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In der Lausitz - ca. 10 km nörlich von Görlitz - wird es dieses Jahr wieder das Fätzig – Camp geben. Nachdem es drei Jahre lang eine kreative Pause gegeben hatte ist es 2015 wieder so weit. Am Konzept des Camps hat sich trotz der längeren Pause nichts Wesentliches geändert. Es geht immer noch darum politische Inhalte mit kulturellen Aktivitäten und Party zu verbinden. Ziel das Camps ist es Alternativen zum politischen und kulturellen Mainstream in der Region aufzuzeigen – jenseits von nationalem Denken, Kapitalismus, Ausbeutung und Unterdrückung ... dafür global solidarisch, fair, öko, antirassistisch, antifaschistisch uvm...

Außerdem bietet das Camp auch immer wieder die Möglichkeit sich zu weit über die Grenzen Sachsens hinaus zu vernetzen, neue Aktivist_innen kennen zu lernen und sich theoretisch und praktisch neue Fähigkeiten anzueignen. Dies schlägt sich auch in den Workshops und Beiträgen auf dem Camp nieder:

Politische Themen sind dieses Jahr u.a. die sächsische Asylpolitik, Facebook – Aktivismus, Biofracking, Beyond Europe... u.a.. Wer es gerne handwerklich mag kann diverse Workshops von Nähen, über Lampenbau, Siebdruck und vieles mehr besuchen. Kulturell hat das Camp dieses Jahr diverse Bands und DJs am Start , so dass sowohl für Stromgitarrenfans als auch für Elektromukkeohren etwas dabei sein sollte. Und auf der Open Stage ist wieder alles möglich – lyrische Totalausfälle und musikalische Höhenflüge wechseln sich dabei traditionell nach dem Motto „alles kann – nichts muss“ ab. Da das Camp immer wieder auch von vielen Kindern und ihren Eltern angesteuert wurde, wird es natürlich auch wieder einen Kids-Space sowie die legendäre, vegane, regionale, öko-fair * * * - Küfa geben!

Eine gewollte politische Brisanz bekommt das Camp dieses Jahr durch die Lage des Platzes: in Nachbarschaft zum Lausitzer Fracking – Bohrloch. Dieses hat überregional für Aufsehen und Protest gesorgt. So ist geplant in der Lausitz mittels Fracking große Kupfervorkommen an die Oberfläche zu holen. Geworben wird damit, dass das Geld und Arbeitsplätze in die Region bringen würde.

Die Bevölkerung vor Ort hat diesbezüglich allerdings andere Vorstellungen. So setzen mittlerweile viele Bürger_innen in der Region auf den Tourismus entlang des Neisseradweges, in den Biosphärenreservaten oder in der Wolfsregion Lausitz. Das geplante Fracking – Programm könnte diese Pläne zunichte machen und schwere Schäden an Mensch und Natur hinterlassen. Insofern ist der Protest gegen diese Pläne zumindest in der betroffenen Dörfern durchaus wahrnehmbar und deutlich sichtbar. Das Fätzig-Camp soll dazu auch einen unterstützenden Beitrag leisten. So ist eine größere offene Diskussionsrunde zum Protest in der Region und weltweit geplant. Gemeinsam mit Anwohner_innen, Umweltschutz – Aktivist_innen und vielen Interessierten. Ob sich daraus entscheidende Impulse ergeben und ob aus Protest tatsächlicher Widerstand erwachsen kann, wird sich dann wohl erst auf dem Camp selbst und im Nachgang zum Camp zeigen.

Doch das Camp könnte eine Chance eröffnen die politische Protest - und Widerstandskultur in Ostsachsen mit zu gestalten und voran zu bringen.

Wer Interesse hat sich am Camp zu beteiligen, findet hier weitere Infos zu Anreise, das komplette Programm, Hintergründen etc.:

http://faetzig.blogsport.de/