Solidarität mit dem KoZe in Hamburg!
Das Plenum der Roten Flora erklärt sich solidarisch mit dem Kollektiven Zentrum (KoZe) im Hamburger Münzviertel. Der Polizeieinsatz am vorgestrigen Montagmorgen war ein vorbereiteter und offensichtlicher polizeilicher und politischer Angriff auf das selbst verwaltete und nachbarschaftliche Stadtteilprojekt.
Jeder der weiß, wie polizeiliche Einsatzplanungen laufen, weiß auch, dass die Hamburger Polizei eben nicht zum Schutze von Bauarbeitern einer vorbereitenden Asbestsanierung zu Hilfe geeilt ist. Wer mit mindestens zwei Hundertschaften, Wasserwerfern, schweren Räumgerät, der Reiterstaffel und BFE-Prügeleinheiten am Montagmorgen um fünf ausrückt, verfolgt stattdessen ein anderes kalkuliertes Ziel.
Und dieses Ziel war über eine handfeste Eskalation die Nutzer_innen des KoZe zu provozieren, um so ein Szenario für eine putschartige Räumung zu schaffen. Die Zerstörungen auf dem Grundstück, die völlig grundlose Demontage eines Baumhauses auf Teilen eines Grundstücks, dessen Nutzung vertraglich geregelt ist, sowie das brutale Vorgehen der BFE gegen die Nutzer_innen können nur so interpretiert werden.
Es ist alleine dem besonnen Verhalten der vor Ort gewesenen Aktivist_innen zu verdanken, dass die polizeiliche Eskalationsstrategie ins Leere gelaufen ist. Den Ereignissen von Montag ging eine gezielte politische über die Medien lancierte Kampagne gegen das KoZe voraus, die deutlich machte, dass aktuell wie schon in der Vergangenheit das neoliberale Regime in dieser Stadt keine selbstorganisierten und herrschaftsfreien Projekte dulden will. Noch weniger soll es Orte geben, die sich als kritische Infragestellung einer auf Verwertungsinteressen von Großinvestoren fixierte offizielle Standortpolitik verstehen.
Wir und viele andere werden bei weiteren Angriffen auf das KoZe nicht tatenlos zuschauen!
Solidarität mit den Nutzer_innen des KoZe im Münzviertel!
Räumt das Rathaus!
KoZe bleibt!
Plenum der Roten Flora
29.07.2015