jemand berichtete auch, dass der Schriftzug “Fuck you” vor Ort in den Boden geritzt worden sei. Wofür es allerdings ebenfalls keine offizielle Bestätigung gibt…. genausowenig wie eine Spur: „Es gibt keinerlei konkrete Hinweise in eine bestimmte Richtung“, so ein Polizei-Pressesprecher. Dennoch wird vor allem von den Lobbyverbänden und in den Medien vermutet, dass die Animal Liberation Front, bzw. Tierbefreier das Feuer gelegt haben, denn “die Professionalität der Brandstiftung weise auf “diese Gruppen” hin”.

 

Zeitgleich wird wieder versucht legal arbeitende Tierschutzgruppen damit zu indoktrinieren, dass sie durch die “kriminelle Energie” diskreditiert werden würden und ihre Arbeit “Schaden nehme”. Unterschwellig schwingt auch wieder die Androhung von Repression gegen friedvolle Proteste mit… (Zitat Rudolf Meyer, Landvolkverband Lüneburger Heide: “Wir werden es nicht hinnehmen, dass durch Dauerdiskussionen oder Mahnwachen ohne jede inhaltliche Substanz politisch Kriminelle beflügelt werden.“). Wirtschaftsfunktionäre wie der “Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG)” und die “Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung e.V.” sahen sich zu Pressemitteilungen genötigt, die vor allem darauf ausgelegt waren, Tierschützern ihre Agenda aufzuzwingen.

 

An die betroffenen Gruppen gerichtet, möchten wir auch an dieser Stelle nochmal sagen: liebe Aktivisten, lasst euch nicht blenden, die Wirtschaftsverbände interessieren sich mit Sicherheit nicht für euren Erfolg, und ihnen ist auch bestimmt nicht daran gelegen euch “wohlwollende Tipps” zu geben, wie ihr euer Anliegen besser rüberbringen und effektiver durchsetzen könnt. Sie wollen nur eines erreichen, ein Ende des Widerstandes gegen sie. Lasst euch nicht für ihre Zwecke missbrauchen.

 

Niedersachsens Agrarministerin Astrid Grotelüschen (CDU) teilte übrigens mit, dass ihr der Anblick der Trümmer „die Kehle zuschnüren” würde. Hoffentlich reicht dieser Nebeneffekt aus, um uns weitere Lobby-Propaganda dieser Frau zu ersparen, denn dieselbe Betroffenheit scheint ihr bei den Tieren, die in der Mastanlage auf engstem Raum gelitten hätten, und grausam abgeschlachtet worden wären, nicht in den Sinn zu kommen. So sagte sie den Medien “So lange es einen Bedarf für günstiges Fleisch gebe, sei es “richtig, weitere Mastställe zu bauen”“… weiter fügte sie hinzu: “Mit dieser Brandstiftung ist eine Grenze überschritten worden.”

 

… und mit dem Überschreiten dieser Grenze erklären wir uns ausdrücklich solidarisch, und möchten den unbekannten Tierbefreiungs-Aktivisten für ihren Mut danken, sich selbst aus Mitgefühl diesem Risiko ausgesetzt zu haben. Es wurde kein Leben gefährdet, es wurde Leben gerettet, tausendfach.

 

Und wenn die Eigentümer jetzt öffentlich beklagen, dass sie finanziell ruiniert seien und den materiellen Verlust als “Gewalt” verurteilen, dann bedauern sie damit lediglich, dass sie keinen Profit mehr aus ihrer eigenen, realen Gewalt gegen Wehrlose schlagen können, dem Leid von Millionen Tieren. Die Zerstörung einer Tierfabrik ist kein Terrorismus, sondern die Verhinderung von Terror gegen empfindungsfähige Lebewesen, der sich unbegrenzt wiederholt hätte. Es liegt bisher kein Bekennerschreiben in irgendeiner Form vor – und die “Täter” bleiben unerkannt.

 

Das Bite Back Magazine in den USA hat folgendes Bekennerschreiben zum Brand der Hühnermastanlage in Sprötze erhalten. Es wurde im Original auf directaction.info veröffentlicht.


“In der Nacht vom 29.07.10 zum 30.07.10 wurde ein Brandanschlag auf eine entstehende Hähnchenmastanlage in Sprötze verübt. Die gesamte Halle stürzte dabei ein. Es soll ein Sachschaden von 500.000 Euro entstanden sein. Die Mastanlage sollte eine von über 400 Zulieferbetrieben für Europas größten geplanten Hähnchenschlachthof in Wietze werden. Für diese Aktion gab es vielseitige Gründe:


Durch den Bau neuer Mastanlagen wird die Umwelt massiv geschädigt. Ammoniak, die in der Gülle der Tiere enthalten sind führen zur Übersäuerung der Böden. Saurer Regen wird ausgelöst, was zum Waldsterben führt. Gewässer werden verunreinigt und dauerhaft geschädigt.

 

Für die nichtmenschlichen Tiere werden ernorme Mengen an Wasser und Nahrung verschwendet. Für 1 Kg Hähnchenfleisch werden im Durchschnitt 10 Kg Getreide und/oder Gensoja und mehr als 1500 Liter Wasser benötigt. Regenwälder werden für den Anbau von Soja gerodet. C02 wird schwieriger abgebaut und die Klimaveränderung beschleunigt. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten werden außerdem ausgerottet. Durch erhöten LKWverkehr für Transporte von Futter und nichtmenschlichen Tieren wird noch mehr C02 produziert.

 

Nichtmenschliche Tiere werden als nutzbare Ressorce angesehen und behandelt. Zum Beispiel in Zoos und Zirkussen, als Haustiere, als Pelztiere, Leder-, Fleisch-, Eier- und Milchlieferanten, Tierversuche, etc. Dabei werden ihnen jegliche Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche und Schmerzempfindungen abgesprochen. Sie haben keine Chance ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Die Aktion wurde durchgeführt um direkt Leben zu retten, da alle vorher argumentativ geführten Auseinandersetzungen gescheitert sind.

 

Der psychische Druck und der finanzielle Schaden, der auf der_den Besitzer_in lastet ist uns bewusst. Dies steht aber in keinem Verhältnis gegenüber den Qualen, die die Hähnchen dort erleiden müssten. Alle Versuche die Mastanlage wieder aufzubauen um Profit auf Kosten von Individuen zu machen werden wir zu verhindern wissen! Solange nichtmenschliche Tiere der Herrschaft der Menschen unterworfen sind, bleiben sämtliche Tierausbeutungsbetriebe Ziele solcher und ähnlicher Aktionen. Auch sollte diese Aktion zeigen, dass Tierausbeutung direkt angegangen werden kann.

 

Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir jegliche Gleichsetzung der Situation der nichtmenschlichen Tiere heute mit der Situation der Opfer des Nationalsozialismus ablehnen. Ursachen und Auswirkungen verschiedener Herrschaftsformen sind komplex und unterscheiden sich in vielen Punkten.
Diese sind nicht gegeneinander zu werten, sondern zu analysieren und alle zu bekämpfen.


Herrschaftskritik muss eine Auseinandersetzung mit Spezisismus, Kapitalismus, Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, etc. beinhalten. Wir möchten jeden dazu ermutigen für die Befreiung aller Individuen von jeglicher Form der Herrschaft auf seine/ihre Weise zu kämpfen.

 

Für die Freiheit aller Tiere!”

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Na, mit dem Brand habt ihr aber auch unmengen CO2 verpustet ;)

 

Imemrhin wars wohl ein halbwegs spannender Einsatz für die Feuerwehr. Die brauchen sowas ja auch mal.

Sehr gute und sinnvolle Aktion, die Nachahmung verdient! Solidarische Grüße aus Freiburg.

Und wenn die Eigentümer jetzt öffentlich beklagen, dass sie finanziell ruiniert seien und den materiellen Verlust als “Gewalt” verurteilen, dann bedauern sie damit lediglich, dass sie keinen Profit mehr aus ihrer eigenen, realen Gewalt gegen Wehrlose schlagen können, dem Leid von Millionen Tieren. Die Zerstörung einer Tierfabrik ist kein Terrorismus, sondern die Verhinderung von Terror gegen empfindungsfähige Lebewesen, der sich unbegrenzt wiederholt hätte.

 

Ja, richtig, drauf auf diese miesen Faschisten Speziesisten! Warum wurden diese barbarischen Ausbeuter nicht gleich erschossen? [/cynism].

 

Ernsthaft: Massentierhaltung ist ******, unbestritten. Den Duktus der obigen Aussage aber kenne ich von irgendwoher ... ahja, irgendwann im letzten Jahrhundert.

 

Eure selbstgerechte Arroganz, dieser totalitäre Glaube, die eigene Meinung und das eigene Handeln sei das allein richtige, kotzt mich an.

auch ich kann mit der begründung nichts anfangen, kann solche antikapitalistischen aktionen aber nur begrüßen

Also ich finde die Begründung verständlich. Zwar ist Schaden entstanden, aber dieser steht in keinem Verhältnis zu den Grausamkeiten die sonst passiert wären. Man hat es mit Argumenten versucht, aber hat als diese nichts gebracht haben ein Nichthandeln als unterlassene Hilfeleistung gegenüber zahlreicher liebenswerter, leidensfähiger Lebewesen empfunden.

was ist das für eine nullaussage? nur die " art und weise" einer aussage zu kritisisiern......... diesese ständigen gespräche, über "kommunikation" das ist gar nix, nur heiße luft, nix drin, nix dran  und kein arsch inne Buchse!