[Mhl] 8. Thügida-Aufmarsch – diesmal in Mühlhausen

Fuck Thügida
Am kommenden Montag, dem 1. Juni, wollen die Faschos und Nationalist*innen von Thügida wieder aufmarschieren, diesmal in der Kleinstadt Mühlhausen.
Nachdem vor einigen Monaten bekannt wurde, dass es Pläne der Landesregierung gibt, in den Gebäuden der ehemaligen Kaserne eine Erstaufnahmeeinrichtung unterzubringen, dauerte es nicht mehr lange, bis sich auch in Mühlhausen eine „Bürgerinitiative“ gegen die Flüchtlinge gründete. 
Die vorgeschobene Argumentation ist simpel: anstelle der Flüchtlinge sollten lieber Unternehmen in der abkackenden Kleinstadt angesiedelt werden um Arbeitsplätze zu schaffen. Nur, warum schließt sich die Nutzung als Gewerbegebiet und als Flüchtlingsunterkunft aus? Gelände und Gebäude sind weiträumig, beziehungsweise zahlreich genug vorhanden, um mehre Nutzungskonzepte umzusetzen. Der größte Haken an der Argumentation der „BI“ ist allerdings: keine Sau will nach Mühlausen, auch keine Unternehmen. Nach der Wende sank die Einwohner*Innenzahl von etwa 42000 auf heute 32000. Die Schließung der Kaserne gab der Stadt eigentlich den Todesstoß. Außer ein wenig Tourismus ist ihr nichts mehr geblieben. Wie günstig, dass nun die Flüchtlinge kommen und als Sündenböcke für die Rezession der Stadt herhalten können.

Seitdem die Erstaufnahmeeinrichtung in Mühlhausen mit bis zu 900 Flüchtlingen beschlossene Sache ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Thügida auch in Mühlhausen vorstellen würde. Nachdem die eine „BI“ [facebook.com/pages/Nein-zum-Heim-in-M%C3%BChlhausen/1597421550499257?ref=stream] eingeschlafen zu sein scheint, ruft die Andere [facebook.com/mhl.asyl?fref=photo] zur Teilnahme an der Demonstration auf. Thügida bedankt sich auf ihrer facebook-Seite [facebook.com/thugida] auch ganz herzlich über die Zusammenarbeit mit den Kameraden vor Ort.
Die Demonstration wurde von Thügida erst am 27. Mai auf ihrer facebook-Seite angekündigt. Angemeldet sind laut Presseberichten bis zu 300 Teilnehmer*innen. Auch mehrere Gegenveranstaltungen der Zivilgesellschaft sind angemeldet. Nachdem es bereits im April eine erste Kundgebung von Heimgegner*innen mit mehreren hundert Teilnehmer*innen gegeben hat, sind 300 „Besorgte-Bürger*innen“eine realistische Schätzung für kommenden Montag. An der Kundgebung im April haben mehrere Neonazis teilgenommen. 

Der 1. Juni wird der erste Neonazi-Aufmarsch in Mühlhausen seit gefühlten Ewigkeiten. Durch das komplette Fehlen von gefestigten antifaschistischen Strukturen wäre es vermessen von der Möglichkeit einer Blockade des Nazi-Aufmarsches zu sprechen. Trotzdem sollte es klar sein, dass es dringende Unterstützung der Gegenproteste braucht. Kommt am Montag nach Mühlhausen und unterstützt die verbliebenen Antifaschist*innen in der Region. Lasst uns eine Kritik an den Verhältnissen auf die Straße bringen, die mehr will als eine weltoffene Stadt, nämlich die Überwindung von Staat, Nation und Kapital. 

Support the province, es gibt kein ruhiges Hinterland!

Und wenn irgendjemand Photos machen könnte, wäre das ganz hervorragend!
Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Die fehlenden Strukturen vor Ort sind natürliche eine große Schwierigkeit, wobei die "Stadtflucht" durchaus zu verstehen ist. Wie wäre eine Vernetzung der verbliebenen Antifaschist*innen zu Gruppen in anderen Teilen Thüringens? Interesse wird doch bestehen? Mit dem Thügida-Besuch hat sich das Problem in Mühlhausen und Umland ja nicht gelöst...

Viel Erfolg für Montag und danke für den Bericht!

zwei Zusammenhänge rufen auch auf facebook zu den Gegenprotesten auf:

 

facebook.com/events/1575985999320697/

 

facebook.com/events/462445807250236/

Kann nicht mal einer den Laubsch stoppen? Der hat uns das eingebrockt!

dort ist die Gosse, aus der alles entwich.

 

immer die selbe Truppe, der selbe Support. glaub kaum, dass man da Lokalpatrioten als Strippenzieher verorten kann oder sollte. SÜGIDA hin oder her, denen ist der Garten in HIBU scheinbar nicht gross genug.

 

Schon derb, wie locker die das alles über die Bühne ziehen - schaut nach HIBU / Veßra !

Schon die Tatsache, am internationalen Kindertag die Strasse ganz offiziell dem "nationalen Widerstand" zu überlassen, ist ein derbes Ding.

Den ersten Mai haben sie ja schon ganz gut "übernommen". Jetzt den Kindertag, bald vielleicht noch Himmelfahrt (passt ja gut zu den derzeit arg angesagten christlichen Werten versus dem Islam). Der Tag der deutschen Einheit wäre auch eine gute Gelegenheit. (wahlweise *für* Deutschland oder *gegen* die "BRD-GmbH".

Die letzte Hürde, den 8/9 Mai stürmen sie bestimmt auch noch irgendwann, noch trauern sie eher im stillen ...

 

Gott verhüte ein neues '33 , aber leider haben die scheinbar  zunehmend bessere Karten bei Volk und Staat.

 

ein nicht gerade geringer Beitrag der besorgten Wutbürger, die lieber eine Nazidemo supporten, statt überall in der Stadt für ihre Kinder was auf die Beine zu stellen. Als ich klein war, gabs zum Kindertag massenhaft bunte Kreide und wir durften uns auf den Strassen künstlerisch austoben. Heute scheints wichtiger oder gar bequemer, endlich wieder mal Stiefel auf dem Asphalt zu hören.

 

Macht schon bissl Angst !