Im folgenden ein Text (fr) zur heutigen Demo in Paris, Erläuterungen und Berichte (d) in der Kommentarfunktion / Ainsi donc, après un pesant feuilleton d'une journée, alors que s'annonçait ce qui aurait été la plus importante atteinte au droit de manifestation depuis la guerre d'Algérie, après l'interdiction de la manif de demain par la préfecture, syndicats et gouvernement se sont entendus sur une "marche" d'un kilomètre autour du bassin de l'Arsenal, entre la place de la Bastille et la Seine.
Cette mascarade n'est
pas une reculade du gouvernement, mais de l'intersyndicale. Des députés
"de gauche" avaient des malaises, la LDH annonçait qu'elle viendrait si
l'interdiction était maintenue, l'indignation montait sur le Net, des
structures syndicales de tous niveaux faisaient savoir qu'"évidemment"
elles viendraient si l'interdiction était maintenue, le gouvernement se
trouvait placé devant cette alternative: ou il cognait directement sur
des syndicalistes et M. et Mme Toutlemonde pour empêcher la manif, ou
elle se déroulait et il perdrait encore quelques-unes des miettes de
crédibilité qui lui restent. Bref toutes les
conditions étaient réunies pour un affrontement décisif. En fait, nous
aurons toutes les conditions pour une "manif" statique et encagée de
manière encore pire qu'au 14 juin. Certes, on peut toujours se consoler
en se disant que si certains ont envie de symboles capitalistes sur quoi
passer leurs nerfs, certains yachts et péniches de luxe amarrés là
pourraient faire l'affaire.
Il n'en demeure pas moins cette constatation: mes poules sont beaucoup
mieux traitées. Comme le prouve la photo ci-contre, la porte de leur
abri anti-renards est, suivant un usage fort répandu en nos contrées,
toujours ouverte dans la journée et elles peuvent aller se promener en
forêt. Après tant d'yeux crevés, de membres cassés, de poumons gazés, ce
gouvernement de la post-gauche aura donc réussi à franchir un nouveau
seuil: il s'apprête à traiter les gens moins bien que les poules d'un
élevage familial moyen.
Comment ne pas souhaiter que, les gallinacées se transformant en
renards, nous soyons très nombreux demain à lui jouer un bon tour? Car
il y aurait un moyen très simple de déjouer le piège tragi-comique à
quoi veulent nous condamner l'acharnement réactionnaire des
hollando-vallsiens et les capitulations des confédérations: c'est que,
chasubles oranges ou k-way noirs, encravatés ou casual, jeunes et vieux,
déchaînées ou respectueuses des formes de la démocratie
représentatives, nous soyons en si grand nombre que le riquiqui espace
autour du bassin ne puisse nous contenir, que nous occupions les rues
alentour, sur l'arrière du dispositif sécuritaire, que des manifs
spontanées partent dans tous les sens, bref que la volaille devienne
incontrôlable et qu'enfin, il arrive, il arrive, ce jour où les poules auront des dents.
http://quadruppani.blogspot.de/2016/06/manif-semi-statique-ou-completement.html
Anmerkungen zum 23. Juni in Paris
Dieser kurze Text, der auch von Lundi Matin übernommen wurde, beschäftigt sich mit dem Umgang mit der heutigen Demonstration gegen das loi travail in Paris. Nachdem zuerst ein Verbot der Demonstration angedroht, dann von den veranstaltenden Gewerkschaften eine Beschränkung auf eine stationäre Kundgebung gefordert wurde, findet die heutige Demonstration nach Gesprächen zwischen den Bullen und den Gewerkschaften nun doch statt: Allerdings handelt es sich bei der Route um einen schlechten Witz. Knapp zwei Kilometer im Kreis einmal um das Bassain de l'Arsenal herum. Das drohende Verbot der Demo in Paris hatte für breite öffentliche Empörung, bis in das Lager von Abgeordneten der "Sozialisten" hinein, gesorgt. Der jetzt ausgehandelte Kompromiss wird als Einknicken "der" Gewerkschaften verstanden, mensch hätte es auf eine Machtprobe ankommen lassen sollen, das letzte Verbot einer Gewerkschaftsdemo ist schliesslich Jahrzehnte her und es wäre fraglich gwesen, wie weit die Regierung schlussendlich gegangen wäre.
Wie auch immer, im Text wird dazu aufgerufen, nicht in die Falle zu gehen und sich wie Hühner einpferchen zu lassen, sondern im Rücken der Bullen aufzutauchen, wilde Demos ausserhalb des Kontrollbereichs zu veranstalten. Eine Diskussion, die ja auch in Deutschland wohl bekannt ist, allerdings nur sehr selten ansatzweise umgesetzt wird.
Das Bild in Paris heute vor der Demo ist eine Bestätigung der schlimmsten Befürchtungen: Überall Bullen, grosse mobile Sperranlangen, massive Vorkontrollen, bis in die Metrostation hinein...
livesteam aus Paris u.a. bei rt ruptly: https://www.youtube.com/watch?v=_CiSJTngHE4
....
...schon vor der Demo einige willkürlichen Festnahmen, darunter zwei bekannte unabhängige Medienmenschen, die in den letzten Monaten zahlreiche Berichte von den Demos in Paris gedreht haben. An der Spitze der Demo auffällig viel gewerkschaftlicher Ordnungsdienst.
weiterer livestream
nicht von rt ruptly, sondern "von unten", aber in schlechterer Bildqualität: https://www.periscope.tv/w/1OdKrwYRdokGX
Mittlerweile...
über 80 Festnahmen, obwohl es ruhig geblieben ist, viele wurden festgenommen, weil sie Utensilien zum Schutz gegen Tränengas bei sich hatten. Auf der Demo immer wieder Parolen gegen die CGT und ihren Ordnungsdienst.
Übersetzungen
Auf contra info ist dieser Tage eine Broschüre von einer Veranstaltung in den USA ins Netz gestellt worden, die einige Übersetzungen von Texten aus Frankreich ins Englische enthält: https://en-contrainfo.espiv.net/files/2016/06/franceinfopacket.pdf
Verletzte und Gefangene
Gibt es eigentlich etwas aktuelles zu den Gefangenen und den Verletzten vom 14.6.?
Krise
Der heutige Aktionstag war, wenig überraschend, ein Reinfall. Wie zu erwarten, gibt es nach der zentralen Demo am 14. Juni in Paris vorerst keine weitergehenden Perspektiven. In Nantes war ein Demo, die am Nachmittag stattfinden sollte, verboten worden. In den letzten Wochen hatten sich trotz ähnlicher Verbote teilweise mehrere tausend Menschen versammelt und es war zu stundenlangen Zusammenstössen bei den "illegalen" Demos gekommen, heute fanden nur ganz Wenige den Weg in die Innenstadt.
In Rennes beteilgten sich um die 2.000 Menschen an der Demo gegen das loi travail, darunter auch ein Block aus 300 Jugendlichen und Antagonisten, aus dem heraus es immer wieder zu Angriffen gegen Banken, etc. kam. Am Nachmittag zog noch eine zweite Demo zur zentralen Bullenwache, der Eingang wurde mit Mülltonnen, Farbe und Pyrotechnik dekoriert, ein Firmenfahrzeug von VINCI demoliert. In der Folge kam es dann zur Einkesselung einer Gruppe von über hundert Menschen, die erst nach und nach den Kessel wieder verlassen durften.
An der Demo in Paris beteiligten sich zwar letztendlich einige zehntausend Menschen, aber diese Veranstaltung war dann eigentlich doch nur eine "Auslauffläche für Hühner" (s.o.), zu out of control Aktionen kam es so gut wie garnicht, eine manif sauvage, die zum gare de Lyon führte, wurde dort von massiven Bullenkräften angegangen, Leute sofort wieder aus dem Gleisbett gejagt. Zur Stunden gehen die Bullen gegen Leute vor, die sich weigern, den Place de la Bastille zu verlassen.
Videos
Rennes:
https://www.youtube.com/watch?v=rpR5qWlceSc
https://www.youtube.com/watch?v=kgEYFCzka1o
https://www.youtube.com/watch?v=s4SOjo1smyQ
https://www.youtube.com/watch?v=AK_fgqtpIRA
https://www.youtube.com/watch?v=PcHPq8PEKbM
https://www.youtube.com/watch?v=9U2lnKln-VQ
https://www.youtube.com/watch?v=abnlyzFMiyQ
https://www.youtube.com/watch?v=UMtl2fknwj4
Havre, old school:
https://www.youtube.com/watch?v=-pyNTCJk8RE
Paris, Orwell'sche Manifestation:
https://www.youtube.com/watch?v=-osIPFKjQSw
Bordeaux
https://www.youtube.com/watch?v=vTiLkoUUnUc
Weitere Videos
Rennes: https://www.youtube.com/watch?v=4IloGb74GR8
Paris, Bullenfestsspiele I: https://www.youtube.com/watch?v=S2oI6ODb9ik
Paris, Bullenfestspiele II: https://www.youtube.com/watch?v=8LVywIyIMRo
Marseille: https://www.youtube.com/watch?v=XM4Xb6BJOkA
Fotos aus Rennes
http://www.vincentfeuray.com/manifestation-contre-la-loi-travail-a-rennes-le-23-juin-2016/#prettyPhoto[4356-1b11]/1/
Bonustrack
Weiteres
Am Abend eine manif sauvage mit einigen hundert Leuten in Paris, Glasbruch bei diversen Banken und der Gewerkschaftzentrale der CFDT, die sich nicht am Kampf gegen das loi travail beteiligt. Die Bullen sind mit massiven Kräften und ultrabrutal in die Demo rein, mindestens ein Schwerverletzter, der lange von Notfallsanitätern auf dem Boden liegend behandelt werden musste. "Mörder, Mörder" Rufe der Umstehenden.
In Lyon haben am Nachmittag nach der Gewerkschaftsdemo, an der mehrere tausend Menschen teilnahmen (CGT: 8.000), noch weitere Aktionen statt gefunden. Die Bullen sind dabei mit Tränengas und Schockgranaten gegen Teilnehmer*innen einer Spontandemo vorgegangen.
In Marseille ist es heute erstmals nach Wochen wieder gelungen, sich den Kopf der Demo zu nehmen. 200 "jugendliche Antagonisten" fanden sich dort trotz massiver Präsenz des Ordnungsdientes der CGT ein, der heute darauf verzichtete mit Gewalt gegen die Jugendlichen vorzugehen. Im Anschluss an die offizielle Demo gab es noch eine manif sauvage gemeinsam mit den Genoss*innen der CNT.