[HN] "Die Bandbreite" auf Mahnwache in Heilbronn - Offener Brief

Mahnwache auf dem Heilbronner Kiliansplatz

Offener Brief an die Teilnehmer*innen der "Mahnwache für den Frieden"in Heilbronn

Seit mehreren Monaten gehen an vielen Orten in Deutschland Menschen anlässlich sogenannter "Montagsmahnwachen" auf die Straße. Entstanden sind diese als Reaktion auf die anhaltende imperialistische Interessenpolitik der EU und der USA im Bezug auf die Ukraine und in der Sorge um eine weitere Eskalation des Konfliktes hin zum offenen Krieg zwischen "dem Westen" und Russland. Von Anfang an wurden die Demonstrationen von einem relativ großen Teil der radikalen Linken, insbesondere der Antifa-Bewegung, kritisch beäugt.Hauptsächlich auf Grund ihrer mangelnden Abgrenzung zu offen oder verdeckt rechten Positionen und Akteuren.

 

Insbesondere wäre hier, der glücklicherweise weitgehend gescheiterte, Versuch von faschistischen Kadern zu nennen die neue Bewegung für sich zu vereinnahmen. Aber auch Figuren wie Ken Jebsen alias "KenFM", ein Radiomoderator mit offensichtlichem Hang zu antisemitischen Verschwörungstheorien oder Jürgen Ellsässer, seines Zeichens rechtsaffiner, ex-linker Intellektueller, sind auf Grund ihrer Präsenz in der Bewegung sicherlich beispielhaft für die antifaschistische Kritik.

 

Gleichzeitig sehen wir die starke Präsenz von Verschwörungstheorien und verkürzter Kapitalismuskritik innerhalb der Agenda der Montagsmahnwachen vor allem als eine Schwäche der Linken. Diese hat es nicht geschafft hat, den Menschen die offensichtlich Gegener*innen der herschenden Politik und des Kriegsgetrommels in der BRD sind, eine starke Alternative zu den bestehenden Verhältnissen aufzuzeigen und ist weitgehend unfähig, ihre Kritik am kapitalistischen System in die Breite zu vermitteln.

 

Mit den Menschen auf den Montagsmahnwachen teilen wir die Forderung nach einem Ende der deutschen und US-amerikanischen imperialistischen Politik und nach wirklicher Demokratie, auch wenn unsere Vorstellungen davon nicht identisch sein mögen.

 

Umso schärfer verurteilen wir den geplanten Auftritt der sexistischen und verschwörungstheoretischen Musikgruppe "Die Bandbreite" bei der kommenden Mahnwache am 22. September 2014 in Heilbronn. Das HipHop-Duo trat in der Vergangenheit schon bei einer Veranstaltung der rechtspopulistischen "Schweizerischen Volkspartei" (SVP) und einer vom rechten Kopp-Verlag organisierten Kundgebung auf. Ihre mehr als problematischen Einstellungen zeigen sich aber vor allem in den Texten der Band um Sänger Marcel Wojnarowicz alias "Wojna".

 

In einigen ihrer Lieder vertritt die Band offen verschwörungstheoretische Inhalte. So wird in dem Song "Selbst gemacht " die These aufgestellt und pseudowissenschaftlich belegt, die USA, bzw eine im Hintergrund stehende Macht, seien verantwortlich für die Terroranschläge vom 11. September 2001.

 

In dem Lied mit dem eigentlich vielversprechenden Titel "Kein Sex mit Nazis" wird über Adolf Hitlers homosexuelle Neigungen berichtet und die gewagte These aufgestellt, diese seien Ursache für die Verbrechen des deutschen Faschismus gewesen.

 

Nicht zuletzt werden in aufs übelste sexistischen Stücken wie "Eingelocht" oder "Miesmuschel" Frauen zu Objekten männlicher Begierde degradiert und selbst vor Vergewaltigungsphantasien nicht Halt gemacht.

 

Kein Wunder ist es ob dieser Inhalte dann, das "Die Bandbreite" sowohl bei offenen Faschisten, als auch bei rechtsoffenen Verschwörungstheoretiker*innen sehr beliebt ist. Ihre vermeintlich einfachen Erklärungsmuster für die Probleme der Welt, hinter denen wahlweise die USA, Israel, deren Geheimdienste oder Cliquen mächtiger Menschen stehen, schlagen immer wieder ins antisemitische um oder weisen zumindest eine ideologische Nähe dazu auf.

 

Bands wie die "Bandbreite" und Personen wie "KenFM" können kein Teil einer wirklich emanzipatorischen Bewegung für Frieden und Demokratie und gegen Unterdrückung und Ausbeutung sein. Wir fordern die Organisator*innen der "Mahnwache für den Frieden" auf den Auftritt dieses unhaltbaren HipHop-Duos abzusagen und sich von antisemitischen Verschwörungstheorien, Sexismus und Homophobie zu distanzieren!

 

Einige Antifaschist*innen aus Heilbronn, 19.09.2014

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http://larainfo.blogsport.de/2014/05/14/offener-brief-an-die-teilnehmer-...

Kundgebung gegen den Bayrischen Landesparteitag der AfD

Sonntag 19.Oktober

ab 09:00Uhr Theaterplatz,Ingolstadt

Spamme doch bitte nicht die Kommentarspalten mit einzelnen Terminen/Aufrufen voll.

gabs für wojna wasserbomben.

macht's mit. macht's nach. macht's besser.
http://33.media.tumblr.com/df7f898f36324968d3e1973e2be18e08/tumblr_nbywj...

Einem guten Kommentar von "betscherp" auf einen Artikel im "neuen deutschland" (http://www.neues-deutschland.de/artikel/200683.bandbreite-zu-gross-bemessen.html) entliehen, der m.A. nach genau auf die Gefahren der immer wiederkehrenden "Schubladendenke", negativ Propaganda,... hinweist.

Danke betscherp, Du hast schon vor mehr als 3 Jahren erkannt wie die Spaltung funktioniert - und bis heute hat sich nichts geändert, leider!

 


 

 

(betscherp / 27. Jun 2011 23:55)

Schmierenjournalismus

Prima, das ist bester Spiegel-Stil. Die verfänglichen Stellen heraus selektieren und damit einen komplett falschen Zusammenhang herstellen. Hat Wojna nicht auch gesagt: "Wo war die Linke auf dieser Veranstaltung? Wir haben die Fahne der Linken auf der Veranstaltung hochgehalten!“ Ganz schräg wird es am Schluss des Artikels mit dem Zitat: "Klick, klack! Bumm! Kapitalisten? Kopfschuss!“ Hat Wojna das Lied nicht mit den Worten eingeleitet: „Damit keine Missverständnisse aufkommen. Wir sind Pazifisten. Könnt Ihr das bis zum Ende des Liedes behalten?“. Und am Schluss des Liedes: „Gewalt ist keine Lösung. Wir werben für den beschwerlicheren Weg der sozialen Proteste.“ Der Inhalt des Liedes sind die Folgen des sozialen Kahlschlag in den letzten Jahren. Das kann der Leser schwerlich erkennen, wenn man nur den Refrain „Klick, Klack! Bumm! Kapitalisten? Kopfschuss!“ zu lesen bekommt. Dieses Lied war die die Zugabe. Nach der Diskussion rappte die Bandbreite mit einem Lied mit dem Voltaire-Zitat als Refrain: „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
Um die abschließende Frage zu beantworten. „Ist das nun links?“ Ja, das ist links! Während der Artikel von Markus Meier billiger Schmierenjournalismus ist.

 


 

Und zudem noch der Hinweis zum Vorwurf Sexismus: http://www.diekomplettebandbreite.de/2012/12/distanzierung-von-den-songs-eingelocht-und-miesmuschel/

 


 

Tatsächlich hat es mich ein wenig entsetzt, dass von dieser Band einmal obiges gerappt wurde, jedoch können sich Menschen auch ändern, entwickeln und vor allem auch älter werden.

Das würde ich mir von viiiielen anderen auch wünschen - Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst von dieser Welt!! (Mahatma Gandhi)

 

Gruß von Pippi