In Rosario, Argentinien, gingen im Oktober 2016 nach dem 31. feministischen Kongress, Encuentro Nacional de Mujeres, 70.000 Menschen für den Feminismus auf die Straße. Ihre Demonstration richtete sich mit dem Motto #niunamenos (deutsch: Keine Einzige weniger) vor allem gegen die Morde an Frauen* und Trans*-personen (spanisch: feminicidos), die in Argentinien durchschnittlich alle 23 bis 30 Stunden stattfinden und die Spitze des gesellschaftlich verankerten Sexismus darstellen.
Die Demonstration in Rosario richtete sich desweiteren gegen Diskriminierung von Sexarbeiter*innen, gegen Trans*- und Intersexfeindlichkeit sowie gegen das Verbot von Schwangerschaftsabbruechen. Dieses Verbot zwingt Menschen dazu unter gefährlicher Selbstmedikation Schwangerschaften ohne aerztlichen Beistand abzubrechen und ist somit lebensgefährlich und oft sogar tödlich für die Schwangeren.
Die Menschen in Rosario verbinden ihre Kämpfe gegen das
Patriachat mit antirassistischen und antikapitalistischen
Standpunkten und treten für eine befreite Gesellschaft ein. Ihre Wut
richtet sich deshalb unter anderem gegen die Kirche und den
Staat. Aus diesem Grund wurde die Demo schliesslich gewaltsam von der
Polizei angegriffen und unsere Genoss*innen wurden mit
Gummigeschossen und Tränengas angegriffen.
Ein Video von der
Demonstration sowie den Angriff seitens der Polizei gibt es bei
Leftvision:
www.leftvision.de/
Trotz der Repression gehen die Proteste weiter. Die vielen Morde an Frauen* und Trans*personen sowie der tagt'gliche Sexismus haben Proteste in ganz Argentinien und darüber hinaus entfacht, tausende Menschen gingen auf die Strasse und verliehen ihrer Wut Ausdruck. Neben den vielen Demonstrationen organisierte sich in diesem Zuge auch der erste Nationalstreik der Frauen* und Trans*personen in der Geschichte Argentiniens.
Solidarische Grüße an alle, die sich gegen patriarchale Gewalt wehren!
Die Kraft und Stärke, mit denen die feministische Bewegung in Argentinien auf die Straße geht, machen uns Mut auch hier weiter für eine befreite Gesellschaft ohne Patriarchat und Unterdrückungen und für den Feminismus zu kämpfen.
Mit dem Soli-Foto wollen wir Gruesse an unsere companerxs senden. Wir haben den Spruch “Contra la violencia patriarcal – feminismo radical” (deutsch: Gegen patriarchale Gewalt – Für einen radikalen Feminismus) ausgewählt, um zu verdeutlichen, dass die Überwindung patriarchaler Strukturen nur dann gelingen kann, wenn wir Feminismus nicht als einen isolierten Kampf ansehen, sondern ihn umfassender begreifen. Feminismus radikal zu denken, heißt ihn als grundlegend für eine befreite Gesellschaft zu verstehen und ihn mit anderen Kämpfen zu verbinden. Gewalt gegen Frauen*, Lesben, Trans* und Intersex-Personen sind nicht die Ausnahme, sondern stellen ein durchgängiges Herrschaftsprinzip dar. Uns dagegen zu wehren, heißt deswegen auch gegen jede Art von Gewalt und Unterdrückung zu kämpfen, die dieses System tagtäglich ausübt.
Wir hoffen den companerxs damit ein kleines Zeichen senden zu können und zu zeigen, dass auch hier feministische Kämpfe stattfinden.
Solidarische Grüße senden wir nicht nur nach Argentinien, sondern überall in die Welt wo FLTI* sich gegen patriarchale Unterdrückung wehren und sich für ihr Recht auf Selbstbestimmung einsetzen.
Ni una menos!
Wer eine angreift, greift alle an!
Feministische
Solidarität gegen patriarchale Gewalt und Unterdrückung!
frauen und transpersonnen
sorry aber das liest sich immer so als ob transfrauen keine frauen wären. wenn transleute umgebracht werden sind es fast immer frauen. und dann kriegen sie nach dem tod noch das frausein von linken abgesprochen. welche cisfrau möchte eigentlich "cisperson" genannt werden?