Eine Veranstaltung in der Reihe Heidelberger Antifa Herbst mit Herausgeber Markus Mohr und Mitautor Michael Csaszkoczy
Am 2. Juni 1967 wurde der Kommunarde Fritz Teufel in West-Berlin bei den Protesten gegen den Besuch des persischen Diktators Shah Reza Pahlevi inhaftiert. Danach gründete sich in der Stadt eine Rechtshilfe.
Etwa 100 Gruppen der Roten Hilfe in der Bundesrepublik und West-Berlin organisierten in den 70er Jahren die Solidarität mit Hunderten von Inhaftierten aus dem linken Spektrum und den von der staatlichen Repression Bedrohten. In Anlehnung an die gleichnamige Hilfsorganisation der KPD in der Weimarer Republik sollte sie sich zu Beginn der 70er Jahre in die Rote Hilfe transformieren.
Als engagierter Teil einer linksradikalen Fundamentalopposition organisierten sie Teach-ins, medizinische Hilfe und Demonstrationen, studierten das Mietrecht, besuchten Gefangene in den Knästen, schickten ihnen Pakete und besetzten Häuser. Sie setzen sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik auseinander, mit der Polizei und den Fällen der von der Polizei Erschossenen, mit den gefangenen Tupamaros und mit denen der RAF.
Zwischen den Roten Hilfen und den politischen Organisationen ihrer Zeit – z.B. der RAF, weitere bewaffnete Gruppen, maoistische Parteien KPD/ML und KPD/AO – gab es eine Vielzahl von Debatten und Auseinandersetzungen. Sie gingen nicht immer glücklich aus. Es ist an der Zeit, auch diese Geschichte zu erzählen.
Eine Reihe von AutorInnen gibt in "Das Prinzip Solidarität – Zur Geschichte der Roten Hilfe in der BRD" in zwei Bänden einen Einblick in die neuere Geschichte dieser vom Staatsapparat immer mal wieder verfolgten Organisation.
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Buchhandlung Himmelheber, Theaterstraße 16, Heidelberg-Altstadt
Veranstaltet von: Rote Hilfe OG Heidelberg/Mannheim und AIHD
RDL Interview mit Markus Mohr zum besagten Buch