Am 1. Juli 2009 wurde Marwa El-Sherbini im Amtsgericht Dresden auf grausame Weise getötet. Marwa, bekennende Muslima aus Dresden, zeigte einen Neonazi an als dieser sie als „Terroristin“, „Islamistin“ und „Moslemschlampe“ beschimpft hatte. Das Amtsgericht Dresden verurteilte Alex W. zu einer Geldstrafe gegen die er später in Revision ging.
Als es dort zur Hauptverhandlung kam, bei welcher auch Marwa als Zeugin vorgeladen war, ereignete sich der rassistische und brutale Mord. Der Neonazi stürmte mit den Worten „Du hast kein Recht zu leben!“ auf Marwa zu und erstach sie mit 16 Messerstichen.
Als der Ehemann versuchte ihr zur Hilfe zu kommen wurde dieser von einstürmenden Polizisten angeschossen. Marwa, welche ein dreimonatige altes Kind im Brauch trug, erlag ihren Verletzungen noch im Gerichtssaal. Ihr Mann konnte nur durch die schnellen Hilfsmaßnahmen des Anwalts vor dem Tod bewahrt werden. Der dreijährige Sohn wurde Zeuge dieser grausamen Taten.
Zivilgesellschaft empört? - Rassistischer Konsens hält
Dieser Vorfall schaffte es natürlich in die deutschen Medien, doch schien es sich Anfangs doch lediglich um einen einfachen Mord gehandelt zu haben. Kein Wort über rassistische oder antimuslimische Motive, kein Wort der Empörung. Einige Zeit später, wurden weitere Einzelheiten bekannt und die Verbindung des Alex.W zur NPD konnten nicht einfach mehr verschwiegen werden. Doch wie zu erwarten, blieb auch hier die öffentliche Empörung und der sonst so beliebte Ruf nach einer „lückenloser Aufklärung“ aus. Vom Neonazi zu einem „arbeitslosen Russlanddeutschen“ war die Strategie. Die Empörung begann erst wirklich dort, wo die Bilder aus der muslimischen Welt Deutschland erreichten. Radikale Proteste aus der arabischen Welt mit sogenannten „antiwestlichen“ Parolen stießen reflexartig das Bild vom „Terrorsimus“ in die Köpfe der Menschen. Eine gesellschaftliche Anteilnahme oder gar Mitleid mit einer muslimischen Familie wurde so sofort im Keim erstickt. Um scheinbar jeden Preis müssen die jahrelang anerzogenen Feindbilder und „Angstreflexe“ wirken, um lediglich die Schein-Legitimation für geostrategische Projekte der BRD zu bewahren. Erneut ein blutiger Preis und die Hetze gegen Muslime von NPD über ProNRW bis hin zur bürgerlichen Mitte hält sich konstant. Auch Marwa ist Opfer dieser perversen Kampagnen geworden, welche nicht nur hier in Deutschland, sondern auch in weiten Teilen Europas Einzug gefunden hat und die antimuslimische Stimmung weiter antreibt. Ein scheinbar gesamtgesellschaftlicher Kampf gegen „unproduktive Kopftuchmädchen“ und „kriminelle Kanacken“.
Wer schweigt gibt Recht
Mit dem 1. Juli 2009 hat sich wieder einmal gezeigt, wie neben dem sogenannten „rechten Rand“ Hetzkampangenen und Stigmatisierungen über Politik und Medien über alle politischen Lager hinaus, sich schnell in Handfeste Brutalitäten entladen können. Zwar ist das quantitative Ausmaß der 90er Jahre nicht erreicht, doch die Parallelen zu brennenden Flüchtlingsheimen und rassistischer Hetzjagd auf MigrantInnen fallen sofort ins Auge. Rassistische und antimuslimische Diskurse finden fast wöchentlich ihren Platz in Medien und Politik. Doch es wird geschwiegen. Eine stille Zustimmung scheint die rechten Diskurse zu begleiten und auch aus der Linken sind bis dato nur sehr wenig kritische Stimmen zu hören. Heute wollen wir Marwa El-Sherbini Gedenken, aber hierbei darf es nicht bleiben. Zusammen müssen wir uns Aufstellen und dem Thema des antimuslimischen Rassismus eine zentrale Rolle zukommen lassen. Linke und AntifaschistInnen sind dazu aufgerufen, speziell über den Antiislamismus zu Informieren und Aufklärung zu organisieren. Sowohl nach Innen als auch nach Außen ist dieses Thema von zentraler Bedeutung. Sei es für den deutschen Militarismus oder der rassistischen und nationalistischen Innenpolitik, per Ausländergesetzgebung oder des Ausbaus der Überwachung im öffentlichen Raum. Stellen wir uns zusammen gegen die antimuslimischen Hetzkampagnen und machen ihre wirklichen Hintergründe öffentlich. Benennen wir die Profiteure aus Wirtschaft und Politik.
In Gedenken an Marwa El-Sherbini!
An dieser Stelle unser herzlichstes Beileid mit den Hinterbliebenen von Marwa El-Sherbini
Gegen Rassismus und antimuslimische Hetze!
Wandelt Wut und Trauer in Widerstand
Hoch die Internationale Solidarität
Gedenktafel für ermordete Marwa El-Sherbini in Dresden enthüllt
Gedenktafel für ermordete Marwa El-Sherbini in Dresden enthüllt
Mit der Enthüllung einer Gedenktafel ist in Dresden an die Ermordung der Ägypterin Marwa El-Sherbini vor einem Jahr erinnert worden. Die Tafel im Landgericht, wo die 31jährige erstochen worden war, solle ein Ort des Andenkens sein, aber zugleich eine Mahnung gegen Fremdenhaß und Ausländerfeindlichkeit, erklärte Sachsens Justizminister Jürgen Martens (FDP). An der Enthüllung nahmen auch Vertreter muslimischer Verbände teil.
Marwa El-Sherbini war am 1. Juli vergangenen Jahres während einer Gerichtsverhandlung von einem damals 28jährigen Mann vor den Augen ihres dreijährigen Kindes erstochen worden. Ihr Ehemann wurde bei dem Versuch, sie zu schützen, von einem Polizeibeamten niedergeschossen. Zu dem Prozeß war es gekommen, weil der Täter die Ägypterin auf einem Spielplatz als »Terroristin« und »Islamistin« beschimpft hatte. Die schwangere El-Sherbini starb noch im Gericht. Der Täter wurde im November unter anderem wegen Mordes aus Fremdenhaß zu einer lebenslanger Haftstrafe verurteilt.
http://asf.kostenloses-forum.be/asf-post-7831.html#7831
"Linke und AntifaschistInnen
"Linke und AntifaschistInnen sind dazu aufgerufen, speziell über den Antiislamismus zu Informieren und Aufklärung zu organisieren."
Nö! Früher hatten (Duisburger) Linke noch ein Mindestmaß an krtisichem Anspruch. Heute macht machen sie "streetart" mit verschleierten Frauen.
"Radikale Proteste aus der arabischen Welt mit sogenannten „antiwestlichen“ Parolen stießen reflexartig das Bild vom „Terrorsimus“ in die Köpfe der Menschen."
Wollt ihr leugnen, dass es antizivilisatorische Ideolgien in der Gegend gibt und dass bei solchen "Protesten" i. d. R. die übelste Islamist_innen-Propaganda verbreitet wird?
Antifa und Islam vertragen sich nicht gut, mekt ihr vielleicht auch noch.
(Und bevor wieder irgendwelche sinnentleerten Vorwürfe kommen: Natürlich ist der Mord zu verurteilen und auch die rassistisce Motivation des Täters. Wenn ihr freaks dann aber als einzige Atwort einen "Antiislamismus" predigen wollt, dann habt ihr euch aber aus der Linken verabschiedet.)
so so Antifa und Islam
so so
Antifa und Islam vertragen sich nicht gut ??
früher hätte man gesagt das Marxisten Religion ablehenen heute wird das redzuiert auf den Islam
klar ist der Islam noch näher am Koran ist als die Christen bei ihrer Bibel
aber an Brutalität und Ignoranz schenken sich diese beiden Bücher erst mal nichts
deshalb ist die wahrnehmung des Islam als besonderes reaktionäre Ideologie falsch
den Religonen, selbst esoterischer Hippi Scheiß der nur Peace, Bio Produkte und schöne Schwingungen will
haben immer einen reaktionäres Element und wenn es nur das des Opiums fürs Volk ist!
im Fall des Islams sind die reaktionären Elemete im Vergleich zu beispiels weiße fundamentalen Christen nicht viel größer
Hetze gegen Homosexuelle, Anitsemitismus, Kreationismus und Holocaust-Leugnung gibt es auf beiden Seiten
Pikant finde ich dann nur noch das die "linken" die besonderes scharf auf den Isam zusprechen sind oft die USA als einen Hort der Freiheit und der Emanzipation begreifen(und deshalb auf Demos das gloreiche sternen banner tragen )
das in den Usa die reaktionären christlichen Kräfte auf dem Vormarsch sind (vorallem unter Busch )scheint da keinen zu interresieren
wenn ein land die die Evolutions Theorie zugunsten einer religiös motivierten quaksalberei aus den Untericht nimmt dann ist das auch "anti westlich"
selbst wens im freien west passiert
It's not religion, stupid
Ich denke man muss auch hier stark differenzieren. Dass auch das Christentum immernoch reaktionär und Gewalttätig ist wird niemand bestreiten (siehe z.B. die christliche Phalange-Miliz im Libanon).
Der Punkt an dem es aber kritisch wird ist der, an dem der Islam Teil einer Ideologie ist, die sich klar gegen die Aufklärung wendet. Es ist nicht die Religion an sich die das hervorbringt. Vielmehr sind diese Ideologischen Auswüchse und die dementsprechende auslegung der Religion begründet in den Gesellscahftlichen Verhältnissen (vgl auch die EInleitung in die Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie bei Marx). Religion an sich ist also nie das Übel selber sondern nur der Ausdruck des Übels. Deshalb ist es auch Sinnlos die Abschaffung der Religionen zu fordern, wenn sich die Verhältnisse, die Religionen hervorbringen nciht geändert haben.
Vielmehr sollte es darum gehen die verschiedenen Elemente dioeser Ideologie zu Analysieren und ihr den Religiösen Schleier (was ein Wortwitz...) abzureißen. Nur wenn die momentane Islamistische Bewegung als das erkannt wird was sie ist, nämlich eine Bewegung einer reaktionäre Ideologie, kann man vernünftig dagegen Ankämpfen. Alles andere wird sich zwangsläufig immer auf dem schmalen Grad zwiaschen Verteidigung der bürgerlichen Gesellscahft und Diskriminierung aufgrund der religiösen Zugehörigkeit bewegen.
Antifastreetart
weitere bilder unter www.antifastreetart.blogsport.de
An die KommentatorInnen
Und deswegen muss eine unschuldige Mutter umgebracht werden?
Merkt ihr nicht wie pervers und respektlos euer Diskussionsthema bezüglich des Vorfalls ist?
nicht ganz...
Der Unterschied ist, dass es einen Konses hier gibt, der Rassismus und Fremdenhass verurteilt. Darüber werden sioch hier kaum lange Diskussionen ergeben.
Die Position der radikalen Linken gegenüber dem Islam allerdings ist immernoch ein kontroverses Thema und wird deshalb auch diskutiert. Natürlich wecken die Kommentare unter Umständen den anschein, dass kritik am politischen Islam hier mehr Bedeutung hat als die Verurteilung von Rassismus. Aus oben genannten Gründen kann ich dich aber beruhigen. Ich denke niemand hier wird dieser Tat einen emanzipatorischen Charakter zuschreiben, weil ja eine Muslimin getöt wurde und der Muslime böse Terroristen sind. Solche Diskussionen finden vllt bei Spiegel Welt etc. Statt wo das Publikum aus eben den geistigen Brandstiftern besteht, die so eine Tat möglich gemacht haben, aber hier nicht. Und das ist auch gut so!