Sagen wir zuerst das Allerwichtigste: Hamburg befand sich nicht nur eine Woche im polizeilichen Ausnahmezustand, der uns eine Warnung sein sollte. Nein, ebenso wichtig: Zehntausende haben ihm getrotzt. Zehntausende haben keine Angst gehabt oder sind trotz ihrer Angst auf der Straße gewesen. Jede Demonstration, jedes Cornern und jedes aufgebaute Zelt stand unter der permanenten und allgegenwärtigen Drohung polizeilicher Gewalt. Niemand war vor ihr sicher. Das ist der Rahmen, in dem jede einzelne Aktion und jede Teilnehmer_innenzahl zu sehen ist. Dieser Mut und dieser Ungehorsam – von alt bis jung, von friedlich bis militant, von politisch bis kulturell – bleiben. Dieses Zeichen wird auch von unseren Freund_innen in Brasilien, Griechenland oder Südafrika verstanden werden. Egal was die Presse schreibt, egal was die Umfragen sagen. Das Kalkül, mit Repression und Diffamierung die Linke isolieren zu können, ist auf der Straße phänomenal gescheitert und hat sich ins Gegenteil verkehrt. Mit ein paar Linken wären Olaf Scholz und seine Einheiten vielleicht fertig geworden – nicht aber damit, dass sich große Teile der Bevölkerung solidarisierten. Unter Einsatz ihrer Körper. Auf der Straße. Massenhaft und ungehorsam in allen erdenklichen Formen und Farben.
Gipfel der 20, Gipfel der Vielen
Reden wir kurz über ihren Gipfel: Angela Merkel ist ihre G20-Show
gründlich misslungen. Konkrete Ergebnisse des mindestens 400 Millionen
teuren Gipfels, für den eine Millionenstadt über eine ganze Woche hinweg
in den Ausnahmezustand versetzt wurde? Fehlanzeige! Das Versprechen vom
„Festival der Demokratie“ oder dem Gipfel fast ohne Beeinträchtigungen?
Gebrochen! Der Versuch, mit einem riesigen Polizeiaufmarsch und
rigoroser Verbotspolitik die Proteste fern und klein zu halten?
Gescheitert. Desaster ist ein oft gebrauchter Begriff der bürgerlichen
Presse hierfür. Olaf Scholz und sein Innensenator sind blamiert bis auf
die Knochen. Gipfeltreffen dieser Größenordnung in einer Großstadt in
Westeuropa? Auf Jahre hinaus undenkbar. Die ganze Perspektivlosigkeit
und Traurigkeit des globalen Kapitalismus, der keinerlei Zukunft mehr
verspricht, wurde in ihrem hohlen Gipfeltheater deutlich. Es ist daher
nicht nur der Riot der Freitagnacht, der Politik und Medien jetzt so
aufheulen lässt, sondern auch ihre Niederlage auf der Straße. Eine
Niederlage, von der sie nicht zulassen können, dass sie als unser Sieg
erscheint.
Nun zu unserem Gipfel: Wir wollten das Spektakel der Macht nicht nur stören, sondern noch viel mehr. Wir wollten einen Aufstand der Hoffnung, die Alternativlosigkeit durchbrechen und zeigen, dass Widerstand und grundsätzlicher Widerspruch von links kommen. Dass sich der reale Konflikt um und in Hamburg tatsächlich als ein Widerstand gegen den Ausnahmezustand, als ein Konflikt um die Demokratie, als ein Kampf um das Recht auf die Stadt abspielen würde – das war natürlich so nicht geplant, aber es hat der Sache selbst entsprochen. Das alte Motto der Globalisierungsbewegung „Global denken, lokal handeln“ hat in Hamburg eine interessante und neue Wendung bekommen.
Eine Woche Ungehorsam
Die Woche des Aufbegehrens begann mit der Einschüchterung und der
Drohung: Wir sollten nirgendwo sein. Nirgendwo schlafen, nirgendwo essen
und auf 38 Quadratkilometer keine politischen Subjekte sein. Unsere
Orte zum Schlafen und Versammeln wurden brutal schikaniert und geräumt.
Die Polizei putschte gegen die Justiz. Ihre Besatzungsarmee
militarisierte die Stadt. Doch am Ende waren die Vielen überall und sie
hatten die Angst verloren.
Das ist vor allem der überwältigenden Solidarität in Hamburg zu verdanken. Menschen teilten ihre Wohnungen. In Hinterhöfen wurden Zelte aufgeschlagen. Mehrere Kirchen in St. Pauli und Altona öffneten ihre Türen und es entstanden Camps um sie herum. Das Schauspielhaus ließ G20-Gegner_innen zum Schlafen und Essen hinein, ebenso der FC St. Pauli. Sie wollten uns auseinandertreiben, uns trennen und spalten, aber das Gegenteil ist geschehen: Das Band der Freundschaft und der Solidarität zwischen ganz unterschiedlichen Menschen und Spektren wurde immer stärker – und es wird die Tage des Protests und des Widerstandes überdauern.
3 Tage wach
Die Wende von der Einschüchterung und Ohnmacht begann mit dem
massenhaften Cornern am Dienstag und dem Wasserwerfer-Angriff der
Polizei am Arrivati-Park. Die Leute wichen zwar kurz zurück, aber sie
ließen sich nicht mehr zerstreuen. Die Angst wich langsam dem Trotz und
dem Selbstbewusstsein. Die Polizei wollte die Stadt und ihre Plätze
besetzen. Die starke Antwort war der Demo-Rave von Alles Allen, mehr als
20.000 strömten zusammen und tanzten gegen G20. Damit war der Damm der
Ohnmacht gebrochen.
Am Donnerstag dann der maßlos brutale, unprovozierte Angriff der Polizei auf Welcome to Hell. Allen war klar, dass Senat und Polizei sich schon vorher entschlossen hatten, die genehmigte Demonstration nicht laufen zu lassen. Und trotzdem, trotz der Prügel, trotz des massiven Einsatzes von Reizgas, trotz einer Polizeibrutalität, die an dieser Stelle hätte tödlich enden können: Die Demo sammelte sich erneut, Menschen kamen hinzu, solidarisierten sich und lief dann doch. „Das ist unsere Stadt“ war eine Parole, die von nun an der Polizei immer wieder entgegenschallte.
Block G20
Die Rebellion der Hoffnung fand statt, ein solidarisches und mutiges
Aufbegehren der Vielen. Dieser G20-Gipfel konnte nicht tagen, ohne dass
wir einen spürbaren und wahrnehmbaren Unterschied machten. Die „Blaue
Zone“ bestand nur in der Fantasie der Gipfelstrategen, praktisch hatte
sie am Tag der Blockaden, dem Freitag, keine Bedeutung.
Die Aktionen von BlockG20 begannen mit der kollektiven Weigerung, die Demonstrationsverbotszone anzuerkennen. Von allen Seiten drangen wir bis auf die Protokollstrecken vor. Wir wurden angegriffen, gestoppt und geschlagen. Doch wir standen wieder auf, sammelten uns neu und machten weiter. Und es gelang tatsächlich, den Ablauf des Gipfels durcheinanderzubringen: Donald Trump kam verspätet, Melania Trump konnte das Senatsgästehaus nicht verlassen, mehrere Delegationen drehten an Blockaden um, eine Veranstaltung mit Finanzminister Schäuble wurde abgesagt, das Konzert in der Elbphilharmonie begann mit großer Verzögerung.
Entscheidend dafür war gute Planung und Vorbereitung in den
Aktionstrainings ebenso wie die ungehorsame, mutige Spontanität von
Vielen. Die Farben der Finger füllten die Straßen, sie flossen, fluteten
und verstopften. Und sie verselbständigten sich, wurden im Laufe des
Tages von einer organisierten Blockade der Route zu einer spontanen
Besetzung der Stadt durch die Menge. Wir haben das Staunen
wiederentdeckt, darüber wie unwiderstehlich und unaufhaltsam der Geist
des Widerstandes durch die Stadt zog. Hamburger_innen, angereiste
Aktivist_innen, Neu-Politisierte und allen voran die Jugend boten der
Arroganz der Macht die Stirn. Jetzt erst Recht.
Grenzenlose Solidarität
Am Ende traten gezählte 76.000 Menschen gegen eine Welt der Angst ein.
Sie waren dem gemeinsamen Aufruf zur Demonstration gefolgt. Die
parallele Regierungsdemonstration von SPD und Grünen wurde zur
peinlichen Marginalie. Die vielen Demonstrant_innen kamen, obwohl ihnen
Angst gemacht werden sollte, obwohl ihnen von Medien und
Inlandsgeheimdienst erzählt wurde, wie viele gefährliche
Linksextremisten mitdemonstrieren würden. Sie kamen trotzdem, und sie
kamen deswegen. Gemeinsam traten wir ein für Grenzenlose Solidarität,
gegen die Welt der G20 und ihren Kapitalismus, für ein besseres Leben.
„Ganz Hamburg …“
Ja, zu den Bildern des Widerstands gehören auch jene, bei denen Menschen
der Kragen geplatzt ist, bei denen sie sich gewehrt haben – und bei
denen diese Gegenwehr umschlug in Aktionen, die sich nicht mehr gegen
den Gipfel oder die Staatsmacht, sondern auch gegen Anwohner_innen und
Geschäfte richtete. Es waren nicht unsere Aktionen. Die IL stand und
steht für den Alternativgipfel, für Block G20 und für die
Großdemonstration. Hier haben wir gesagt, was wir tun – und getan, was
wir gesagt haben.
Aber wir können und wollen die Feuer der Freitagnacht nicht aus dem Ausnahmezustand lösen, in dem sie stattfanden. Wenn die Polizei über Tage hinweg Menschen drangsaliert, schlägt und verletzt, sich wie eine Besatzungsarmee aufführt, die von Deeskalation noch nie etwas gehört zu haben scheint, dann bleibt irgendwann die spontane Antwort nicht aus.
Wir haben schon vorher gesagt, dass wir uns nicht distanzieren werden
und dass wir nicht vergessen werden, auf welcher Seite wir stehen. Wir
stimmen nicht in den Chor derer ein, die jetzt von „Straftätern“ reden
und die Mischung aus organisierten Militanten und zornigen Jugendlichen
in die Nähe von Neonazis rücken. Die Unterbrechung und Zurückweisung
ihrer Ordnung, die in den Aktionen lag, auch wenn wir sie in den Formen
und den Zielen vielfach falsch finden, hat unser Verständnis.
Soweit die Aktionen von organisierten Gruppen ausgingen, finden wir es
problematisch, dass sie dafür keine politische Verantwortung übernehmen,
sondern es anderen politischen Spektren überlassen, mit, für und über
sie zu reden. Über das politische Konzept des Insurrektionalismus wird
kritisch zu reden sein, das zwar den Hunger nach Rebellion bedient, aber
von dem eben keine Hoffnung und keine Solidarität ausgeht.
Schanze & Co
Auf unserer Seite, da stehen eben auch viele Anwohner_innen auf St.
Pauli, im Schanzenviertel und in Altona. Nicht wenige von uns leben
selbst dort. Ohne sie, ohne ihre praktische Solidarität, wären die Tage
der Gipfelproteste nicht möglich gewesen. Wenn sie angegriffen und
bedroht werden, wenn sich Aktionen plötzlich nicht mehr gegen den
Gipfel, sondern auch gegen unsere Freund_innen im Stadtteil richten,
stehen wir an ihrer Seite.
Wir sind weiter eine IL, die im Stadtteil lebt. Wir sind Teil dieser Stadt und dieser Viertel, Teil der Recht-Auf-Stadt-Bewegung. Wir werden den Dialog führen und zwar mit allen, die auf unserer Seite sind. Mit denjenigen, die das gut fanden und denjenigen, die darin kein politisches Handeln erkennen können. Wir wollen zuhören und lernen, da wir als Linke die sozialen Realitäten ja nicht einfach wegreden können, sondern uns in ihnen bewegen.
Die Tage danach
Und noch ein klares Wort zur Solidarität: Wir stehen gegen alle medialen
Angriffe und Räumungsdrohungen fest an der Seite der Roten Flora, die
das aus ihrer Sicht Notwendige zum Freitags-Riot gesagt hat. Wir sind
ebenso solidarisch mit den G20-Entern-Gruppen und allen anderen, die
jetzt in den Fokus der staatlichen Repression geraten. Und wir werden
für alle einstehen, die noch im Knast sitzen oder von Repression
betroffen sind. Ihr seid nicht alleine!
Zugleich verabscheuen wir die verlogene Doppelmoral von Teilen der bürgerlichen und politischen Klasse. Sie brauchen die Bilder brennender Autos und eingeschlagener Scheiben, um die Bilder der Ertrinkenden im Mittelmeer, der Opfer ihrer Kriege oder der Obdachlosen, die unter den Schaufensterscheiben ihrer Lieblingsgeschäfte schlafen, aus ihrem Kopf bekommen zu können. Wie dünn der zivilisatorische Lack ist, unter dem bei angeblich liberalen Menschen der Hass auf jede Infragestellung der Ordnung und polizeistaatliche Bestrafungsfantasien verborgen sind, erschreckt uns. Zu reden sein wird stattdessen über die maßlose Polizeigewalt dieser Tage, über die Legitimierung des Ausnahmezustands und darüber, wie wir hiergegen breite, solidarische Gegenwehr organisieren können.
Wir können nicht verstehen, wie in einem Land, wo 10 Jahre vergehen
konnten, bis ein mordendes rechtes Terrornetzwerk überhaupt erkannt
wurde und wo täglich Geflüchtete angegriffen werden, gerade einmal ein
Tag vergehen muss, bis viele von linkem „Terror“ sprechen.
Wir sehen uns …
Für die Zukunft werden wir sorgfältig auswerten, welche Aktionsformen
und politischen Strategien unter den Bedingungen einer polizeilichen
Bürgerkriegsübung im urbanen Raum angemessen sind. Dazu und zu anderen
angesprochenen grundsätzlicheren Fragen werden wir uns zu gegebener Zeit
nach gründlicher Diskussion äußern.
Es bleibt der Rückblick auf eine ermutigende Gipfelwoche mit einer Vielfalt von Aktionen und Widerstandsformen, die zehntausende mobilisiert und ermutigt hat, von autonomer Szene bis zu den Gewerkschaften, die sich in der Ablehnung des G20, des Gipfeltreffens und seiner Effekte in Hamburg einig waren. Hamburg war die rebellische Stadt, die diesen Protest lebendig gemacht hat. Wir haben Mut und Vertrauen gefasst, in uns selbst und in die Bündnispartner_innen, die mit uns standen. Die Tage von Hamburg gingen tiefer als die Meinungsumfragen und medialen Stimmungshochs. Sie werden noch lebendig sein, wenn niemand mehr weiß, wer eigentlich Olaf Scholz war. Sie tragen uns in die Kämpfe, die noch vor uns liegen, bis endlich alles ganz anders wird.
http://interventionistische-linke.org/beitrag/die-rebellische-hoffnung-v...
Ritualisierter zivilgesellschaftlicher Protest
wie ergebnisoffen Eure Diskussionen über Aktionsformen und politische Strategien unter den Bedingungen des polizeistaatlichen Ausnahmezustandes sein werden wird doch schon dadurch klar, dass Ihr Euch jetzt schon von revolutionären politischen Konzepten, hier dem Insurektionalismus, klar distanziert. Ihr werdet wie gewohnt Eure ritualisierte Zelebrierung zivilgesellschaftlichen Protestes in Form "zivilen Ungehorsams" fortsetzen und Euch nicht mal fragen wie es denn kommen kann, dass selbst der, unter den aktuellen politischen Bedingungen, stets damit rechnen muss brutal mundtot gemacht zu werden. Notwendig erscheint mir, dass Ihr erstmal Eure eigenen, ritualisierten Protestformen reflektiert, indem Ihr zunächst eine politische Analyse der bestehenden Verhältnisse versucht, daraus eine angemessene Strategie ableitet und dann erst die notwendigen taktischen Mittel entwickelt. Voraussetzung ist hierfür jedoch eine Klarheit über die politischen Ziele. Die von einigen IL-Gruppen abgesonderte revolutionäre Phraseologie täuscht über den zutiefst bürgerlichen Charakter Eures immer wieder misslingenden Versuchs die bürgerliche Zivilgesellschaft zu rekonstruieren.
Ritualisierung gewalttätigen Protestes
Ich kann nicht nachvollziehen, dass Dein Vorwurf zutrifft. Gewalt ist Mittel und nicht Zweck. Ich habe mehr den Eindruck, dass an den Rändern des anachistischen Spektrums, Gewalt nicht rational eingeordnet sondern mystifiziert wird. Der Begriff Bullenschweine macht das deutlich. Bullen sind aber keine Schweine, sondern genauso lohnabhängige wie beispielsweise Arbeiter in der Rüstungsproduktion. Und sie stammen nicht selten aus den unteren Schichten der Lohnabhängigen, die des "Kaisers engen, aber warmen Rock" der Tagelöhnerei den Vorzug geben.
Was also nötig ist, ist die politische Arbeit in Polizei und Armee. Einfach ist das nicht, Korpsgeist und politische Indoktrination bleiben nicht ohne Wirkung. Dennoch ist diese Art der revolutionären Arbeit unverzichtbar, oder glaubt jemand wirklich ernsthaft, dass ein Sieg über den hochgerüsteten Gegner möglich ist, wenn nicht nennenswerte Teile des bewaffneten Apperates überlaufen und die Gewehre auf auch ihre Ausbeuter und Unterdrücker richten.
Das fällt aber nicht in den Schoß, deshalb muss bereits hier und heute daran gearbeitet werden, soweit und insoweit das möglich ist. Ach, wie gerne würde ich erleben, wenn die Polizei nicht nur auf Grund der Entschlossenheit der Protestierenden, sondern auch auf Grund der Meuterei der eigenen Regimenter zurückweicht.
Si ist es!
Aber das werden die meisten leider nicht raffen, weil auch ein Teil der Autonomen Linken lieber den guten alten, nicht bewährten (autonomen)Traditionen verhaftet bleibt, wo es einfach so sein muss, weil "es halt so sein muss und auch in den 80ern so war!"
Mal von UNS
Wir haben uns auch in unserem Kiez besprochen und das Fazit ist, dass bis auf einige wenige Aktivisten nicht mehr aktiv unterstützen werden. Es wird keine Rückzugsräume mehr geben. Passiver Wiederstand ist das Motto für das kommende. Einige sind soweit, dass sie auch Partyaktivisten und andere an die Staatsmacht ausliefern wollen, wenn wieder so über die Strenge geschlagen wird.
Wenn man manches hier liest könnte man kotzen ... die Zeit des Schönredens ist einfach vorbei. Es wurde eine rote Linie überschritten, was nie hätte passieren dürfen.
Einige wenige sorgen dafür, dass eine gemeinsame Sache nun zerbricht und die Wege des Protestes sich nun differenzieren.
Wer nun noch sagt, dass es erfolgreich war, der stimmt den Staatsorganen zu, denn für diese war es erfolgreich ... die Stimmung ist gegen uns. Und wenn die Flora geräumt wird, dann haben wir dies auch denen zu verdanken welche das, was passiert ist, schönreden wollten ... auch hier!
Solidarität wird weiter herrschen, aber manche werden daran nicht mehr teilhaben .... viele sagen es nicht so deutlich, aber man liest es zwischen den Zeilen und Worten im Gespräch.
Unter uns AltAktivisten herrscht Katerstimmung, denn wir fragen uns nun, ob wir nicht Fehler gemacht haben, weil wir den solitarischen Grundgedanken nicht an die Jungen weitergeben konnten.
Dies lässt einen resignieren.
„Weit gefährlicher als theoretische Angriffe sind praktische Verleugnungen unserer Prinzipien.“ Karl Liebknecht
Diesen Satz sollte sich jeder vor Augen führen, der einen Kommentar zum G20 Wiederstand abgibt. Vielleicht schaut er dann etwas über den Tellerrand hinaus und relativiert manches ....
Sehr erhellend
Tja, Arschlöcher gibt es hier wie da. Du scheinst dazu zu gehören.
Jüngelchen
Pass mal auf, was Du mir unterstellst ... ich bin für meine Überzeugung eingerückt und seit 40 Jahren aktiv ..... Zieh die Eierschalen vom Kopf und werde erwachsen, bevor Du so etwas in den Raum stellst!
Und wenn mir ein Vater sagt, dass seine Kinder nicht mehr schlafen können und Alpträume haben, weil ein paar Vollidioten Böller an die Fenster geworfen haben .... dann kann ich seine Reaktion verstehen.
Und nun unterstelle ich Dir einmal etwas: Wohl noch sorgsam umhütet im Hotel Mama ... denn sonst würdest Du erst nachdenken und dann so einen Scheiss schreiben.
Ganz x hasst die Polizei?
Was diese Parole soll, hab ich nicht verstanden. Spätestens am Dienstag nach der Demo hasst niemand mehr die Polizei, der oder die mitbekommt, wie sie einen Trunkenheitsfahrer aus dem Verkehr zieht. Sie ist also sachlich falsch. Oder allenfalls räumlich und zeitlich begrenzt richtig. Und ein besonnenes aber nachdrückliches und widerständiges Bestehen einer Demo auf Versammlungsfreiheit deutet sie auch nicht an. Sie klingt eher nach irrationalem Austicken. Sollte man und frau den Spruch nicht einfach lassen?