[B] Statement der Rigaer78 zum Angriff der Bullen auf den Abstand

Rigaer78

In der Nacht vom 20.02. zum 21.02 kam es zu Übergriffen der Cops auf unser Haus in der Rigaer Straße. Als Grund wurde eine Schlägerei mit einem Rassisten in der Straße genannt. Gegen 00:50 Uhr fuhren ein paar Wannen vor dem Haus auf. Nach kurzer Absprache untereinander sammelten sie sich die nächsten zwei Stunden in den angrenzenden Straßen und planten den Angriff. Gegen 03:00 Uhr begannen sie mit Hilfe der Feuerwehr Rollladen und Fenster zu zerstören, um sich Zutritt zu den Vereinsräumlichkeiten „Abstand“ zu verschaffen. Inzwischen hatten sich auf den angrenzenden Straßen mehr als 150 Leute versammelt, um ihren Unmut darüber kund zu tun.

Die im Abstand angetroffenen Menschen wurden bis 6.30 Uhr eingesperrt, durchsucht und fotografiert. Nachdem sich Henkels Freunde und Helfer verzogen hatten, haben wir mit Unterstützung vieler Nachbar*innen innerhalb einer halben Stunde den Raum wieder nutzbar gemacht.

Während und vor des gesamten Angriffes gab es weder gegenüber Anwohner*innen des Hausprojektes noch unserem Anwalt irgendeine Gesprächsbereitschaft. Hingegen reichte die Aussage, die Beteiligten der Auseinandersetzung hätten sich vermutlich im Abstand aufgehalten, um einen mündlichen Durchsuchungsbefehl für diesen zu bekommen.

Zu keinem Zeitpunkt haben die Cops gefragt, ob man sie freiwillig ins Abstand lässt oder an Fenster oder Tür geklopft. Offensichtlich wollten sie das gar nicht, sondern für den Wahlkampf Henkels wieder einen gewaltsamen Angriff durchsetzen. Sie werden im Nachhinein wohl wieder behaupten, man hätte sie nicht freiwillig hereingelassen und die Gewalt wäre von Seiten der Kneipenbesucher*­innen ausgegangen. Und wahrscheinlich wird ihnen das wie meistens von den Gerichten ohne weiteres geglaubt werden.

 

Der wahre Grund für den Angriff ist wohl eher der Wahlkampf des Innensenators Henkel, der in dieser Stadt nichts besseres zu tun hat als einen ganzen Kiez unter Generalverdacht zu stellen und dem kein Grund zu idiotisch ist um dessen Anwohner*innen zu kriminalisieren.

Täglich werden Menschen in unserem Kiez anlasslos schikaniert: Es werden Anzeigen wegen versuchter Körperverletzung durch Konfetti ausgestellt, einem achtjährigen Mädchen die Bastelschere und einem Handwerker unter dem Vorwurf des illegalen Waffenbesitzes das Cuttermesser abgenommen. In diesem Kontext ist es auch zu sehen, dass aufgrund einer Straßenschlägerei unser Haus sieben Stunden von 180 Cops belagert wurde, inklusive Absperrung der Straße, dass die Feuerwehr hinzugezogen wurde um unsere Jalousien und Fenster zu zerstören und dass Menschen im Abstand und auf der Straße festgenommen und verprügelt wurden. Ein festgenommener Mensch berichtete sogar von folgender Aussage eines Staatsbüttels: “Wenn nicht Wahlkampf wäre, wären wir nicht reingegangen.“

 

Wir bitten alle von Repression betroffenen sich bei uns zu melden, damit wir das weitere juristische Vorgehen und einen solidarischen Umgang mit anwaltlicher Vertretung sowie möglichen Anwalts- und Prozesskosten organisieren können.

 

Noch ein paar Worte zum Umgang mit Aussagen im Internet:

Bitte fragt Euch, wem ihr damit helft, bzw. was ihr damit bezweckt. Wenn´s dumm läuft, helft ihr damit den Bullen und belastet euch und/oder andere. Für uns steht fest:

“Anna, Arthur und Alex halten´s Maul!“ Keine Aussagen bei Bullen, Staatsanwaltschaft, Gericht oder im Internet!

 

Der Angriff vom Samstag ist ein Angriff auf uns alle und unsere Lebensentwürfe. Und er blieb nicht unbeantwortet! Wir bedanken uns bei allen die uns in dieser Nacht tatkräftig unterstützt haben, egal ob ihr auf der Straße aktiv wart, den Einbrechern in Uniform etwas entgegengesetzt habt, mit uns aufgeräumt habt oder die Bullen nicht in euren Geschäften bedient wurden. So mussten die Cops auch diesmal erleben, dass sie im Kiez mit ihren Aktionen unerwünscht sind. Egal wieviel Geld Henkel in seinem Gefahrengebiet versenkt, unsere Solidarität ist stärker als jede Repression!

 

Wir erklären uns solidarisch mit den räumungsbedrohten Projekten Radical queer Wagenplatz Kanal, Rigaer94, Friedel54, M99, Köpi-Wagenplatz und Drugstore. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass jede Räumung ihren Preis hat.

 

Wir sehen uns am Tag X auf der Straße!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

für updates hintergrund artikel checkt:

 

berlinsburning.noblogs.org