In Neunkirchen (Saar) versuchten heute Neonazis aus dem Saarland und Rheinland Pfalz einen Tierrechtsprotest gegen Zirkus Charles Knie zu unterwandern. Bereits im Vorfeld wurde auf Facebook versucht eine Querfront aufzubauen. Dies ist mitunter der erste Fall in der Neonazis im Saarland versuchten eine Tierrechtsveranstaltung derart offen zu okkupieren.
Der Tierbefreiungsoffensive Saar e. V. mobilisierte zum 8. Juli zu einer Protestveranstaltung gegen die Tierhaltung in Zirkussen. Anlass ist der Auftritt des Zirkus Charles Knie, der noch bis 9. Juli im saarländischen Neunkirchen gastiert. Dem Aufruf folgten rund 70 Personen. Gestört wurde die Mahnwache vor dem Zirkuszelt am Eisweiher durch rund ein Dutzend bekannter Neonazis aus Rheinland Pfalz und dem Saarland. Darunter waren neben den Kameraden vom Nationalen Widerstand Zweibrücken und deren Umfeld, u.a. Detlef Walk, Andreas Fröhlich, Andreas Stauter und Marvin Wedel auch Neonazis aus dem Saarland wie Sven Schneider und Björn Krüger. Ebenfalls anwesend war Andre Huppert, der wie Walk und Fröhlich immer wieder auch auf Sascha Wagners Sagesa-Abendspaziergängen anzutreffen ist.
Bereits im Vorfeld versuchten Rechtsextreme wie Mathias Meyer aus Wiebelskirchen und Kim Zimmer aus Sulzbach die Veranstaltung für sich zu vereinnahmen. Auch Familie Wedel, hier Marvin und Mutter Yvonne, nutzten die Kommentarspalten um eine gemeinsame Front gegen Tierquälerei, jenseits politischer Ausrichtung zu propagieren. Die Veranstalter distanzierten sich öffentlich gegen von diesen Anbiederungsversuchen und wurden unterdessen von Christian Weingarth aus Wiebelskirchen mit Gewalt bedroht.
Die Polizei wurde in den letzten Tagen von den Veranstaltern mit Hinweis auf die Gewaltandrohung auf die Situation aufmerksam gemacht. Dennoch ließ sich erst nach Beginn der Veranstaltung auf Zuruf ein Streifenwagen blicken. Die beiden eintreffenden Beamten waren mit der Situation sichtlich überfordert und wussten die Kameradschafter nicht einzuordnen. Erst weit nach Beginn der Veranstaltung traf weitere Verstärkung ein, so dass ein Platzverweis durchgesetzt werden konnte.
Die Kamaradschafter verhielten sich während der gesamten Aktion zwar aufdringlich aber betont friedlich und argumentierten bei der Polizei mit dem vorgeblich gemeinsamen Ziel der Protestierer. Erst als die Veranstalter die Ausrichtung der Protestaktion änderten und sich klar antifaschistisch positionierten, sah sich die Polizei angesichts der sich zuspitzenden Gefahrensituation in Handlungszwang und verwies die Neonazis des Platzes. Beim Abzug in Richtung Wagwiesenthal, wo sie sich noch eine Weile aufhielten, ließ Weingarth als Rädelsführer die Maskerade fallen und pöbelte offen gegen die Veranstalter. Walk und Co. patroilierten im Verlauf der Veranstaltung mehrmals mit dem Auto um den Festplatz. Der Neunkircher Rechtsextremist Thomas Rausch traf samt Familie erst verspätet ein. Er suchte seine Kameraden vergeblich in den Reihen der Tierrechtler und zog nach kurzer Zeit wieder ab. Die Mahnwache wurde ohne weitere Vorkommnisse gegen 19.30 Uhr vom Veranstalter beendet.
autsch
"Dennoch ließ sich erst nach Beginn der Veranstaltung auf Zuruf ein Streifenwagen blicken" ??? Wenn ihr es nicht auf die Reihe bekommt die Nazis ohne die Bullen zu vertreiben dann solltet ihr euch spätestens dann mal über Sinn und Unsinn der Aktion Gedanken machen. Unter den Vorraussetzungen hätte ich es für Notwendig gehalten das Ding abzublasen aber auf polizeiliche Platzverweise usw. zu bestehen halte ich wirklich für ein Armutszeugnis.
Ansonsten wäre es mal noch interessant mehr über diese Aktion zu erfahren. Gibt es Bilder? Wie hat die versuchte Teilnahme der Nazis denn im konkreten ausgesehen? Wie wurde die Aktion angekündigt dass die Nazis davon Wind bekamen oder wer hat sie dazu eingeladen?
Grüße aus Saarbrücken
Querfront - Neonazis versuchen Tierrechtsprotest zu unterwandern
"Wenn ihr es nicht auf die Reihe bekommt die Nazis ohne die Bullen zu vertreiben" Mit einer Straßenschlacht ? Was für ein Nonsens !, diese angewandete Strategie bei Tierrechtsmahnwachen der Braunen ist relativ neu. Erstmals vor kurzem bei einer Anticircusaktion in Hildesheim angewandt. Die Polizeibeamten sahen sich juristisch anfangs der mehrfachen Aufforderung durch die Versammlungsleitung die Nazis zu entfernen, klarerweise nicht in der Lage nachzukommen. Es gab weder Flyer noch Banner die überhaupt eine Handhabe dazu gegeben hätten. Dem Voraus gingen selbstverständlich direkte Aufforderungen der Versammlungsleitung an die Faschogruppe. Erst als TIBOS die ursprüngliche Mahnwache offiziell den Polizeibeamten gegenüber beendete, dies auch über Megafon bekanntgab und eine spontane AntifaMahnwache vor Ort anmeldete sowie die exakt für diese Situation vorbereiteten Transparente ausrollte, sprach die Polizei wegen "der sich zuspitzenden Gefahrensituation" einen Platzverweis aus. Diese Taktik war die einzig richtige. beste Grüße Josef
Nazis raus!
Die Option extra für ankommende Drecks-Faschos ein paar passende Transparente zu haben, ist gar nicht übel... Dieser Schachzug zeigt, dass sich die Veranstalter im Voraus Gedanken über die mögliche Gefahr gemacht und diese Ernst genommen haben.
Körperliche Gewalt wäre natürlich auch eine Option, nur dafür müssen es eben auch genug der Leute drauf haben... Ist wohl nicht immer der Fall und macht auch nicht unbedingt positive Schlagzeilen.
Die eigentliche Botschaft des Protests nicht vergessen!
Es geht doch hier vorrangig darum auf die Situation von Tieren im Zirkus aufmerksam zu machen. Dass Nazis den Tierschutz für ihre Zwecke zu missbrauchen versuchen ist eine zusätzliche Problematik, die aber keinesfalls die ursprüngliche Intention dieser Mahnwache überlagern sollte. Gewalt wäre hier völlig viel am Platz und würde die eigentliche Aussage DEA Protests in den Hintergrund drängen.
Antispe Saar
Im Text hat sich ein Fehler eingeschlichen: nicht Christian Weingarth war Rädelsfüher der Faschos sondern Mathias Meyer war es, der seine zuvor aufgesetzte friedliche Maske fallen ließ und offen gegen die Veranstalter pöbelte.
Weingarth selbst war nicht vor Ort.