Die FAU Halle beteiligt sich an der Kampagne gegen Ausbeutung im Minijob!
Minijobs sind Arbeitsverhältnisse wie alle anderen auch. Geringfügig Beschäftigte haben die selben Rechte wie VollzeitarbeiterInnen. Das ist leider bisher nicht überall angekommen, oder es wird bewusst ignoriert.
Probleme mit dem
Recht auf bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall,
unbezahlte Überstunden oder kalte Kündigungen scheinen eher die
Regel als die Ausnahme zu sein. Über ein Fünftel der
Arbeitsverhältnisse bundesweit sind geringfügige Beschäftigungen.
In Halle sind es über 16%. Und der Sektor wächst. Die tolerierte
Missachtung von Arbeitnehmerrechten und die damit einhergehenden
Lohnkosteneinsparungen machen einen Großteil der Attraktivität der
Minijobs für die ArbeitgeberInnen
aus. Wer aber auf den 450€-Job angewiesen ist, dem schmerzt jeder
kleine Lohnwegfall.
Ein anderer Grund, der Minijobs zu den bevorzugten Beschäftigungsverhältnissen macht, ist die hohe Fluktuation. Die Belegschaft des Betriebs wechselt ständig und es bilden sich kaum feste, solidarische Beziehungen unter den KollegInnen. Wer von Ungerechtigkeiten betroffen ist, steht meist allein da und kann sich maximal damit vertrösten bald einen Job mit besseren Arbeitsbedingungen zu finden. Tatsächlich kommt für viele nach dem einen Minijob nur der nächste Minijob. Viele bleiben in den prekären Arbeitsverhältnissen hängen und nach jahrelanger Unterbezahlung ist Altersarmut vorprogrammiert.
Weil die ArbeitgeberInnen nur selten Konsequenzen fürchten müssen, wenn sie ihren Angestellten Rechte vorenthalten, breitet sich die geringfügige Beschäftigung weiter aus. Und weil die Angestellten vereinzelt bleiben, werden die ArbeitgeberInnen auch weiterhin kaum mit Konsequenzen zu rechnen haben. Seine Rechte am Arbeitsplatz zu kennen, ist das eine, sie wirklich zu bekommen das andere. Aber so lange wir es einfach hinnehmen, bleiben unsere KollegInnen und wir unsicher beschäftigt. Auf dieser Basis lässt sich keine Existenz aufbauen.
Die FAU Halle will dazu ermutigen sich kritisch mit den eigenen Arbeitsbedingungen auseinanderzusetzen, sich aus der Vereinzelung zu befreien und sich gemeinsam auszutauschen. Wir wollen der Ausbeutung, der Vereinzelung und der Verunsicherung eine solidarische Organisation entgegenhalten. Deshalb wollen wir die "Jung und Billig" Kampagne auch nach Halle tragen, um die alltägliche, verwerfliche Ausbeutung in Minijobs anzuprangern. Wir wollen MinijobberInnen über ihre Rechte informieren, ihnen solidarische Unterstützung bieten und die Möglichkeiten für langfristige Verbesserungen im Betrieb durch gewerkschaftliche Gegenwehr aufzeigen. Durch basisgewerkschaftliches Engagement in den Betrieben können, über die Einhaltung gesetzlicher Mindeststandards hinweg, auch langfristige und nachhaltige Verbesserungen durchgesetzt werden.
Deshalb bieten wir
jeden ersten Mittwoch im Monat 17 Uhr im Infoladen-Glimpflich in der
Ludwigstraße 37 eine gewerkschaftliche Sprechstunde an, wo wir über
eure Situation im Betrieb und über Verbesserungsmöglichkeiten
diskutieren wollen.
Mehr Informationen zu der Kampagne „Jung und Billig? – Gegen Ausbeutung im Minijob!“ findet ihr unter:
Allgemeines Syndikat Halle
Freie ArbeiterInnen-Union
Ludwigstraße 37
06110 Halle
Tel.: 0176 54470263
E-Mail: sprechstunde-fauhal@fau.org
wichtige Kampagne
Hallo,
die Kampagne ist voll wichtig!
Leute nehmt diese Jobs und die Kritik daran ernst!
auf Stundenbasis - also keine Pausen, oft um den Urlaub beschissen.
Aufstocker:
vom Arbeitsamt beschissen, falscher Bescheid, falsch abgerechnet, natürlich zum Nachteil der AufstockerInnen,
von den ChefInnen beschissen: zu wenig Stunden eingerechnet. Immer nachrechnen.
Alles nur um Festeinstellungen zu vermeiden.
Der Erwerbslosen-Sanktionsfonds wie der Berliner FAU soll Vorbild werden!
Alles aneignen!