Solidaritäts-Aktion für die Proteste der Geflüchteten in Berlin Dienstag, 9.September 17:00 Uhr, Kalk Post (Köln) Vor zwei Monaten erlebten wir, wie
der Protest der Geflüchteten in Deutschland auf eine neue Eskalationsstufe
gehoben wurde. Die Berliner Polizei besetzte während der Proteste um die
Räumung der Flüchtlingsschule für Wochen den Kiez um die Ohlauer Straße mit
tausenden Beamten und sperrte große Teile
des Kiezes komplett. Dabei kam es zu massiven Übergriffen der Polizei,
rassistischen Schikanen, protestierende Jugendliche wurden durch den massiven
Einsatz von Pfefferspray fast blind gemacht und selbst die Presse wurde teils
mit Gewalt vom Vorgehen ferngehalten.
Jetzt erleben wir in Berlin wieder ein ganz
ähnliches Schauspiel. Am Montag den 25. August griff die Berliner Polizei mit
brutaler Gewalt eine Gruppe protestierender Flüchtlingen auf dem Oranienplatz
an. In den Abendstunden ging die Polizei abermals mit massiver Gewalt gegen
eine spontane Solidaritätsdemonstration vor.
Nun stehen in Berlin wieder Geflüchtete auf den
Dächern und drohen sich das Leben im Falle einer Räumung zu nehmen. Sie entstammen
einer Gruppe der 108 Geflüchteten, denen nach der “freiwilligen“ Räumung des
Oranienplatzes eine neue “wohlwollende“ Prüfung der Asylanträge versprochen
wurde und eine Unterbringung für ein halbes Jahr. Jetzt wurde ihnen mitgeteilt,
dass sie die Unterbringung verlassen sollen, in ihre Herkunftsländer zurück
gehen müssen oder in den Staat Europas, den sie zuerst betreten haben. Für die
Flüchtlinge selber bedeutet es, dass ihr fast zwei Jahre dauernder Protest
umsonst war, weil sie dem Senat vertraut haben. Jetzt sind sie nicht nur
obdachlos, sondern teilweise sogar von der Abschiebung bedroht.
“Die sollten uns erefugeeinfach alle erschießen.
Wir haben die NATO-Bombardierung in Libyen überlebt! Wir haben das Meer
überlebt! Aber das ist doch ein verfickt dummes Leben, seit drei Jahren auf den
Straßen Europas, kein Job, kein nichts. Wenn sie uns nicht hier haben wollen,
sollten sie uns umbringen.” (Mohammed aus Niger)
Und wieder setzt die Polizei auf Abschottung des
Protests. Es wird wieder keine Presse durchgelassen und den Geflüchteten wird
der Zugang zu ihren Anwälten verwehrt, um ausgeglichenere Verhandlungen zu
verhindern. Zusätzlich scheint sie auf eine Strategie des Aushungerns zu
setzen. Ihnen wurde Strom und Wasser abgedreht sowie der dringend notwendige
Zugang zu medizinischer Versorgung verwehrt.
Die Politik reagierte beim letzten mal
schlussendlich mit leeren Versprechungen verpackt in nette Worte und am selben
Abend mit einer Verschärfung des Asylrechts, um Deutschland in Zukunft von
ungewollten Geflüchteten noch besser “schützen“ zu können.
Der Protest der Geflüchteten ist den deutschen
Herrschenden schon lange ein Dorn im Auge. Denn niemand sonst kann die
Gräueltaten des Imperialismus besser verdeutlichen als die Menschen, die sie
aus erster Hand kennen, die Zeugen der Verbrechen der imperialistischen und
kolonialistischen Staaten wie Deutschland. Ein Prostest, der die Heuchelei von
SPD/CDU und Grünen und den anderen parlamentarischen Affen auf die Tagesordnung
setzt. Ihre Antwort war bisher Repression und Lüge. In etlichen Städten der
deutschlandweiten Refugee-Proteste kam es zu Schikanen und Angriffen des
Protests seitens der Polizei. Es kam zu willkürlichen Anklagen von
Unterstützern, die von der Justiz mit Freuden bestätigt wurden.
Was sich der deutsche Staat wünscht ist ein ruhiges
Hinterland, denn nach außen hin handelt er immer aggressiver. Auf der ganzen
Welt schießen deutsche Waffen, auf der ganzen Welt stehen wieder deutsche
Soldaten und es sollen nicht weniger werden. Deutschlands Oberprediger Gauck
redet von “Verantwortung”, was er meint ist Krieg für deutsche
Profitinteressen.
Nicht nur in Berlin können wir beobachten, wie dem
wachsenden Unmut ein immer größeres Heer an Polizei entgegen gestellt wird. In
Hamburg werden ganze Stadtteile zum Gefahrengebiet erklärt, in Frankfurt wird
der Blockupyprotest brutal gestoppt, in Stuttgart werden Widerständige in den
Selbstmord getrieben.
Lieber Deutscher Staat, eins können wir dir sagen:
Das ruhige Hinterland werden wir dir nicht geben. Daran kann noch so viel
Polizei nichts ändern. Denn du bist schuldig. Schuldig des Mordes und der Lüge.
Schuldig der Verachtung des Menschen und seiner Rechte. Schuldig des Krieges
und der Vertreibung.
Deshalb kommen wir am Dienstag zusammen, um unsere Solidarität
mit den Flüchtlingsprotesten auf die Straße zu tragen! Kein Mensch ist illegal!
!!
gerade werden die unterstützer in der gütelstr geräumt!
Neuer Punkt
Die Unterstützer sind jetzt Frankfurter Allee Ecke Gürtelstraße auf der Grünfläche c.a. zweihundert Meter entfernter als vorher,
allerdings in schlechterer Sichtweise oder Hörnähe.