Solidaritätsaktion für muslimische Migranten

Die jüngste Studie über Rechtsextremismus und Intoleranz in Deutschland hat mich gelinde gesagt nachdenklich gemacht. Hatten wir es bisher meist mit Antisemitismus zu tun, kommt heute noch der Hass auf die bei uns lebenden Muslime und den Islam hinzu. Darauf wird, finde ich, öffentlich nicht genug hingewiesen. Der bestehende Zusammenhang zwischen Rassismus (verbrämt oft als Islamkritik bezeichnet) und der neuen „bürgerlichen Rechten“ wird zu wenig erkannt. Ich finde dagegen müssen wir Zeichen setzen. Aber nicht nur mit Plakaten und verteilten Prospekten sondern auch mit Aktionen. Viele islamische Frauen zum Beispiel tragen ihr Kopftuch nicht als Symbol der Unterdrückung sondern als Zeichen ihrer religiösen Selbstbestimmung. Ich kenne davon Viele. Wie wäre es dann einmal im Jahr mit einer Art „Kopftuchtag“. Alle Frauen (am besten Bundesweit, es kann auch erst mal auf eine Stadt begrenzt sein, die mutig genug ist) sind aufgerufen als Zeichen der Solidarität, der Toleranz und gegen rechts an einem bestimmten Tag im Jahr freiwillig ein Kopftuch zu tragen auf welche modische Art und Weise auch immer. Das wird sicher erst mal kaum befolgt werden. Aber aller Anfang ist schwer. Die Muslime lassen uns auch einmal im Jahr in ihre Moscheen. Im Laufe der Zeit wird das sicher ein Erfolg. Wieseht Ihr das?
Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Eigentlich eine coole Idee! Das würde RasistInnen den Wind aus ihren heuchlerischen Segeln nehmen.In Berlin könnte man damit beginnen, als Versuch. Aber wer sollte das organisieren, bzw. dazu aufrufen?

 

Ist die Linke jetzt ganz auf den Hund gekommen? Anstatt Frauen, die sich von der Unterdrückung durch den Islam befreien (wollen), zu unterstützen, wird doch ernsthaft vorgeschlagen das Symbol ihrer Unterdrückung (und nichts anderes ist es - hat sich die Linke mittlerweile von jedem Begriff von Ideologie und damit verbunden Ideologiekritik verabschiedet?) selbst anzulegen und damit zu glorifizieren.

Wie wäre es stattdessen mit Solidarität mit Frauen wie Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek oder mit Gedenken an Frauen wie Hatun Sürücü?

Es geht um emamzipatorische Ansätze, welche allen menschen ein "freies" Leben ermöglichen können. Nichts, aber rein gar nichts spricht dagegen ein Symbol geschlechtlicher Unterscheidung und Unterdrückung zu kritisieren und abzulehnen. Du meinst wohl deutsche Verhältnisse können durch reaktionäre, regressive Kräfte überwundenwerden. Somit scheinst du kein sehr reflektierter Mensch zu sein!

Moslemische Frauen, die sich gegen die von dem Islam ausgehende sexistische Unterdrückung wehren als VerräterInnen zu bezeichnen ist antiemanzipatorisch und sexisitisch!

Alle MuslimInnen können emanzipatorisch sein, der Islam selbst und alle Staaten, welche sich in unmittelbarer Verbindung zu ihm sehen, sind es definitiv nicht.

Wen das stört ist kein Neorassist, sondern ein Mensch der sich über solche stumpfe und keineswegs kritische Kritik hinwegsetzt, und auch über den Tellerand schauen kann!