Hausbesetzung in Sulzbach-Rosenberg

Hausbesetzung in Sulzbach-Rosenberg 1

Scheiß Bullen, scheiß Deutschland! Zum Anlass der Hausbesetzung in der Bucher Hauptstraße 25 in Nürnberg am 26.07.2015 mit anschließender Räumung des Gebäudes, welche mit massiv unverhätnismäßigem Bullenaufgeboht geschah erklären wir uns solidarisch mit den BesetzerInnen & UnterstützerInnen.

 

Während einerseits Häußer leerstehen und verfallen sind auf der anderen Seite Menschen dazu gezwungen in kleinen, überteuerten Räumen auszukommen. Das Bestreben dem entgegenzuwirken & den Leerstand sinnvoll, kulturell oder einfach als gemeinsamen Lebensraum zu nutzen wird innerhalb kürzester Zeit verhindert. Menschen die mit alternativen Herangehensweißen versuchen Räume wieder bewohnt oder nutzbar zu machen, werden aufgrund absurder Besitzrechte davon abgehalten.

 

Nicht nur die Großstädte sind davon betroffen sondern auch die ländlichen Gebiete. Gerade auch hier in Sulzbach-Rosenberg gibt es einen großen Leerstand, der auf Grund der Eigentumsverhältnisse nicht zugänglich ist. Obwohl diese Gebäude seid mehreren Jahren leerstehen, werden sie nicht genutzt. Um dies zu thematisieren haben wir in der Unteren Bachgasse in Sulzbach-Rosenberg ein Haus besetzt. Squad the world! Provinzpöpelnde Saufantifa Herzogstadt Die Häußer denen, die drin wohnen!

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Angeblich hätten etwa fünfundzwanzig Personen eine unbewohnte Villa für besetzt erklärt, auf linksunten indymedia lese ich von rund 40 Personen, die sich solidarisch erklärten. Eigentlich sollten Hausbesetzung erlaubt werden, denn Eigentum verpflichtet und man lässt kein Haus einfach unbewohnt. Nachdem in den letzten 35 Jahren vor allem die Eigentümer und Spekulanten gestärkt worden sind, ist es an der Zeit, die Fähigkeit der Menschen zur Selbsthilfe zu stärken, wie hier in Nürnberg geschehen ist. Schließlich können Hausbesetzungen ein sinnvolles Werkzeug zur selbstorganisierten Sozialpolitik sein. In den Niederlanden soll es ein abgeschafftes Gesetz gegebenhaben, dessen Wortlaut mir leider nicht bekannt ist, dass es ermöglichte, leerstehende Häuser und Wohnungen legal zu besetzen.

Nach dem "Schandfleck im Hafnersgraben" (Gerdi Geißmann) ist jetzt also das einzige Haus der Stadt, dass noch abgeranzter ist auch in Linker Hand.
Nur frage ich mich, was denn mit diesem Objekt noch anzufangen ist? Eine praktische Kritik an den bürgerlichen Besitzrechten an Wohnraum kommt nur dann an, wenn mehr passiert als Plakate an die morschen Fensterläden zu hängen, also  Wohn- und Kulturprojekte etabliert. Das wird bei dieser Bruchbude aber kaum möglich sein, solange man sie nicht abreisst und neu baut. Wie am anderen Laden eindrücklich unter Beweis gestellt wird ist man ja eben nicht in der Lage etwas instandzubesetzen.

 

Prinzipiell ja gut das, aber warum besetzt man sowas und keines der Häuser, in denen man nicht unterm Sternenhimmel schlafen muss?
Wie sieht die Lage eigentlich aktuell aus?

Ich war grad da - da ist kein Mensch!!