»Russland, deine Antifaschisten« - Kentrails über das "Konservative Forum" in Petersburg

Teilnehmerliste des Petersburger Nazikongresses mit Voigt, Griffin, Byshok und vielen anderen.

Mit dem Neonazi-Kongress in Petersburg am 22.3.2015 beschäftigt sich auch die Querfront-Recherchegruppe "Kentrail-Beschwörung". Neben zahlreichen europäischen Nazis und Rassisten fällt auf der Teilnehmerliste der Name Stanislav Byshok ins Auge. Diesem Mitarbeiter des russischen Think-Tanks CIS-EMO gelingt das beeindruckende Spagat, zeitgleich mit Udo Voigt (NPD) und dem Holocaust-Leugner Nick Griffin (British-National-Party) einen Nazikongress zu besuchen (der von seiner ehemaligen Partei »Rodina« organisiert wurde) und gleichzeitig eine antifaschistische Petition zu zeichnen, die von Kreisen des "Vereins der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten" unter dem Vereinslogo verbreitet wird. Und das, obwohl sich der VVN-BdA im Juni 2014 bereits von den "Nazi im Nadelstreifen" des CIS-EMO aus dem Umfeld der rechten Gruppierungen "Rodina", "Russische Nationalen Einheit" und "Russkij Obraz" distanziert hatte. Die Kentrail-Recherchegruppe rät daher dringend zur Verbesserung der internen Kommunikation über derartige Vorfälle. 

 

Originalquelle: Die Kentrail-Verschwörung, on.fb.me/1DTejwi

Freunde Russlands, die Putin unterstützen, habe man eingeladen, keine Faschisten. Das sagt Fjodor Birjukov über die Teilnehmer des »Internationalen Russischen Konservativen Forums«, das am 22.03.2015 in St. Petersburg stattfand. Das sei nur eine Phantasie der liberalen Presse und der Gegner eines starken Russlands.[1] Birjukov ist Mitglied der rechtsextremen Partei »Rodina« (»Heimat«), gegründet vom derzeitigen Vize-Premierminister Rogozin, der aktuelle Vorsitzende Zhuravljov ist gleichzeitig Mitglied der Fraktion der Kreml-Partei »Einiges Russland«.

Wer käme auch auf das F-Wort in Anbetracht dieser Rednerliste bei der Veranstaltung im Petersburger Holiday Inn Hotel? Bulgarische »Ataka«, »British National Party«, deutsche »NPD«, griechische »Goldene Morgenröte«, italienische »Forza Nuova«, us-amerikanische »White Identity«, um nur einige zu nennen. 

Vier Stammgäste waren nicht dabei: die »FPÖ« hat kurzfristig abgesagt, der »Front National« wird wohl durch die Kommunalwahlen in Frankreich verhindert gewesen sein. Zum Fehlen von »Jobbik« und »UKIP« gibt es keine Anhaltspunkte.

Macht nichts - dafür üben die anderen noch mal den von Stalin geprägten Faschismusbegriff, der kein wissenschaftlicher ist, sondern einfach nur den Gegner belegt. 

Allein der Italiener Roberto Fiore hat gepatzt, als er gegenüber einem Journalisten erklärte, er fände nichts Abwertendes daran, als Faschist bezeichnet zu werden.[2] Dabei war er doch schon im August bei der Gründung des »Antifaschistischen Rates der Russischen Föderation« auf der Krim mit dabei, der ebenso eindeutige Mitglieder hat.[3] Bevor mehr schiefgehen konnte, twitterte Fjodor Birjukov Ideologe der »Rodina«-Partei und Vorsitzender des sozial-patriotischen Clubs »Stalingrad«, noch flugs die nötigen Eckdaten zum NPD-Gast: »Der Abgeordnete des Europaparlaments @udovoigt ist auch ein Antifaschist.«[4]

»Russland hat auf die Schaffung eines internationalen 'Clubs von Freunden' oder eine neue virtuelle Komintern gesetzt, die für propagandistische Ziele nützlich ist oder sogar dafür, in Zukunft ernsten Druck auf die europäischen Regierungen auszuüben mit dem Ziel der Korrektur ihres politischen Kurses«[5] - das sagte im Vorfeld Oleg Ignatev, stellvertretender Direktor des kremlnahen Instituts für politische Konjunktur.

Offensichtlich war man sich in vielem einig - Xenophobie, Rassismus, Homophobie, Antiamerikanismus, Ablehnung der EU, Haltung zur Ukraine, Überzeugung von der eigenen Überlegenheit und der des Christentums.[6] Dass der ein oder andere Gast über das selbst in Russland Akzeptable hinausschießt - geschenkt. Er ist ja kein ideologischer Partner, sondern Mittel zum Zweck der Beeinflussung zurück in seinem Land. 

Bezeichnend ist die Bewertung von Konstatin Krylov, Befürworter eines nationaldemokratischen russischen Staates, der die europäischen Rechten für naiv und komplett uniformiert über die russische Realität hält;[7] wahrscheinlich ist genau das die Voraussetzung für die Zusammenarbeit und funktioniert analog bei der Einbindung ausländischer »Linker«. Seine »Russische Gesellschaftliche Bewegung« (ROD) war ebenso vertreten wie die »Nationale Befreiungsbewegung« (NOD), die in Deutschland ihre Heimat bei den Reichsbürgern gefunden hat.[8] NOD arbeiten beim russischen, gewaltbereiten »Antimaidan« mit der ebenfalls anwesenden Gruppe »Kampf für den Donbass« zusammen, die ihrerseits aus einem breiten Bündnis von eurasischen Dugin-Anhängern bis zu Mitgliedern der Organisation »Recht auf Waffe« besteht. Nach eigenem Bekunden arbeiten sie nur unterstützend an einem »Endsieg« in Novorossia.[9]

Mit der Waffe in der Hand im Donbass machen das andere Gäste: Aleksej Miltchakov, ein notorischer Neonazi und Tierquäler, war auf Heimaturlaub in St. Petersburg. Unter dem Kampfnamen »Fritz«, führt im Donbass die Gruppe »Russitch« an, weswegen er es auf die Sanktionsliste der EU im Februar geschafft hat.[10] Begleitet wurde er von seinem wortwörtlichen Kampfgefährten, dem norwegischen Neonazi Jan Petrovskij, der dadurch bekannt wurde, dass er vor den Leichen gefallener Ukrainer posierte.[11] 
Das Abzeichen von »Russitch« ist das »Kolovrat«, das ungefähr so nahe am Hakenkreuz vorbeischrammt wie Miltchakovs Aussage, er möge Hitler, aber mit Einschränkungen. Es soll an die Konferenzteilnehmer verschenkt worden sein;[12] überreicht wurden auch Teilnehmer-Urkunden, hier exemplarisch die von Karl Richter, einem weiteren NPDler[13]. Fifty shades auf brown halt, die keinen prinzipiellen Unterschied mehr machen. 

Mindestens ein russischer Teilnehmer der braunen Veranstaltung sollte auch in Deutschland inzwischen bekannt sein: Stanislav Byshok, Verfasser des Buches »Neonazis und Euromaidan«. Auch er war mal Mitglied bei »Rodina«, kommt aus der russischen Neonazi- und Rechtsextremisten-Szene und ist, wie seine Anwesenheit bei diesem Forum zeigt, dort mindestens noch bestens vernetzt und kein Aussteiger. U.a. die »junge Welt« und die »Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten« (VVN-BdA) bewarben letzten Sommer eine geplante Präsentation dieses Buches in Berlin mit ihm und seinem Co-Autor Kochetkov, der eine ähnlich eindeutige Biographie hat.[14]

Menschen mit Landes-, Sprach- und Szenekenntnissen klärten damals im Vorfeld auf und dieser Termin wurde abgesagt. Eigentlich hatte der Berliner VVN-BdA sich damals davon distanziert, dass er zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte und sich selbst »Dummheit und Unwissenheit« attestiert.[15] Es hat nicht lange vorgehalten oder sich nicht weit herumgesprochen – Byshoks Unterschrift ist aktuell auf der »Stellungnahme von VVN BdA-Mitgliedern und anderen Antifaschisten mit dem Titel 'Eine Neutralität im Ukrainekonflikt gibt es nicht'« zu finden.[16]

Weiß beim VVN-BdA die linke Hand nicht, was die rechte tut? Oder ist die linke Hand die rechte und die erneute Zusammenarbeit mit Byshkov symptomatisch für die generelle Kompetenz (oder eben Inkompetenz), Sachverhalte zu bewerten? Oder dürfen wir gar gespannt sein, wie lange es dauert, bis auch der bekannte »Antifaschist Voigt« den ersten VVN-BdA-Aufruf mitzeichnet?

Das Petersburger »Internationale Russische Konservative Forum« jedenfalls endete in einer gemeinsamen Resolution, Zusammenarbeit und Treffen sind geplant.[17]

[1] http://tvrain.ru/articles/ my_sobrali_ne_fashistov_a_d ruzej_rossii_podderzhivaju schih_putina_fedor_birjuko v_o_forume_konservatorov-3 84350/
[2] https://twitter.com/ maxseddon/status/ 579591538679902209
[3] http:// anton-shekhovtsov.blogspot. de/2014/08/ 1984-russian-and-european-f ascists.html
[4] https://twitter.com/ Fedor_Biryukov/status/ 579560452449013761 Anm.: Dieser tweet ist nicht von Aleksej Zhuravlev, dem Rodina Vorsitzenden, wie häufig berichtet (spon, indymedia etc.), der hatte nur retweeted und inzwischen gelöscht. Zhuravlev war auch nicht in St. Petersburg mit dabei – stattdessen kündigte er zwei Tage vorher seine Abreise in den Donbass an. 
[5] http://www.gazeta.ru/ politics/2015/03/ 19_a_6606049.shtml
[6] vgl. http://www.buzzfeed.com/ maxseddon/ europes-far-right-comes-to- russia-in-search-of-shared -values#.ho5KwwMzd 
[7] vgl. [5]
[8] http://www.zeit.de/ gesellschaft/2015-03/ propaganda-russland-deutsch land-subversion 
[9] http://cont.ws/post/49512 
[10] http://www.fontanka.ru/ 2015/03/22/036/ 
[11] http://khpg.org/en/ index.php?id=1427076064 
[12] https://twitter.com/ maxseddon/status/ 579641769115185152 
[13] https://twitter.com/ maxseddon/status/ 579654736753897472 
[14] z.B. https:// invia1200.wordpress.com/ 2014/06/24/ nazis-im-nadelstreifen-stan islav-byshok-und-alexey-ko chetkov/ , https:// linksunten.indymedia.org/ de/node/119183 
[15] https:// linksunten.indymedia.org/ de/node/117549
[16] https://www.facebook.com/ notes/andreas-grünwald/ vvn-bda-mitglieder-und-ande re-antifaschisten-nehmen-s tellung-eine-neutralität-i m/940472739305286 
[17] Resolution in Russisch und Englisch:http://realpatriot.ru/ wp-content/uploads/2014/10/ Резолюция-Международный-Рус ский-Консервативный-Форум. pdf
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Vielen Dank!

Mehr Bilder wäre auch gut.

Text ist zu schwierich

Die meisten deiner angegebenen Links funktionieren nicht. Aber egal. Der Link zu einem Artikel der gazeta.ru (5) hat funktioniert, und vielleicht solltest du den Artikel mal lesen. Du unterschlägst schlicht, dass dieses Nazi-Treffen in St. Petersburg sehr wohl kritisch gesehen wird, von der Presse und auch von der linken Szene in dieser Stadt. Im Artikel wird explizit auf die Tragödie hingewiesen, die sich während des 2. Weltkriegs in Leningrad abgespielt hat und wer dafür die Verantwortung trägt.

Der zweite Link, der funktioniert, ist der zu einem Zeitungsartikel aus der Zeit (8), der sich darüber ausläßt, dass bei den Pegida-Demos eine Pro-Russland-Stimmung herrscht. Diese Stimmung bringt er in Verbindung mit den patriotischen bis klar ausländerfeindlichen Antrieben der Teilnehmer dieser Demos.

Deine Schlußfolgerungen sind allerdings falsch. Längst nicht alle, die sich dem westlichen Putin-Bashing verweigern sind automatisch Putin-Freunde. Dass die Nato und EU seit dem Abgang von Gorbatschow Russland nur als Gebiet gesehen hat, das es nun auszubeuten gilt (Boris Jelzin hat dafür die Vorraussetzungen geschaffen, daher war der Alkoholiker ja auch im Westen so beliebt) ist ein Fakt. Die Folge war die Privatisierungen der Rohstoffe, Nutznießer waren die westlichen Konzerne (und Jelzin natürlich) sowie Oligarchen, die auf einmal zu unendlichem Reichtum kamen. Verlierer waren die Menschen in Russland, die zunehmend verarmten. Als Putin Jelzin ablöste änderte sich die Lage in Russland. Putin machte die Privatisierungen rückgängig und verstaatlichte insbesonders die Erdöl- und Gas-Anlagen. Damit wurde er zum Feind des Westens. Zudem holte Putin die Oligarchen ins Boot und verpflichtete sie, einen Anteil ihres erworbenen Reichtums für die Gesundung der russischen Wirtschaft zu geben. Dafür konnten sie dann ihr Luxus-Leben ungestört weiter führen, und die wirtschaftliche Entwicklung in Russland und die Situation der Menschen dort verbesserte sich zusehends. Nur wenige Oligarchen verweigerten sich diesem Weg - wie Chordorkowski. Um diese Oligarchen kümmerten sich dann die russischen Gerichte, die keine Mühe hatte, diesen Verstöße gegen russisches Recht vorzuwerfen und sie dann zu verurteilen.

Kurzum: Putin hat in Russland einen Weg beschritten, der vom Westen nicht vorgesehen war, denn er versperrte den Konzernen der USA/EU den Weg zum russischen Gas. Deswegen wird er angefeindet, deswegen richtet die NATO ihr Raketenabwehrsystem seit Jahren Richtung Osten, deswegen wird im Ukraine-Konflikt von der EU und den USA einseitig Partei ergriffen.

Putin ist kein Linker. Das wissen wir sicher alle. Aber Russland wird von der NATO bedroht, und nicht umgekehrt. Die USA haben ein elementares Interesse daran, Russland klein zu halten. Jegliche Annäherung von Russland an die EU - insbesondere Deutschland - wird von den USA abgelehnt. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht, wie wir nun seit einem Jahr im Ukraine-Konflikt erleben müssen.

Wenn wir als Linke dieses erkennen - und ich bin sicher, dass die Linke es verbreitet erkannt hat -  müßten wir folgerichtig initiativ werden, um diesen kriegerischen Kurs der USA zu entlarven und zu stoppen. Allerdings schläft die Linke, und die Pegida-Bewegung kann so die verbreiteten Sorgen der Menschen vor einem Konflikt mit Russland aufgreifen und sich des Themas "Kein Krieg gegen Russland" annehmen, und zwar mit einem nationalistischen Unterton.

Ich kann die antimilitaristische und antifaschistische Linke nur dazu aufrufen, sich an den Aktivitäten der Friedensbewegung zu beteiligen bzw. eigenständig aktiv zu werden:

- gegen die Junta in der Ukraine

- gegen den Militär-Einsatz gegen die Aufständischen im Donbass

- gegen Waffenlieferung an die Ukraine und anderswo

http://www.odessa-mahnung.de

Als Putin Jelzin abloeste, stiegen Oelpreise rasant. Das ist alles, mit Putin hat es nichts zu tun. Antimilitaristisch sind deine Einsichte nicht. Im Gegenteil unterstuetzt du den russischen Expansionismus, der ja bekannterweise mit militaerischen Mitteln vorangetrieben wird.

russischer Expansionismus? Was meinst du damit? Hat Russland den Irak überfallen? Hat Russland Serbien und Libyen bombadiert? Stationiert Russland Abwehrraketen an der Grenze zur EU/Nato?

Russland wird nicht von Antimilitaristen regiert, aber Russland als Aggressor hinzustellen, der mit miliätrischen Mitteln expandieren will ist Unsinn, aber dient dem allgemeinen Russland-Bashing.

Überfall auf Georgien 2008, Annexion der Krim 2014, Krieg im Donbass - hat natürlich alles böse NATO gemacht.

Was soll überhaupt der Kommentar? Der Irak-Krieg rechtfertigt den russischen Angriff auf die Ukraine, oder was?

"Überfall auf Georgien 2008"

Bitte was? Selbst die EU musste sich von dieser Darstellung verabschieden.

Es war das von den USA aufgerüstete und aufgeputschte Georgien, das militärisch versuchte die de-facto unabhängige Provinz Süd-Ossetien einzunehmen und dabei nicht nur die Hauptstadt massiv mit schweren Waffen beschoss und dabei zahlreiche Zivilisten tötete, sondern auch die dort zur Überwachung eines langjährigen Waffenstillstandes stationierten russischen Soldaten angriff. Erst als Reaktion darauf ergriff die russische Armee Gegenmaßnahmen, drängte die georgischen Truppen zurück und zerstörte die Basen, von denen der Angriff ausging. Weder gab es auch nur den Versuch einen "Regime-Change" durchzuführen noch wurde die Hauptstadt oder das gesamte georgische Militär angegriffen.

Wie man daraus einen Überfall auf Georgien basteln kann, zeigt wessen Geistes Kind du bist.

Russland hat de facto zwei georgnische Gebiete annektiert und dabei drei Kriege gegen Georgien geführt (1992, 1993, 2008).

Aber das krasseste Blutbad hat das expansionistische russische Imperium in Tschetschenien veranstaltet - nicht so weit her eigentlich.

aber davon hast du mit deiner Wortwahl keine Ahnung... Bevor sämtliche Interventionen durch die russische Armee dort stattfanden, gab es drei Jahre schlimmste wahabitische Massaker - vom Sklavenmarkt bis zu Ausrottung. Die Prediger aus Saudi Arabien rotten  als ersten den einheimlichen, friedlichen, naturverbundenen Islam aus bevor es daran ging, ethnisch zu säubern...aber davon erwähnst du Quatschkopf gar nix...

 

Erst als der Zustand unterträglich war, hat man in Moskau beschlossen einzugreifen und das zu Recht - wenn du Bock auf ISIS Kalifat hast, bitte, aber ne Menge Leute haben keine auf Kopfabschneider...

...anders als die westliche Intervention in Afghanistan. Okay, es hat nicht richtig funktioniert. Der Islamismus ist noch da. Aber immerhin leidlich steuerbar für die Zentrale der Föderation in Moskau. Verstaatlicht, wie die Energiewirtschaft. Zu einem hohen Preis. Die Angehörigen der ermordeten Charly-Hebdo-Mitarbeiter wir es nicht freuen, von Millionen Menschen zu hören, die in Grosny für die Mörder demonstierten.

die Kriege in Tschechenien waren ultrabrutal (von allen Seiten) mit den schlimmsten Sachen, die Kriege mit sich bringen. Was aber wirklich funktioniert hat, war die Marginalisierung der Wahabiten auf ein Level, was gegen Null geht, der Wiederaufbau der Stadt und die Übergabe dieser an regionale Familienstrukturen - mag man dazu stehen, wie man will - tausend mal besser als ein Kalifat von Irren.

 

Was nicht stimmt, und was gern so kenntnislos aus "linksradikaler" Ecke im und mit dem Namen Anna Politowskajas behauptet und verbreitet wird (ihr müsste ihre Bücher und Artikel lesen und sie mit der Wirklichkeit vergleichen und sich fragen, ob das stimmt, was sie behauptet hat), ist viel purer Unsinn, den auch sie verbreitet hat: z.B. die Behauptung, der Krieg würde nie enden, weil vor allem das russische Militär am Benzinschmuggel so viel verdienen würde (als es gäbe es in Rußland keine Möglichkeit Öl zu Benzin viel billiger zu raffinieren).

 

Was auch auffällt, und dazu muss man die Oligarchenkriege Anfang der 90 ziger Jahren, dass sie nie bestimmte Oligarchen und Mafiapaten, wie den Beresowski,  kritisiert hat. Beresowski hatte ein "tschechnisches Dach" für seine Geschäfte. Das ist ähnlich wie heute, wenn kenntnislos die Nowaja Gaseta wie ein leuchtender Himmel zitiert wird ohne, deren oligarchischen Paten und Interessen auch nur zur erwähnen.

 

Dreimal muss hinschauen, um wenigstens einen Funken Erkenntnis zu gewinnen....

Die tschetschenischen Aufstaendische sind erst nach dem zweiten Tschetschenien-Krieg zum Islamismus gekehrt. Aber egal, wen auch immer Russland angreift, ist alles Rechtens.

...es gab schon immer eine Denkschule  des Islam als Religion in Tschetschenien (und zwar jene, die in Flüssen, Bergen, Tälern usw. Allah sah und erkannte) - was es nicht gab, waren Wahabiten..die sind Ende der achtziger Jahre aus Saudi Arabien als Prediger dort eingewandert, und das  erste, was die gemacht haben, war die Ausrottung der einheimischen Gläubiger als Ungläubige und Abweichler...dann gab es drei Jahre finstere Zustände mit schlimmsten Verbrechen (Sklavenmarkt, ethnische Säuberung - genau der gleiche Dreck, wie in ISIS heute macht ) und erst dann, folgte erste Einmarsch russischer Truppen...

 

"From 1991 to 1994, tens of thousands of people of non-Chechen ethnicity left the republic amidst reports of violence and discrimination against the non-Chechen population (mostly Russians, Ukrainians and Armenians).[12][13][14] Chechen industry began to fail as a result of many Russian engineers and workers leaving or being expelled from the republic combined with the Soviet era's crippling of the non-Russian/Armenian/Ukrainian populace (Chechens, some Ingush and Nogais, Jews) through Russian-only schooling, heavy discrimination in the public sector of the workforce, and other similar measures (even as late as 1989, Checheno-Ingushetia was ruled by a bureaucracy of ethnic Russians). During the undeclared Chechen civil war, factions both sympathetic and opposed to Dudayev fought for power, sometimes in pitched battles with the use of heavy weapons. In March 1992, the opposition attempted a coup d'état, but their attempt was crushed by force."

mit Realitaet hat's wenig zu tun.

...des Islam der Sufismus...und dieser gilt bei den Predigern aus Saudi Arabien als Goetzendienst, der keine Berechtigung hat....wees eigentlich jeder, der ein klein wenig Interesse an dem hat, was dort ist und nicht ist...

Die Links scheinen nur zu funktionieren, wenn man in Facebook angemeldet ist. Aber auf jeden Fall findet sich ja oben über dem Artikel der Link auf die Originalveröffentlichung: http://on.fb.me/1DTejwi - hier funktionieren alle Links.

Deine sonstigen Argumente halte ich für ziemlich schwurbelig - du scheinst vor allem im Schwarz-Weiß-Denken gefangen zu sein. Nicht jeder, der das Putinregime ablehnt, ist gegen Russland. Im Gegenteil, man kann als Linker schwerlich für die russische Bevölkerung einstehen, und das rechtskonservative, nationalistische und imperialistische Putinregime unterstützen. Dass die emanzipatorische (nicht-stalinistische) linke russische Szene das Treffen kritisch sieht, ist daher selbstverständlich. 

[1] http://tvrain.ru/articles/my_sobrali_ne_fashistov_a_druzej_rossii_podder...

[2] https://twitter.com/maxseddon/status/579591538679902209

[3] http://anton-shekhovtsov.blogspot.de/2014/08/1984-russian-and-european-f...

[4] https://twitter.com/Fedor_Biryukov/status/579560452449013761 Anm.: Dieser tweet ist nicht von Aleksej Zhuravlev, dem Rodina Vorsitzenden, wie häufig berichtet (spon, indymedia etc.), der hatte nur retweeted und inzwischen gelöscht. Zhuravlev war auch nicht in St. Petersburg mit dabei – stattdessen kündigte er zwei Tage vorher seine Abreise in den Donbass an. 

[5] http://www.gazeta.ru/politics/2015/03/19_a_6606049.shtml

[6] vgl. http://www.buzzfeed.com/maxseddon/europes-far-right-comes-to-russia-in-s...

[7] vgl. [5]

[8] http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-03/propaganda-russland-deutschland-...

[9] http://cont.ws/post/49512 

[10] http://www.fontanka.ru/2015/03/22/036/ 

[11] http://khpg.org/en/index.php?id=1427076064 

[12] https://twitter.com/maxseddon/status/579641769115185152 

[13] https://twitter.com/maxseddon/status/579654736753897472 

[14] z.B. https://invia1200.wordpress.com/2014/06/24/nazis-im-nadelstreifen-stanis... , https://linksunten.indymedia.org/de/node/119183 

[15] https://linksunten.indymedia.org/de/node/117549 

[16] https://www.facebook.com/notes/andreas-grünwald/vvn-bda-mitglieder-und-andere-antifaschisten-nehmen-stellung-eine-neutralität-im/940472739305286 

[17] Resolution in Russisch und Englisch: http://realpatriot.ru/wp-content/uploads/2014/10/Резолюция-Международный-Русский-Консервативный-Форум.pdf

Imerhin haben wir hier mal eine Faschismusdefinition aus berufenem Munde: "Freunde Russlands, die Putin unterstützen, habe man eingeladen, keine Faschisten!: Die Unterscheidung, welche Faschismus definiert lautet also Freund oder Feind Russlands. Dieser Definition zufolge ist die NPD - zur Zeit und aus Gründen, die jederzeit zugunsten rassistischer Abwertung der "slavischen Untermenschen" entfallen können - antifaschistisch. Gut zu wissen.

Lob an odessa-mahnung, bei der Gelegenheit. Ein Lichtblick der Recherche in einem Nebel von Propaganda.

Das ist schwachsinn. Putin hat Russlands Wirtschaft ruiniert und jetzt sucht er einen Schuldigen. Das Mär über ukrainische Faschisten hat nicht funktioniert. Es hat sich herausgetellt, dass deren armee zu schwach, um als echte Bedrohung für den Russen verkauft zu werden, und zu stark für einen Kurzen glohreichen  Eroberungskrieg ist.  Da musste NATO her, damit so ein Durchschnittsrusse so richtig Angst vor einem Atomkrieg bekommt und gar nicht auf die Idee kommt den Zaren in solchen "schwierigen" Zeiten in Frage zu stellen.