Prügel nach Unfall Staatsanwaltschaft ermittelt gegen vier Polizisten

Erstveröffentlicht: 
05.04.2017

Vier Polizisten sollen in Stuttgart einen Mann niedergeprügelt haben. Zwei Beamte wurden bereits in den Innendienst umgesetzt. Ein Video der Szene kursierte zuvor in den Sozialen Netzwerken.

 

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen vier Polizisten wegen gefährlicher Körperverletzung, weil sie nach einem Unfall einen Mann niedergeprügelt haben sollen. Zwei der vier Beamten seien bereits in den Innendienst umgesetzt worden, sagte ein Polizeisprecher. "Wir sind entsetzt." Die Ermittlungen dauerten an. Das Polizeipräsidium Stuttgart prüfe weitere Schritte.

 

Zur Eskalation zwischen den vier Beamten und dem Unfallbeteiligten soll es am 19. Februar in der Nähe des Innenministeriums in der Landeshauptstadt gekommen sein. Von der Szene kursiert ein Video in den sozialen Netzwerken, das die Polizei als echt bezeichnet.

 

In dem Videoausschnitt ist zu sehen, dass ein Unfallbeteiligter, der bereits aus dem Auto ausgestiegen ist, mehrmals aufgefordert wird, seine Zigarette auszumachen. Als er sich weigert, nimmt ihn ein Beamter in den Schwitzkasten. Ein Polizist schlägt mit einem Knüppel auf ihn ein, ein weiterer mit Fäusten. Es folgt Gerangel am Boden.

 

"Das Video mit den fraglichen Szenen der Auseinandersetzung ist bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart und dem Dezernat für Amtsdelikte bekannt", sagte der Polizeisprecher. "Wir stehen fassungslos vor diesen Bildern." Die Ermittlungen gegen die beteiligten Beamten seien unmittelbar nach dem Geschehen am 20. Februar eingeleitet worden.

 

In einer Pressemitteilung direkt nach dem Unfall hatte die Polizei mitgeteilt, dass es nach einer "verbalen Auseinandersetzung zu einer Tätlichkeit seitens eines 35-jährigen Unfallbeteiligten gegenüber einem 28 Jahre alten Polizeibeamten" gekommen sei. "Im Verlauf der Auseinandersetzung stürzten beide und der Beamte schlug mit dem Kopf auf dem Bordstein auf." Dieser habe hierbei nur leichte Verletzungen erlitten und das Krankenhaus wieder im Laufe des Vormittags verlassen können.

 

So stand es in der damals verbreiteten Mitteilung. Gegen den 35-Jährigen würden wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte Ermittlungen aufgenommen. Polizei und Staatsanwaltschaft äußerten sich dazu bisher nicht.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

ich bin heuer ehrlichgesagt froh darüber, meine Bereitschaftserklärung, in den Polizeidienst zu treten, durch die sogenannte "Wende" quasi auf Null gesetzt zu haben. Was die Truppe erstmal knüppeln muss, um evtl. dienstgradmäßig in eine bessere Besoldung zu kommen, kotzte mich schon damals an. Und das war in den späten 90'ern, als die noch nicht so futuristisch aufmunitioniert Robocop spielen mussten.