Berlin: Palästina-Demo in Gedenken an Nakba

Demobild 1

Am Tag der gewaltsamen Vertreibung der Palästinenser_innen 1948 - *Nakba - beteiligten sich um die 300 Personen an einer Gedenkdemonstration in Neukölln. An der Demo beteiligten sich Menschen aus verschiedenen linken Spektren. Unter anderem waren BDS, Arbeiter_innenmacht, Sympathisant_innen der PFLP, autonome Internationalist_innen und die Jewish Antifascist Action Berlin beteiligt. Schwerpunkt der diesjährigen Demonstration war der zur Zeit laufende Hungerstreik von über 1500 palästinensischen Gefangenen. Redebeiträge zum Thema verwiesen unter anderem auf den Zusammenhang der kolonialen Unterdrückung und der kapitalistischen Ausbeutung. Im Beitrag der Jewish Antifascist Action Berlin wurde die internationalistische Solidarität der linken Bewegungen - auch aus Israel - betont und die linke Bewegung in Deutschland aufgefordert, sich wieder verstärkt solidarisch in diesen Kontext einzubringen. Die Demo endete bei gutem Wetter und mit Tanzeinlagen am Kottbusser Tor. Eine Hundertschaft der Polizei war rundherum verteilt aufgestellt.

Ein agressiv auftretender selbsternannter Recherche-Mann der pausenlos hochauflösende Portraitaufnahmen von linken Aktivist_innen machte wurde vom Anmelder der Demonstration aufgefordert zu gehen und wurde daraufhin von der Polizei darauf hingewiesen dass er sich der Demo nicht mehr nähern dürfe. Er konnte sich außerdem nicht mit Presseausweis legitimieren und nicht erklären in wessen Auftrag er die Personenaufnahmen anfertigte. Im Internet verbreitet er nun Fake-News, dass angeblich Presse "in gebrochenem deutsch" "agressiv angegangen" werde.

 

 

* NAKBA


Der 15. Mai 1948 gilt als Nakba-Tag. Die Vertreibung von über 750.000 Palästinenser*innen und die Zerstörung von ca. 400 Dörfern war die Grundlage für die Gründung des Staates Israel. Das zionistische Kolonialprojekt setzte die ethnische Säuberung der indigenen Bevölkerung Palästinas voraus. An dieses Verbrechen, die „Nakba“, arabisch für „Katastrophe“, wird jährlich erinnert. Bis heute dauert die Nakba an. Sie setzt sich fort durch rassistische Gesetze, Kolonienbau, Kriege, Ausbeutung, Hauszerstörungen, ungleiche Ressourcenverteilung und tausende politische Gefangene. Weltweit warten seit 67 Jahren inzwischen 6 Millionen palästinensische Geflüchtete und ihre Nachfahren, von denen die meisten noch immer in Flüchtlingslagern leben, auf die Rückkehr in ihre Häuser und werden von Israel daran gehindert.

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Hier sind die Redebeiträge, die auf der Demonstration gehalten wurden: Redebeiträge der Nakba-Tag Demonstration in Berlin 2017

In his appearance, clothing, beard and mustache, 83 year-old Yerachmiel (Yerach) Kahanovich from Kibbutz Degania Aleph looks a bit like an aging Greek sailor (albeit without the requisite forearm tattoo). Indeed, the sea – both the Mediterranean and the Sea of Galilee – is his great love, and like any veteran sailor, he would happily share tales of the happy days when would venture forth in boats and ships, as well as of not-so-happy days when circumstances forced him to expel and kill Arabs. He recently found out that a conversation held with him about those latter days is included among testimonies presented in an exhibition by Zochrot.

http://zochrot.org/en/testimony/54658

Hat es einen bestimmten Grund, dass ihr in eurer Aufzählung der Teilnehmer_innen den doch sehr dominant auftretenden maoistisch-stalinistischen Jugendwiderstand nicht benennt?

Von diesem gingen von Anfang an Aggressionen gegen kritische Beobachter_innen und Foto-Journalist_innen aus, mehrfach wurde auch betont "was passieren würde, wenn die Bullen nicht hier wären" und dass es "ihr Neukölln" sei, sowie wüste Beleidigungen, Drohungen und bis hin zu versuchten Angriffen. Mehrere kritische Journalist_innen/Pressearbeiter_innen mussten ihren Einsatz infolgedessen abbrechen!

 

Das ist für euch in Ordnung?

Für mich ist das voll in Ordnung. Ich will nicht fotografiert werden. Von Niemandem. Nicht von Bullen. Nicht von Privatpersonen. Nicht von "kritischen" Journalisten. Was immer Letztere sein sollen. Und wenn dann Leute anfangen gegen die Fotografierenden vorzugehen finde ich das gut.

Journalist_innen waren da einige. Von links bis bürgerlich. Und der eine der wegen seines agressiven Verhaltens und seinen permanenten Portraitaufnahmen der Demo verwiesen wurde war auch nicht mal "kritischer Journalist": er sammelt nur Personendaten und -aufnahmen von Personen aus der linken Szene und versucht diese zu verknüpen mit Aufnahmen von vermeintlich "illegalen Symbolen/Fahnen" aus der linken Bewegung. Das ist die einzige "Recherche" die er betreibt. Von diesem Typen ist nicht bekannt, dass er irgendwie die linke Szene (egal bei welchen Demos) unterstützt indem er versucht z.B. aufzudecken OB sich querfrontler und rechte irgendwie unter die linken demos zu mischen versuchen; um dann z.B. die veranstalterInnen zu informieren und damit zu helfen solche querfrontler von den demos zu kicken: nein, ihm geht es um eine gezielte diskriminierung der linken zusammenhänge!