Die Anschuldigungen der Autonomen Antifa Region Konstanz gegen Gatorhole gehen weiter: Auch fast ein Jahr nach der Demonstration wird der Geschäftsinhaber mit Vorwürfen konfrontiert, er habe verbotenes Nazimaterial im Sortiment geführt.
Konstanz – Lautstark zog die Autonome Antifa
Region Konstanz (AARK) im März 2009 durch die Konstanzer Straßen. Rund
140 Aktivisten skandierten bei der Demonstration: „Kein Profit durch
Neofaschismus.“ Sie warfen dem Gatorhole-Inhaber vor, er habe
verfassungswidriges nationalsozialistisches Fanmaterial verkauft. Als
angeblichen Beweis übergaben sie an die Polizei einen Aufnäher, der in
dem Laden erstanden worden sein soll. Auf dem Stück Stoff waren ein
imitierter Reichsadler auf Keltenkreuz sowie auf schwarz-weiß-rotem
Grund und die Worte „Das Reich kommt wieder“ zu sehen. Einen
Kassenzettel lieferten die Antifaschisten nicht mit. Und auch einen
rechtsextremen Aussteiger präsentierte die AARK nicht. Dieser hätte
bezeugen sollen, sich einst im Gatorhole mit politischem Material –
seiner Gesinnung entsprechend – versorgt zu haben. Angeblich wollte er
dort CDs der indizierten Band Landser erworben haben. Die Polizei
stellte Gatorhole auf den Kopf. Erst waren Beamte in zivil dort,
anschließend nochmals zur großen Untersuchung. Fündig wurden die
Ermittler nicht. „Das Verfahren ist eingestellt worden“, sagte
Christoph Hettenbach, Sprecher der Konstanzer Staatsanwaltschaft, auf
Anfrage des SÜDKURIER. Damit sollte das Thema eigentlich erledigt sein.
War es auch, aber nicht von langer Dauer. Seit den ersten Anschuldigungen und der
Demonstration ist der Gatorhole-Inhaber Ziel von Anfeindungen
geblieben. Immer wieder hat es Attacken gegeben. Deren Intensität
reicht von Beschimpfungen über demolierte Schaufenster bis zur
Konfrontation von Auge in Auge. SÜDKURIER-Informationen zufolge traten
Vermummte in einer Nacht wiederholt gegen die Tür des Gatorhole, bis
die Bewohnerin einer Wohnung über dem Geschäft darauf aufmerksam wurde
und die Personen zur Rede stellen wollte. Mit wüsten Worten haben sie
die Frau als Faschistin bezeichnet – die Anwohnerin ist Türkin. Die
Gatorhole-Geschäftsführung hat unserer Zeitung gegenüber stets betont,
niemals rechtsradikale Ware verkauft zu haben – weder Aufnäher, CDs
indizierter Bands noch Szenebekleidung des umstrittenen Labels Thor
Steinar. „Ich bin nicht politisch“, sagte der Inhaber. Sein Sortiment
bedient vor allem Liebhaber von Biker- und Indianerutensilien.
Allerdings führt Gatorhole Lonsdale und Fred Perry. Diese Marken waren
ursprünglich bei Boxern und Tennisspielern (Fred Perry war dreimaliger
Wimbledonsieger) beliebt. Im Laufe der Zeit fanden auch Rechtsradikale
Gefallen an diesen Marken und beide Unternehmen wurden den negativen
Ruf nie wieder ganz los. Das Geschäft an der Neugasse wird seinen Ruf ebenfalls nicht so
schnell los. Vor allem, weil die Vorwürfe immer noch im Internet
auftauchen. Wer nach Indianer- und Bikerartikeln im weltweiten Netz
sucht und sich ein Geschäft in seiner Nähe erhofft, stößt auf Gatorhole
und zugleich den Demonstrationsaufruf der Antifaschisten mit all den
nicht erwiesenen Anschuldigungen. „Das ist geschäftsschädigend.
Unser Mandant hat bereits große Einbußen“, sagt Matthias Biskupek von
der Kanzlei Hoppe und Biskupek aus Singen. Er vertritt den
Gatorhole-Inhaber und erhofft sich durch rechtlichen Schritt, an die
Verantwortlichen für die anonym gehaltenen Internetseiten zu kommen.
Einerseits will er erreichen, dass die Vorwürfe von den Seiten
verschwinden. Andererseits denkt er an eine straf- und zivilrechtliche
Verfolgung; dass die Verantwortlichen also wegen Verleumdung belangt
werden und gegebenenfalls Schadenersatz leisten müssen. Die autonome
Antifa hat sich auf SÜDKURIER-Anfrage nicht geäußert.
Peinlich, peinlich
Wo bleiben die Beweise seitens der Antifa oder handelt man in Konstanz etwa schon auf Verdacht?
Aufnäher
Oder auch nicht,...
Ich möchte an duieser Stelle einfach mal auf diesen Artikel verlinken:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/15822