Zur aktuellen bundesweiten Kampagne Tatort-Kurdistan führte die YXK-Ortsgruppe Marburg heute ihre erste Aktion durch: Mit zwei Tretbooten schipperte die Gruppe Studierende ausgerüstet mit einem großem Transparent und einem Megafon heute eine gute halbe Stunde auf der Lahn in der Marburger Innenstadt auf Höhe der Mensa herum, um lautstark auf die Themen der Kampagne aufmerksam zu machen.
15 Leute waren damit beschäftigt, die musikalisch hinterlegte Aktion
durchzuführen, die Informationen durchs Megafon zu verkünden und am Ufer
die dazugehörigen Flyer zu verteilen.
Die Aktion fand im Rahmen der
bundesweiten Kampagne TATORT-Kurdistan (www.tatort-kurdistan.blog.de)
statt.
Das hierzu verteilte Flugblatt:
Kampagne TATORT
Kurdistan: von Rüstungsexporten, Kreditvergaben bis hin zu Giftgas und
anderen Aktivitäten deutscher Unternehmen in Kurdistan
Seit
Frühjahr dieses Jahres eskaliert die Situation in den kurdischen
Gebieten der Türkei. Die militärischen Operationen befinden sich auf
einem neuen Höhepunkt. Die Initiative der türkischen Regierung, die
sogenannte „demokratische Öffnung“ zur Lösung der kurdischen Frage,
bewies sich als Lippenbekenntnis. Die pro-kurdische Partei DTP wurde im
Dezember 2009 verboten, die seit April 2009 andauernde Verhaftungswelle
reißt nicht ab, Morde unbekannter Täter und Dorfverbrennungen stehen
wieder auf der Tagesordnung. Die kurdische Freiheitsbewegung, allen
voran die Frauenbewegung, schafft es trotz des vorherrschenden
Kriegszustandes für ihre Ziele, für den demokratischen Konföderalismus,
für eine freie Gesellschaft zu kämpfen. Ein Teil dieses Kampfes ist der
Aufbau von Rätestrukturen in kurdischen Dörfern und Städten.
An
diesem schmutzigen Krieg und den Menschenrechtsverletzungen des
türkischen Staates, der hauptsächlich auf dem Rücken der
Zivilbevölkerung ausgetragen wird – Dorfzerstörungen, Vergewaltigungen,
Morde an politischen AktivistInnen, massenweise Inhaftierungen von
Kindern (über 4.000 von ihnen sitzen mittlerweile in türkischen
Gefängnissen) sind an der Tagesordnung – sind die deutsche Wirtschaft,
sowie der deutsche Staat auch beteiligt.
Deutschland hat der Türkei
zwischen 2000 und 2009 Rüstungsgüter im Wert von knapp 1,8 Milliarden
Euro geliefert. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf die
Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke im Bundestag hervor. Unter den
gelieferten Rüstungsgütern waren 2005 unter anderem 298 Kampfpanzer vom
Typ Leopard 2A4. 2009 wurden weitere 41 Panzer dieses Typs geliefert. 15
Leopard-Panzer gingen als „Ersatzteilspender“ an die türkische Armee.
Vertragliche Zusagen, die gelieferten Waffen, Munition und Rüstungsgüter
nicht bei internen Konflikten und bei grenzüberschreitenden
Militäraktionen zu verwenden, gebe es nicht, teilt die Bundesregierung
weiter mit. Die Türkei sei NATO-Partner und habe seit 2002 „mit mehreren
Reformpaketen die innere Stabilisierung und Demokratisierung gestärkt“.
Außerdem habe die EU Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufgenommen,
„da die EU-Kommission festgestellt hat, dass die Türkei die Politischen
Kopenhagener Kriterien (insbesondere Demokratie, Rechtsstaatlichkeit,
Schutz von Menschenrechten) hinreichend erfüllt“.
Dies ist nur
ein Beispiel für die Schuld, die der deutsche Staat und die deutsche
Wirtschaft auf sich laden, wenn sie sich an dem Konflikt in Kurdistan
mehr oder weniger unmittelbar beteiligen. Weitere Beispiele neben den
Rüstungsexporten sind die Beteiligung an Energieprojekten,
Kreditvergaben, aber auch die repressive Asylpolitik, die politisch
motivierte Kriminalisierung von AktivistInnen in Deutschland und die
Nicht-Anerkennung der Minderheitenrechte in Deutschland lebender
KurdInnen.
Die Kampagne TATORT Kurdistan hat zum Ziel, all diese
Themen aufzugreifen und die deutsche Rolle in dem kurdischen Konflikt
aufzuzeigen. Sie arbeitet mit Vernetzungs-, Recherche- und
Öffentlichkeitsarbeit auf einen bundesweiten Aktionstag am 1. September,
dem weltweiten Antikriegstag, hin. Menschen die sich der Kampagne
anschließen möchten oder an der Thematik interessiert sind, können
weitere Informationen auf der Seite der Kampagne erhalten
(www.tatort-kurdistan.blog.de).
In Hessen hat sich eine eigene
Koordination gebildet, die weitere Aktionen geplant hat. Für
Informationen oder Teilnahme an den Aktionen Kontakt unter: tatort-kurdistan.hessen@gmx.de
In Kürze werden in allen größeren hessischen und deutschen
Städte diverseste Aktionen folgen. Haltet die Augen offen und erkundigt
euch über die Kampagne:
Besucht die Kampagne im Internet:
http://tatort-kurdistan.blog.de
Nehmt Kontakt mit der Koordination in
Hessen auf: tatort-kurdistan.hessen@gmx.de
Besucht den Blog der YXK-Marburg: http://yxkmarburg.blogsport.de/
Hinter
dem Faschismus steht das Kapital, der Kampf um Befreiung ist
international!
Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller
Welt!!
Hoch die internationale Solidarität!!!
...
"Hinter dem Faschismus steht das Kapital, der Kampf um Befreiung ist international!
Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt!!
Hoch die internationale Solidarität!!!"
Sind diese dümmlichen Parolen tatsächlich Teil des Flyers oder von dir angefügt? Ich tippe auf letzteres, denn so dumm wie das übliche Kurdistan-Geblubber scheinen mir die Texte dieser Kampagne gar nicht zu sein. So sehr, dass man das ganze ausnahmsweise sogar mal gut finden kann. Aber die Unterstützer_innenliste ist nunmal die selbe wie immer... man müsste einmal Positionen zu Kurdistan formulieren, die nicht nur ohne regressive Scheiße daher kommen, sondern sich so artikulieren, dass Spinner wie ARAB/ALB etc. sich dadurch aktiv ausgeladen fühlen. Dann käme man dem Sachverhalt vielleicht etwas gerechter.
was gibt es gegen diese
was gibt es gegen diese parolen
und was ist das das übliche krudistan gebulubber ???
werd doch mal konkret statt allgemein plätze zu bedienen