Antirepressives Kommuniqué der Studierenden in Barcelona

Antirepressives Kommuniqué der Studierenden in Barcelona nach der gewaltsamen Räumung des seit Dezember besetzten Rektorats der Universitat de Barcelona (Übersetzung geht sicher noch besser).

 

Antirepressives Kommunique

 

Verfasst von den Studierendenversammlungen

 

Mittwoch, den 18. März 2009 18:24

 

Die studentische Bewegung für die Blockierung der Einführung des Europäischen Hochschulraums (Bologna-Prozess) wächst Tag für Tag quantitativ wie qualitativ. In den letzten Wochen zeigt sich, dass die Kraft, die diese Bewegung gerade bekommt, beginnt, in effektiver Weise bestimmte ideologische, politische und soziale Bereiche und deren Interessen zu stören. Deswegen können wir im Maß und den Formen der Repression eine bedeutende Eskalation erkennen, die sich gegen diejenigen StudentInnen richtet, die letztlich eine Universität verteidigen, die universal und frei ist, und die in der Lage ist, ihre soziale, interessenfreie Funktion zu erfüllen, sowie den wirksamen Beitrag des Wissens dazu. Diese Argumente scheinen jedes Mal in radikalerer Weise mit den Interessen der Bereiche zusammenzuprallen.

Wenn wir ein bisschen Zusammenhang herstellen, können wir ausführlich Fakten sehen, die das bestätigen. Der Tropfen, der vielleicht das Fass zuerst zum Überlaufen gebracht hat, ist am vergangenen Dienstag, den 3. März gefallen, als eine Gruppe von Neonazis am Rand von Moncloa begann, unsere Kommilitonin in der studentischen Bewegung, Sara, zu beschimpfen, weil sie Plakate aufhängte, die die Demonstration und den Streik vom 12. ankündigten. Etwas später tauchte eine größere Gruppe auf und fügten der Jugendlichen Schläge mit Schlagringen zu.

Die Drohungen und Aggressionen, die von den faschistischen Organisationen verbreitet werden, sind schon mehr als gewohnt und bekannt, aber es sind nicht die einzigen. Die akademischen und regierungseigenen Institutionen haben ebenfalls ihren Unmut durch die einizigen effektiven Methoden zum Ausdruck gebracht, die funktionieren, wenn die Argumente ausgehen: die Ausübung von Macht in gewaltsamer Weise und in Form von Repression. 

Abgesehen von der massiven
Entfernung der Plakate - und nur derjenigen Plakate, bei denen es um die Versammlungen gegen Bologna am 12. geht, mit Streik und Demonstration - haben die Interessenkonflikte das Höchstmaß des Widerspruches erreicht. Das legitime und friedliche Auf-die-Straße-Gehen von Tausenden von Studierenden endete nach der Demonstration mit Angriffen der Polizei, durch die eine Menge TeilnehmerInnen körperlich verletzt wurden, und mit erkennungsdienstlichen Behandlungen, deren Konsequenzen noch abzusehen sein werden. Darüberhinaus kulminierte die Aktion in der Verhaftung einer Kommilitonin und zweier Kommilitonen.

Wenn wir den internen Aspekt der Universität selbst und ihrer Körperschaften unterstreichen, können wir die Wortgefechte hervorheben, die sich in der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Complutense Madrid ereignet haben, sowie die Drohungen und Aggressionen des Chefs der Security gegen eine Kommilitonin während der Streikposten von Philosophie und Philologie derselben Universität.

Diese Auflistung, die endlos sein könnte, spiegelt im Grunde genommen nicht mehr als das Unvermögen und die Verzweiflung derjenigen wieder, die begonnen haben, den Kampf gegen Bologna als effektive Bedrohung anzusehen. Der Einfall der Polizei in das Rektorat der Universität Pompeu Fabra in Barcelona ist die Frucht dieser Unfähigkeit, die gegen Bologna gerichtete Erwiderung zu demontieren; mit dem Versuch, durch institutionelle Gewalt, polizeiliche Brutalität, Verhaftungen und erkennungsdienstliche Behandlungen die Argumente abzuschwächen, die sie nicht widerlegen können.

Zuallererst ist nicht an Angst zu denekn, oder es würde sich für sie gelohnt haben. Diese Anzeichen des Durchgreifens ist ein gutes Barometer für die positive Wertung hinsichtlich des Fortschritts, den die Bewegung erfährt. Jeden Tag sind wir stärker, zahlreicher, und jedes Mal zeigt und legitimiert die Beweislage mehr die Berechtigung, die uns vorausgeht. Wir können diese Aktionen durch die Macht und diejenigen, die diese schützt , nicht so geschehen lassen. Unsere Kraft muss ebenfalls wahrgenommen werden. Wir werden uns immer erinnern, dass diese Vorkommnisse keine isolierten Tatsachen sind, sondern dass sie mit einer bereits begonnenen Kampagne einhergehen, mit der nicht nur versucht wird, die Mobilisierungen gegen Bologna, sondern gegen alles, was sich gegen die wirtschaftliche und soziale Logik der Regierung und der Unternehmer richtet, zu demontieren. Je mehr sie darauf beharren, geht der Kampf weiter und vergrößert sich im Eilmarsch.

 
SOLIDARITÄT MIT DEN VERHAFTETEN KOMMILITONiNNEN
 
¡¡¡KEINE AGGRESSION BLEIBT OHNE ANTWORT!!!

Spanischer Originaltext siehe:

http://movimiento.noabolonia.org

 

Video-Link:

http://e.static.blip.tv/cache/1891138

 

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Spanish Academics Criticize University Reforms (Trans) http://de.indymedia.org/2009/03/245252.shtml