Anarchisten rebellieren gegen die Regierung, indem sie Straßen reparieren

Erstveröffentlicht: 
18.03.2017

In Portland treffen gerade radikal linke Einstellungen auf bürgerliche Pflichten.

 

Von Eve Peyser

 

Es ist im Jahr 2017 unmöglich, ein richtiger Rebell zu sein. Die Globalisierung und das Internet haben die meisten Formen der Gegenkultur schon längst für sich vereinnahmt. Der Kapitalismus schluckt den Antikapitalismus. Trotzdem suchen sich Punks und Anarchisten immer wieder neue Wege des Widerstands. Im US-amerikanischen Portland heißt das neuerdings: Straßenarbeiten selber machen.

 

Eine Anarchistengruppierung hat die Portland Anarchist Road Care ins Leben gerufen, nachdem die Zustände der öffentlichen Straßen nicht mehr zumutbar geworden waren. In einer Mail erklären mir die Verantwortlichen ihre Beweggründe:

 

Wir sind jeden Tag auf diesen Straßen unterwegs und entgehen dabei oft nur knapp Unfällen mit Autos, die Schlaglöchern ausweichen. Man hat uns auch schon von kaputten Fahrrädern und mehreren Platten berichtet. Wir haben erstmal gewartet, ob die Regierung einschreitet und die Straßen repariert. Dann ist uns aber klar geworden, dass da in einem akzeptablen Zeitfenster nicht genug passieren wird.


Laut Portland Mercury haben die Anarchisten bereits fünf Schlaglöcher repariert. Und auf der Facebook-Seite von Portland Anarchist Road Care erklären die Organisatoren: "Wenn es um Anarchismus als politisches Konzept geht, dann fragen Skeptiker oft, wer sich dann um die Straßen kümmert." Die Aktivisten zeigen es ihren Gegnern, indem sie einen hypothetischen Politstreit tatsächlich austragen und dabei noch das Klischee von faulen Anarchisten widerlegen.

 

Dylan Rivera, der Pressesprecher der Portlander Straßenverkehrsbehörde, wehrt sich gegen die Behauptung der Anarchisten, die von "grober Vernachlässigung" sprechen. So sei der ungewöhnlich harsche Winter an den vielen Schlaglöchern schuld. Und aufgrund des regnerischen Frühlings gebe es nur wenige Gelegenheiten, diese zu reparieren.

 

"Es ist keine gute Idee, sich da selbst ans Werk zu machen. Für die Leute, die bei Verkehr an der Straße arbeiten, besteht ein hohes Risiko", sagt Rivera. Außerdem weist er darauf hin, dass die Anarchisten beim Einsatz der falschen Baumaterialien für Schäden an den Autos haftbar gemacht werden können. Laut seiner Aussage gibt die Stadt ihr Bestes und allein vergangenen Freitag wurden 950 Schlaglöcher repariert. Die Bürger Portlands sollen sich bitte in Geduld üben. Menschen, die eine Regierung in jeglicher Form ablehnen, haben für solche Bitten der Behörden aber wohl nur wenig übrig.

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hört sich doch verdammt nochmal eher nach selbstoptimierten Neoliberalismus an.

Ist schon klar das heutzutage natürlich keine Gelder für nicht privatisierte Flächen zu Verfügung stehen (Neoliberalismus), aber dann ne scheiss Strasse zu reparieren und das als Anarchismus zu deklarieren. Passt in das heutige Gesellschaftskonzept, hat jedoch wenig mit Anarchismus zu tun. Schreiben wir jetzt auch bals das wir den Müll zur Müllhalde fahren und unser Wasser selber klären oder wat? 

 

Scheiss Neoliberale voll Hipster Spacken Fickt euch einfach ins Knie.

die aktion ist super. wenn der staat es nicht mal auf die reihe kriegt straßen instandzuhalten, zeigen wir den leuten daß es ohne staat besser geht. das ist sowohl direkte aktion als auch propaganda der tat. willst du nach der revolution im müll leben ohne straßen und mit dreckigem wasser? die aktion untergräbt die staatliche herrschaft. wir müssen uns nach und nach alles wieder aneignen was der staat uns weggenommen hat und neue freiheitliche strukturen aufbauen die gegen staalliche angriffe mit allen mitteln zu verteidigen sind.

überall wo der anarchismus volksbewegung ist, gibt es diese projekte. eine rein aufständische strategie wird niemals eine erfolgreiche revolution herbeiführen.

weil du Amerika nicht kennst. Weil du den heutigen Kapitalismus nicht verstehst bzw. nicht seine beschissenen Muster erkennen kannst. Nur weil du eine beschissene Strasse selbst wiederherstellst untergräbt das in keinster Weise eine staatliche Herrschaft, geschweige den, das Kapitalismus angegriffen wird.

Deswegen ist dein Geschwurbsel von freiheitlichen Strukturen, Volksbewegungen und Selbstverwaltung auch nah dran an Debilität, weil eine Reperatur einer Strasse im kapitalistischen System eben keine freiheitliche Aktion darstellt. Es bleibt einfach eine kapitalistische Strasse.

 

Nach deiner Logik können wir auch Panzerstrassen ausbessern, einfach weil wir den Staat zeigen, das "er es nicht auf die reihe kriegt" und es einfach voll gut tut mal was positives zu machen. Und man sieht auch noch das man was geschaffen hat!!- Du Lappen.

dann zerstör doch alles, ist schließlich kapitalistisch. findest du food not bombs auch scheiße? ist doch kapitalistisches essen. gehst du dann auch nur auf wald- und feldwegen, oder sind die auch schon kapitalistisch? du hast mich falsch gegendert und dann noch beleidigt. ich bin sehr froh daß wir orte haben in die du nicht rein kannst. du willst  leute abstechen oder was soll dein name? bist du eigentlich nur im netz so drauf oder redest du auch im wirklichen leben so mit menschen die nicht so denken wie du? zerstör die kapitalistischen straßen, die kapitalistischen häuser, die kapitalistischen musikinstrumente, die kapitalistischen fahrräder. zerstör dich selbst.

mit leuten die mich beleidigen und bedrohen hab ich null solidarität.

 

Kannst du bitte mal argumentieren als zeilenweise sich über diese und jene Ausdrucksweise und aus einem verletztem Ego heraus zu empören...

 

Ich meinte das es eben keine Anarchistische Aktion ist Strassen in Portland zu reparieren, was ich auch begründet habe. Zudem übelste Lappennr. so einen Müll dann auch öffentlich abzufeiern. Du siehst dich irgendwie angegriffen.

Und ja Kapitalismus muss überwunden werden, wie auch immer.

tschüs