Heute morgen hat sich ein kleiner Haufen von etwa 30 Personen vor dem Anhaltezentrum "Macondo" in Simmering zusammengefunden, um gegen die Abschiebung einer Familie nach Ungarn zu protestieren.
Das Gebäude, in dem häufig auch Familien untergebracht bzw. zwangsweise interniert werden, lässt bereits durch die Lage - in der Einöde der Simmeringer Industriegegend - dass die hier untergebrachten Personen wörtlich an den Rand der Stadt gedrängt niemals Teil der Gesellschaft werden sollen. Dass in großen Lettern "Integrationsfond" auf dem wie ein Gefängnis aufgebauten Gebäudekomplex steht, ist bezeichnend dafür, was das Konzept "Integration" bedeutet. Im durch unzählige Kameras und meterhohe Mauern und Zäune geschützten Innenhof befinden sich zynischerweise ein paar Reifen, die wohl eine Schaukel für die Kinder darstellen soll.
Die Abschiebung selbst konnte dann durch ein großes Polizeiaufgebot, inkl. WEGA und Verfassungsschutz, nicht verhindert werden: es fehlte an genügend Leuten und Entschlossenheit. Die Familie wurde schließlich durch das Tor im Hinterhof mit einem Gefangenentransporter weggefahren.
Trotzdem war es aus unseren Augen richtig und wichtig, vor Ort gewesen zu seien: ein symbolischer Protest, der großes Polizeiaufgebot fordert, ist immer noch besser als jede Abschiebung, die reibungslos abläuft. Dass wir der Familie kurz vor dem Abtransport durchs Fenster zuwinken konnten, war einerseits bedrückend, andererseits waren sie von der Solidarität den Umständen entsprechend erfreut.
Wir bleiben deshalb dabei: greift das Grenzregime an, wo immer ihr es trefft! Und sei es ein symbolischer Protest!
NO BORDER, NO NATION
STOP DEPORTATION
PS: Die Polizei drängte uns gewaltsam weg und kesselte für eine kurze Zeit. Festgenommen oder aufgeschrieben wurde von den Protestierenden niemand.
danke
fürs hinfahren, frusten lassen, anzeige riskieren ... ihr habt einwenig Aufmerksamkeit erzeugt!
NO BORDER NO NATION