In der Kreuzberger Oranienstraße ein Zentrum deutscher Rechtsextremisten? Für die Mehrheit der Berlinerinnen und Berliner unvorstellbar! Ein Brandanschlag auf ein Büro einer Organisation in Kreuzberg, die sich für Minderheiten einsetzt, nur wenige Stunden, nach dem es mit einer großen Feier eingeweiht wurde? Auch das halten viele Menschen wohl für unwahrscheinlich. Das liegt daran, dass wir beim Thema "nationalistische Indoktrination von Jugendlichen" oder "rechtsextreme Gewalt" eher an deutsche Neonazis in Berliner Außenbezirken oder in der sächsischen Provinz denken als an den linksgeprägten Multi-Kulti-Bezirk Kreuzberg.
Dabei ist Kreuzberg – wie viele andere von türkischen Einwander*innen geprägte Stadtteile – Aktions- und Agitationsort von türkischen Ultra-Nationalisten und ihren vielfältigen Vereinsstrukturen. Auf der Straße sichtbar werden diese Strukturen selten für die Mehrheit der "Bio-Deutschen", zielen diese Kulturvereine vor doch allem auf die türkische Community. Auf deutschen Straßen ist der Graue Wolf und seine Symbolik nur zu sehen, wenn der Konflikt zwischen türkischem Staat und der kurdischen Bewegung eskaliert oder im Zuge nationaler Euphorie nach türkischen Fußballspielen.
An diesem Informationsabend wollen wir einen Überblick über den
türkischen Ultra-Nationalismus und seine Organisationsstrukturen in
Deutschland geben. Zudem soll aufgezeigt werden, wie die Grauen Wölfe
versuchen, Einfluss auf das politische Geschehen in Deutschland zu
nehmen.
Eine Kooperationsveranstaltung von "Helle Panke" e. V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, HDP Berlin und TOP B3rlin, organisiert in …ums Ganze!
ReferentInnen: Alia Sembol (Fachinformationsstelle gegen Rechtsextremismus in München), Jiyan Durgun und Ferat Kocak (HDP Berlin)
Moderation: Marlies Sommer (TOP B3rlin )
Almanya'daki bozkurtlar
Türk ultra miliyetciliğin yapıları ve davranışları
Konuşmacı:
Alia Sembol (Münih´te aşırı sağcılığa karşı uzmanlık bilgisi sunan merkez)
Jiyan Durgun und Ferat Kocak (HDP-Berlin)
Moderasyon: Marlies Sommer (TOP B3rlin )
Çarşamba, 02.12.2015, 19:00 Uhr, Südblock, Admiralstraße 1-2, 10999, Berlin
Türkçeye simultane çeviri yapılacak.
Kosten: 2,00 Euro / ermäßigt 1,00 Euro
Veranstaltungsort: Südblock Admiralstraße 1-2 10999 Berlin
solidarische Kritik
Hi ihr,
danke, dass ihr diese Veranstaltung auf die Beine stellt. Sie ist bitter notwendig.
An dieser Stelle nur eine solidarische Kritik:
Ich finde es mehr als fragwürdig für eine politische Informationsveranstaltung einen festen Preis zu nehmen. Ja ich gehöre ehrlich gesagt zu den Leuten, die es schon merkwürdig finden, wenn kommunistisch/anarchistisch/emanzipatorische Grupppen festen Eintritt auf Soliparties nehmen.
Aber tatsächlich finde ich den Brauch, Eintritt für eine politische Infoveranstaltung zu nehmen ziemlich daneben.
Und zwar nicht aufgrund dessen, dass dies nun alleine aufgrund der Höhe des Preises Leute ausschließen würde, soweit will ich bei 1€ argumentativ nicht gehen. Aber: Damit gewinnt die Veranstaltung selbst noch mehr den konsumierbaren Charakter ein Ware. Sicherlich wird das geld nicht genutzt, damit sich TOP nachher eins hinter die Binde kippen kann. Aber es ist einfach eine grundsätzlich andere Perspektive, ob eine Spendendose rumgeht, mit dem Verweis, dass es nicht sein sollte, dass die Veranstaltungskosten an den Veranstalter*innen hängenbleiben sollten, oder ob zwei Leute am Eingang sitzen und abkassieren.
Naja, hoffe die Perspektive ist etwas klar geworden, wir sehen uns bei der Veranstaltung.
Antwort
Ich finde es auch super, dass diese Veranstaltung statt findet, jedoch muss ich meinem Vorredener Recht geben, dass es ziemlich bescheuert ist, bei einer Veranstaltung Eintritt zu verlangen. Gerade weil es Menschen gibt die gar kein Geld haben. Und ich habe viele Veranstaltungen besucht, wo mit einem Spendentopf mehr Kohle rein gekommen ist, da viele einfach auch mehr geben können und das auch gerne tun. Und manch andere haben nun mal nichts.
Also vielleicht überdenkt ihr eure Eintrittsgedanken noch mal. Denn dann können auch andere kommen, die wirkliches Interesse haben.
Viele Grüße