Achtung - Kameramann - Arschloch - NOWKR

Martin Juen

Das leidige Problem der unsolidarischen Demophotographiererei lässt uns auch im Jahr 2015 nicht in Ruhe. Bei der heutigen, relativ klandestin mobilisierten, Spontandemo war auch ein alter Bekannter, Martin Juen, seines Zeichen freier Pressefotograph, Grünes Parteimitglied und egoistisches Arschkind. Nachdem er über Jahre von vielen Seiten gebeten wurde sich solidarischer zu verhalten und keinerlei Einsicht, ja im gegenteil eher trotziges jetzt erst recht, zu bemerken war wird Martin heute von uns geoutet.

 

Er gehört zur Demo wie das übertriebene Polizeiaufgebot. Egal ob Besetzung, Demo, Aktion, Pressekonferenz... alles was auch nur irgendwie "links" einzuordnen ist und ein bisschen Öffentlichkeit erlangt, wird von Martin Juen dokumentiert. Bewaffnet mit professionellster Digitalkameratechnik (Martin niemand macht das so schön mit dem Rohr wie du, quasi dein Porsche gell) lichtet er alles ab was ihm vor die Linse kommt. Zumindest seit der Audimax-Besetzung scheint er über gute Kontakte in manche Bereiche der Szene zu haben. Nur so können wir uns erklären, dass er immer wieder, auch bei wirklich klein gehaltener Kommunikation, als erster in der Nähe von Treffpunkten rumschleicht.

 

Ja wo ist denn das Problem? Die Bilder sind oft gut (er hat sogar einen Preis dafür erhalten), wir wollen doch auch Gegenöffentlichkeit schaffen - dazu gehört auch die visuelle Dokumentation und nur weil er auf Demos fotographiert, kann er trotzdem aktiver Teil dieser sein. Könnte schon, wenn denn nur irgendwas zutreffen würde und er nicht so ein unsolidarischer und verlogener Typ wäre, der mit seiner Arbeit Menschen gefährdet.

 

Wie wir mittlerweile alle wissen, verwertet die Polizei Bildmaterial von Protesten um diese zu kriminalisieren. Deshalb ist es wichtig Fotos nur verpixelt zu veröffentlichen bzw. wenn ein Bild besonders schön ist und partout nicht verpixelt werden möchte, die abgebildeten Personen unaufgefordert um ihr Einverständnis zu bitten dieses Bild nicht zu verpixeln. Die Entscheidung der betroffenen Personen ist ohne wenn und aber, unhinterfragt zu akzeptieren!

 

Idealerweise sollte die Erlaubnis fürs fotographieren, schon vor dem Foto passieren. Bei Demos und ähnlichen Ereignissen ist das manchmal schwer bis unmöglich. Umsowichtiger ist es, mit dem Bildmaterial welches ohne die Erlaubnis der Fotographierten gemacht wurde, sehr vorsichtig umzugehen. Nicht erst der Fall von Josef hat uns gezeigt wie perfide die Kriminalisierung läuft, wo sogar eigentlich entlastendes Bildmaterial von der Anklage als Beweis für die Schuld von Josef verwendet wurde. Wer mehr dazu wissen möchte: www.raw.at/tipps

 

Martin Juen hält nichts davon. Er verpixelt aus Prinzip nicht. Es ist nicht bekannt was mit den Bildern macht, ob er sie archiviert, ob er die Daten verschlüsselt oder ähnliches. Er veröffentlicht Fotos, auf die Gefahr hin die Gezeigten zu gefährden. Er verkauft die Bilder an jene Medien, die mit ihrer Hetze dein Klima der Repression mitermöglichen. Er ist kein Teil einer Demo, es ist sein Arbeitsplatz und wir alle sind sein Kapital.

 

Schon oft wurde er darauf angesprochen, es ist ihm gelinde gesagt egal. Er redet auch mit Polizisten und natürlich mit seinen Parteikollegen. Er ist schon so lange dabei, dass viele glauben er gehöre irgendwie dazu. Er kennt auch Leute, zum Beispiel die auch nicht immer großartig agierenden Menschen von Wien-TV, die ihr Büro in Räumlichkeiten der Grünen  und auch Parteimitglieder in ihren Reihen haben, die sich selber als Medienaktivist*innen bezeichnen würden. Er nimmt, lucy parson sei dank, nicht an Plenas, Aktionen teil und hat sich nach unserer Beobachtung auch noch nie für betroffene von Polizeigewalt stark gemacht. Im Gegenteil, sein Verhältnis zur Exekutive ist sehr entspannt. Kurz gesagt er besitz eine eigentlich nicht erklärbare Akzeptanz auf Demos. Bisher hat er, trotz zahlreicher Versuche sein Verhalten zu kritisieren und ihn zu einer Änderung zu bewegen, drauf gschissn was mit den Menschen die er fotographiert passiert.

 

2010 dokumentierte er den Widerstand gegen Die Bebauung des Augartenspitzes. Einige Aktivist*innen besetzten damals Teile der geplanten Baustelle und wurden von einem privaten Securityunternehmen ziemlich brutal und vor allem ziemlich illegal geräumt. Im Zuge der Aktion kamen mehrere Zäune zu fall, Martin Juen kassierte eine Anzeige. Wahrscheinlich deshalb weil er die Fotos unter seinem Namen veröffentlichte, da an diesem Tag vor Ort keine Identitätsfeststellung statt fand. Er wurde von den Wiener Sängerknaben wegen einer angeblichen "Besitzstörung" geklagt, er hätte Zäune umgeschmissen. Die von Martin in diesem Fall veröffentlichten Bilder sind großteils verpixelt (wenn auch schlampig) veröffentlicht worden, zudem wurde er Opfer von Justizwillkür. Warum wir trotzdem nicht mit ihm solidarisch sein können:

 

"Mein Anwalt und ich übergeben neues Beweismaterial an das Gericht und den Anwalt der Sängerknaben: eine 58seitige Fotodokumentation insgesamt 116 Bilder, fein säuberlich mit Uhrzeit und Datum versehen. Aufbauen auf Uhrzeit der Fotos lassen sich so Rückschlüsse daraus ziehen, wo ich als Fotograf zu welcher Minute und Sekunde war. Wie schon angedeutet: Fotos im 30 Sekundentakt und Umwerfen eines Zaunes schließen sich aus." zitat aus "Gewonnen - den Prozess der Sängerknaben gegen mich - eine (fast) unendliche Geschichte"

 

Bei Gericht zeigte Martin Juen Fotos von anderen Menschen die an Zäunen hantierten um seine Unschuld zu beweisen. Anstatt den Fall zu politisieren, eine kleine Spendenkampagne für die etwaige Geldstrafe und die Anwaltskosten zu organisieren, entschied sich Martin mehrere Menschen vor Gericht zu beschuldigen um seine Haut zu retten. Er tat dies ohne Not, denn wie er selber in seinem Blog erklärt, tauchte ein Zeuge wiederholt nicht auf und das einzige Beweismittel(ironischer weise ein video) war verschwunden. Einen minutiös dokumentierten Fotokatalog an eine Richterin zu übergeben, aufgrund einer drohenden und unwahrscheinlichen Klage weist auf ein eher verqueres Verständnis vom Umgang mit sensiblen Daten hin. Niemand mag Petzen und du warst wahrscheinlich als Kind schon scheiße! Glücklicherweise scheint es keine strafrechtlichen Konsequenzen für die Beteiligten gegeben haben, dafür sind sie jetzt Bestandteil des Fotoalbums des BVT. Erich Zwettler war damals persönlich bei der Räumung anwesend.

 

2012 wurde er bei einer Besetzung gebeten die Räumlichkeiten zu verlassen. Die beleidigte Leberwurst hat darauf hin einen haarsträubenden Blogpost verfasst. Er erfand Flaschenwürfe, den Beschuss von Polizeiautos mit Bengalos, erzählte Anrainer*innen es wäre gefährlich die Besetzung zu passieren und verglich die Räumung eines besetzten Hauses mit Nazidemos. Auf seine Lügerei hingewiesen erwiderte er trotzig: "bin der Objektivität verpflichtet und verschweige nichts". 

 

Martin. Es reicht. Solange von deinerseite keinerlei ernst zu nehmenden Bemühungen zu erkennen sind, auf die Bedenken der Leute auf Demos einzugehen, denken wir nicht einmal im Traum daran dich fotographieren zu lassen. Du gefährdest Leute, profilierst dich auf dem Rücken derselben, labberst mit den Cops und bist daher ein Sicherheitsrisiko für alle Teilnehmer*innen von Aktionen. Heute hast du wieder fotographiert und prompt wieder unverpixelte Fotos veröffentlicht, garniert mit einem völlig verblödeten reißerischen Tweet.  Du findest das voll okay, deshalb werden wir jetzt auch ein paar fotos von dir veröffentlichen und bitten alle Teilnehmer*innen der Demos in Wien auf dich zu achten, dich anzusprechen und vom fotographieren abzuhalten.

 

 

 

Ps: Ziemlich ungut empfanden wir auch einen Menschen der am Treffpunkt der nicht genehmigten Demo mit einer Stativkamera umgeschnallt durch die einzelnen Bezugsgruppen durchspaziert ist. Keine Ahnung für wen oder was die Fotos sind. Ein scheiß Gefühl! Die Kommunikation seitens der Fotograph*innen sollte generell initiativer werden. Klärt die Leute auf wer ihr seid und wofür ihr photographiert, schließlich wollt ihr bilder von ihnen. Dann hat wahrscheinlich auch niemand ein Problem damit, wenn sich solidarische Leute die ihr Equipment riskieren, ihr Material der Bewegung zur Verfügung stell und Compas bei Prozessen unterstützemit den Bildern ein Zubrot verdienen können. Oder lasst die Kamera einfach mal zuhause und nehmt was lustigeres mit.

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achso... das alles spielte sich in Wien ab. und hier noch der link zu einem im text erwähnten blog. https://martinjuen.wordpress.com/2011/12/21/gewonnen-den-prozes-der-sang...

 

alle verlinkten bilder waren schon vorher öffentlich zugänglich, alle infos erhielten wir durch einfache internet-recherche...

Nicht Dokumentierte Demo haben einfach in der öffentlichen Wahrnehmung nicht statt gefunden

und wer angst vor Repression hat sollte nicht im Öffentlichen Raum demonstrieren.

es geht darum dass die fotos nicht verpixelt wurden. lesen hilft

verpixel ist eine verzerrung der realität und hat mit dokumentation nichts mehr zu tun.

entweder ich stehe wofür bzw. mit welchen mitteln ich demonstriere oder nicht.

!

du hast keinen plan, wirklich!

Du entscheidest also wie Leute für etwas ein zu stehen haben? Wie emanzipatorische von dir. Danke.

 

Für dich kannst du diese Entscheidung gerne treffen, allerdings wage ich zu vermuten, dass du noch nie richtig aktiv warst, sonst könntest du so einen Nonsens nicht verbreiten.

Du schreibst man solle zu den Mittel der Demo stehen. Welche Mittel sollen dies Bitte sein? Es ist völlig gleichgültig welches Mittel des Protests du wählst: Repression kannst du so oder so ausgesetzt sein, ob von Faschos oder von Bullen. Dies zeigt unter anderem auch der Fall von diesem widerlichen Fotographen, der eben auch von Repression betroffen war (ohne selber überhaupt Demonstrant zu sein).

 

Jedes Bild ist im Übrigen "eine Verzerrung der Realität", da es immer nur einen kleinen Ausschnitt des Geschehens zeigt. Im Vergleich dazu ist der Umstand ggf. die Mimik von Akteuren nicht wahrnehmen zu können absolut irrelevant.

 

Geh erst mal denken und selber was machen bevor du irgend eine Scheiße schreibst!

Warum wurde mein Kommentar über WienTV gelöscht?

 

WienTV trifft sich nicht in den Räumlichkeiten der Grünen, sondern im Amerlinghaus und hat genau EIN Parteimitglied der Grünen in ihren Reihen (welches eher tiefrot ist). Sie verpixeln & verschlüsseln ihr Material und verhalten sich immer sehr solidarisch (machen es gratis, stellen das Material Antifaschist_innen zur Verfügung etc..). In wie Fern verhalten sie sich also nicht immer gut?

!

nen roten bei den grünen, hmmm, glaub ich nich (mehr).

es gibt bei wientv sehrwohl eine ziemliche nähe zu grün, sowohl durch den arbeitsraum im grün2 als auch

durch finanzielle abhängigkeiten abseits vom nichtkommerziellen demo-gefilme.

 

ja, rote gibts auch noch, vielleicht sogar schwarze, blaue eher nicht ;-)

 

wie verschlüsselt sind die videodaten im archiv leicht, das würd mich interessieren..?

Weiß ich nicht, bin nicht bei WienTV. Sie treffen sich im AMERLINGHAUS, nicht im Grün2. Welche finanzielle Abhängigkeiten? Pseudoaufdecker..

Der Text spricht einerseits wichtige Aspekte an. Ich finde es aber extrem problematisch, wie hier ein grundsätzlich - seinem Selbstverständnis nach - linker Fotograf, an dessen Verhaltensweisen es offenbar einiges zu kritisieren gibt, geoutet wird. Und ironischerweise bilde ich mir ein dass Nowkr/afa w ja gar nicht so selten auf den Flickr-Fotostream von Juen verlinken. Der artikel schlägt halt in die gleiche Kerbe wie die jenseitigen "alle Journalisten sind arschlöcher"-Sticker die in Wien kein besonders gutes Bild auf das reflexionsvermögen der hiesigen linksradikalen Szene wirft. Eine weitere Assoziation ist der Umgang autonomer Nationalisten/der PEGIDA mit Fotografen. Die Frage die sich hier für mich stellt: Wie kann man sich davon abgrenzen und gleichzeitig auf das Gefahrenpotenzial verantwortungslosen Fotografierens hinweisen? Sicher nicht durch derartige "outings", die sich doch sehr nach Einschüchterung anfühlen. Gerade in Zeiten von stets verfügbaren Fotoapparaten, die, schaut man sich auf Demos um, oft just vor für zum Einsatz kommen und auch sicher unverschlüsselt gespeichert werden, sollte man diesen stumpfen Slogan "Kameramann arschloch" sein lassen und lieber Cops und nazis das Leben schwer machen.

abgesehen davon, dass jedes foto beweismaterial sein kann und es scheiße ist, v.a. auf spontis, zu fotografieren, was wär denn wenn dem mal die bullen seine kamera wegnehmen? dann nützt jegliche verpixelung nix mehr... und die ham dann beweismaterial eine aktionsgeilen fotografen der sich wie ein arschloch verhält.

außerdem, selbst wenn die afa gern auf seine fotos verlinkt: es gibt auf demos auch noch andere leute außer der afa, die nicht auf fotos sein wolln. und das reflexionsvermögen der gesamten wiener linksradikalen szene, aufgrund eines stickers zu bewerten is scheiß kleinlich und extrem weit hergeholt und außerdem ziemlich verallgemeinernd!

kameramänner_frauen bleiben arschlöcher! v.a. wenn sie sich so verhalten wie martin juen

Es wurde doch bereits erläutert, dass er mehrfach angesprochen wurde. Wenn er sich so über die Wünsche von "Genossen" hin weg setzt ist mir sein scheiß Selbstverständnis absolut egal.

Ohne vorherige Ansprache würde ich dir allerdings recht geben.

hmmm ich verstehe die bedenken... aber man muss anmerkend dass die fotos die auf seinem tweet erschienen sind, schon so gehalten sind dass keine personen erkennbar sind. Sie sind zwar nicht verpixelt, aber alle personen sind entweder vermummt oder von hinten aufgenommen....

Das sind wieder Extremfälle, die den Rest in Verruf bringen? Kaum, selbst wenn sich der Typ wie n Arsch verhält, er versteht sich je irgendwo als Szeneknipser? Der Rest der Ablichter mit teurer Ausrüstung stellt sich gar nicht erst als Szenefotographen hin, sie machen Ihren Job und veröffentlichen in den Mainstreammedien. Und selbstverständlich unverpixelt. Versuch sie am Knipsen zu hindern, dann stellen sie sich hinter der Bullenlinie und fotografieren mit fetten Rohr, das merkst nicht mal.

Aber wen schaden solche Knipser ohne Rücksicht auf Verluste? Eher denen, die gelegentlich ablichten, weil sie was dabei haben, notfalls s I Phone. Die einfach  nur die Demo knipsen und nicht wenn es kracht. Die werden genau für solche Leute angemacht, die trifft die Paranoia am heftigsten obwohl sie am wenigsten für können. Ey Leut, bringt ne Sonnenbrille mit, hilft auch etwas gegen Pfefferspray. Zumindest besser als nix.

 

http://politsekten.blogspot.de/2013/03/kameramann-arschloch.html

http://politsekten.blogspot.de/2013/03/demofotos.html

Martin Juen hat dort jedenfalls keine Menschen beschuldigt, in Bedrängnis gebracht noch bestand Notwendigkeit, für den Verfassungsschutz Fotos zu liefern, die haben selber immer fest "dokumentiert".

Im Gegenteil haben Fotos oft geholfen, die von den illegal agierenden "Securityfirmen" vorgebrachten Anschuldigungen zu entkräften.

Danke Martin!

Also für diejenigen die das nicht so schlimm finden, habt ihr euch die Bilder wirklich mal angeguckt? Die Bilder mitten aus der Demo lassen sich in hoher Auflösung runterladen (3700x2500 Pixel). Dazu mit sekundengenauer Aufnahmezeit. Fehlen nur noch die genauen GPS-Daten. Selbst wenn die Aufgenommenen vermummt sind, finde ich das sehr bedenklich. Natürlich wird Aufmerksamkeit auf Demos benötigt, aber wozu müssen auf so einer Sponti alle Teilnehmer mit Gesicht und Klamotten von nahem fotografiert werden? Er könnte da schon ein bisschen Rücksicht nehmen.   https://www.flickr.com/photos/martin-juen-fotografie/16212896307/in/set-72157650553989155

facebook.com/schoenswetter/posts/799631103445011?pnref=story

 

also noch schlimmer als befürchtet: auch im fall augartenspitz unverpixelte fotos (die an die richterin), sexistisches rumgemacker (eier in der hose haben) von seinen freunden und null selbstkritik

 

danke martin, lieb von dir dass du unsere bedenken zu hart ins gericht gegangen zu sein gleich wieder zerstreust!

LOL sorry aber dein posting unterbietet ja alles hier gelesene. dass du noch seine stellungnahme als den obigen artikel erst recht bekräftigend wahrnimmst grenzt schon an projektive wahrnehmung.

achso, und dass ein typ mit dem juen befreundet ist, zu beschissenen formulierungen greift, noch dem juen anzukreiden und wiederum als bestätigung für die vorwürfe oben zu sehen - da wirds dann echt willkürlich. du wirst auch sexisten im freundeskreis haben anhand derer es aber unfair wäre dich zu bewerten.

und du beklagst "mangelnde selbstkritik" (etwas was ich ja in dem artikel oben auch etwas vermisse) - wie genau soll dieser prozess der selbstreflexion aussehen, wenn er durch ein ziemlich ungutes und ebenso unnötiges "outing" geschieht?! nochwas: in wien gibts echt sowas von null outing-kultur. jetzt hat vor einigen wochen eine gruppe ziemlich vage infos über die identitären nazis veröffentlicht. die erste outingaktion seit langem, war auch schon relativ überfällig, wird aber meinerseits trotzdem sehr geschätzt. aber jetzt gehen die autor_innen dieses artikels her und outen einen fotografen, der weder nazi, antiantifa, burschi oder fpler ist. klar, er ist nicht linksradikal, kein aktivist, und hat vermutlich auch mangelndes bewusstsein für sensibilität.

ich kenn die hintergründe nur aus zweiter hand - aber dieses "outing" hier geht einfach gar nicht. und ihr tut damit der linksradikalen szene auch keinen gefallen.

übrigens hab ich auch mein problem mit rumgemacker. und zwar auch mit dem von szenemackern (fast ein bisschen mehr als mit außenstehenden mackern).

Leider ist es tatsächlich so, dass zu viele Fotographen nicht verstehen, dass sie Repression fördern mit dem sinnlosen Geknipse, von dem das Grossteil der Bilder zu Hause auf mit Windows trivial verschlüsselten Festplatten auf den Richterlichern Bescheid wartet. Jeder hat das natürliche Recht, nicht fotografiert oder überwacht zu werden, wenn er/sie dies nicht will.

habe mit diesem menschen schon mehrfach diskutiert über seinen umgang mit bildmaterial, und ja, ich habe auch ein gewisses verständnis für leute, die meinen man sollte ruhig alles dokumentieren, was in der öffentlichkeit statt findet, und sogar glauben, man helfe "der sache". ich glaube nur, dass da oft das verständnis für repression und wie sie funktioniert fehlt. dass jemand, der alles immer nur durch die linse sieht, einen etwas eingeschränkten blickwinkel haben kann, kann ich sogar noch nachvollziehen. aber in diesen unterhaltungen mit martin hat er sich ausnahmslos als ignorant und respektlos erwiesen. gleichzeitig kriecht er allen in den arsch inklusive den bullen, hält sich für oberschlau und glaubt nicht, dass er sich vielleicht auch mal argumente von anderen anhören sollte. also bitte, mir reicht es auch schon lange mit diesem typen, und ich wäre bei jeder gelegenheit dafür, ihn von der demo zu wegzuschicken und wenn bei der gelegenheit mal seine kamera im fluss oder in besseren händen landet würde ich auch nicht weinen. auf plena oder auch nur bei normalen gesprächen, wo es um etwas politisches geht, sollte er auf jeden fall weg geschickt werden. ich bin froh, dass nun mal leute an die öffentlichkeit gegangen sind.