Keupstraße ist überall! Heute haben wir den Namen der Leipzigerstraße in Bockenheim in Keupstraße geändert. Die angrenzenden Straßen wurden in die Namen der vom „Nationalsozialistischen Untergrund (NSU)" Ermordeten umbenannt.
Mit dieser Aktion möchten wir an alle Betroffenen erinnern und einen Teil dazu beitragen, dass die schrecklichen Morde des NSU und die andauernde Vertuschung und Unterstützung des Netzwerkes durch den Verfassungsschutz und seine V-Männer nicht vergessen werden.
Warum Keupstraße?
Das vom NSU verübte Nagelbomben-Attentat auf die Kölner Keupstraße am Nachmittag des 9.Juni 2004 in der sich viele multikulturelle Geschäfte befinden zielte darauf ab, so viele Menschen wie möglich zu töten und zu verletzen.
Es war lediglich großes Glück, dass an der mit 5,5 Kilogramm Schwarzpulver und über 700 Zimmermannsnägeln gefüllten Bombe niemand starb. Jedoch gab es 22 Verletzte, einige von ihnen schwer. Zusätzlich wurden zahlreiche Läden (stark) beschädigt.
Dieses Attentat auf eine migrantisch geprägte Straße wurde aus purem Rassismus verübt!
Warum die Leipziger Straße?
Die Leipziger Straße ist eine der Straßen in Frankfurt, die sich durch ihre multikulturelle Prägung mit der Keupstraße vergleichen lässt. Außerdem hofften wir, dort auf positives Interesse zu stoßen. Viele Menschen die unsere Aktion mitbekamen fragten nach den Hintergründen und freuten sich über die Aktion!
Warum heute?
Heute um 17.30 Uhr gab es in München eine Demonstration unter dem Motto „Keupstraße ist überall", da sich der seit dem 06.05.2013 in München laufende NSU-Prozess momentan mit dem mit dem Nagelbomben-Attentat beschäftigt.
Die Opfer der rassistischen Mordserie des NSU:
9. September 2000, Nürnberg, Enver Simsek (38)
13. Juni 2001, Nürnberg, Abdurrahim Özüdogru (49)
27. Juni 2001, Hamburg, Süleyman Tasköprü (31)
29. August 2001, München, Habil Kilic (38)
25. Februar 2004, Rostock, Mehmet Turgut (25)
9. Juni 2005, Nürnberg, Ismail Yasar (50)
15. Juni 2005, München, Theodoros Boulgarides (41)
4. April 2006, Dortmund, Mehmet Kubasik (39)
6. April 2006, Kassel, Halit Yozgat (21)
(Die Polizistin Michèle Kiesewetter wird an dieser Stelle nicht genannt, da das Motiv für ihren Mord immer noch ungeklärt ist, Rassismus scheint jedoch ausgeschlossen zu sein.)
*Vielen Dank an dieser Stelle an die Polizei und an besorgte Anwohner*innen, denen Paragraphen und die Befindlichkeiten von Verkehrsschildern offensichtlich wichtiger sind als das Gedenken an Ermordete - Die Schilder mussten leider wieder entfernt werden, damit es nicht zu Anzeigen kommt..
Frankfurt, 20.01.2015
blubb
"die schilder mussten entfernt werden, damit es nicht zu anzeigen kommt..."
ist ja echt weit her mit eurem gedenken und eurem widerstand...