[L] Polzisten erfolgreich beim besetzen des Social Center 4 All in Leipzig gestört

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Am gestrigen 05.03.2016 versuchte die Polizei Sachsen, Abteilung Leipzig unerklärlicher Weise in das Social Center 4 All Leipzig einzudigen.
Gegen 17 Uhr Ortszeit kamen etwa einhundert ausgerüstete Polizisten der Bereitschaftspolizei Sachsen nach Leipzig. Die etwa 140 Beamten besetzten für etwa fünf Stunden die Zugangswege zum Social Center 4 All in Leipzig. Sie brachte die Situation so zum eskalieren, dass der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Leipzig Rosental zu einem deeskalations Gespräch eingreifen musste.

 

Am Samstag taten sich im Osten von Leipzig ungewöhnliche Dinge zu. Ein unerklärlich hohes Aufgebot von Poliziebeamten umzingelte wörtlich das Social Center 4 All in Leipzig. Durch das Absperren aller Zugangswege hinderte die Polizei allen potentiellen BesucherInnen den Zugang  Social Center. Es ist bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht deutlich, weshalb auch die Gäste und ehrenamtlichen Helfern nur unter der Bedingung "Identitätsfestellender Maßnahmen" möglich gemacht wurde das Social Center, das sich an der Ecke Prager Straße / Platostraße, gegenüber der Goldschmidt Straße 47 in den ehmaligen Gebäuden des Ordnugsamtes und der Führerscheinstelle befindert, zu betrete oder zu verlassen. Die mit Helm uniformierten Beamten stellten sich vor alle auf dem Grundstück des Social Centers befindlichen Füß- und Transportwegen und blockierten Türen und Fenster. Damit wurde die Entfaltungsfreiheit des Social Center 4 All massivist eingeschränkt.

 

Der gemeinsam geteilte soziale Raum in der Großstadt ist knapp, gerade deswegen ist es notwendig, dass ein soziales Zentrum, dass allen Menschen Raum gibt nicht eingeschränkt wird. Es ist unerträglich, wenn der letzte Rückzungspunkt, freier, institionsloser, kreativer Entfaltung von politischem Geist und menschlicher Begegnung an einem Samstag Nachmittag unzugänglich gemacht wird. Genau so wird freie Entfaltung eingeschränkt. Dazu von Behörden, deren Vorgesetzte auf Knien dankbar sein müssten, dass sich so viele Menschen freiwillig für die Menschen in ihrer Umgebung engagieren. Wärend der Zwischenfälle am Nachmittag wurden mindestens fünf Personen, von denen  die Anwesendheit jedenfalls vor dem Haus verbürgt ist die Personalien abgenommen. Ohne ersichtlichen Grund! Selbst der Eigentümer, die Stadt Leipzig, auf dessen Boden sich das Social Center 4 All befindet hatte keinen Grund zum einschreiten gesehen. Erst  einige Zeit nachdem die Polizei angerückt war konnte der Bürgermeister erstmal die Gemüter schlichten. Zur Freunde der zig BesucherInnen, die sich im Laufe des Tages vor dem Social Center eingefunden hatten und Zutritt zu ihrem Social Center begehrten, stellte sich der Normalzustand am Abend wieder her. Jeder Mensch der wollte konnte wieder in das Social Center 4 All in Leipzig gehen. Dieser offene Raum, in dem jedeR Mensch mitgestalten und mitvewalten kann konnte wieder ins Social Center. Man hört es war trotz allem noch ein schöner Samstag Abend im #SC4A.

 

Nach dem heutigen Einschüchterungsversuch ist es besonders wichtig am Wochenende Solidarität mit dem Freiraum Social Center 4 All Leipzig zu zeigen. Dieses soziale Zentrum ist elementar Wichtig für die Stadt, ein Baustein des Zusammenlebens im Urbanen, der sich anders - anscheindend - nicht realisieren lässt.
Eins ist sicher, am Sonntag sind alle LeipzigerInnen aufgerufen am Social Center 4 All Leipzig zu partizipieren, sich einzubringen oder zu unterstützen. Es bleibt zu hoffen, dass nicht irgendwelche ordnungsrechtlichen Bedenken das Ende für das Social Center 4 All in Leipzig bedeuten werden. Am Montag treffen sich Gesprächsrunden von allen AkteurInnen um ergebnissoffen über den Fortbestand des Social Center 4 All in Leipzig zu sprechen. Die Polizei hat zugesichert bis dahin nicht mehr verkleidet als Robocops an den Eingängen des Social Center zu stehen und einen auf Türsteher zu machen.

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Eine Analyse, die den Zusammenhang zwischen Demokratie und Polizeigewalt beleuchtet:

http://maqui.blogsport.eu/2016/02/21/polizei-gewalt-als-teil-der-demokra...