Bremer Christ_innen und Aktivist_innen der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG/VK) und des Bremer Friedensforums protestierten bei der Eröffnung der Ausstellung „Mit Gott allzeit bereit“ über die Rolle der Bremischen Evangelischen Kirche im Ersten Weltkrieg in der Kulturkirche St. Stephani gegen die Militärseelsorge. Auf ihren T-Shirts stand ihre Forderung "Militärseelsorge abschaffen", außerdem verteilten sie Handzettel. Die Kirchen seien mit ihrem christlichen Auftrag aufgerufen, Jesu Lehre der Gewaltlosigkeit zu verbreiten und ihr zu folgen, teilten die Friedensaktivisten mit.
„Mit der Militärseelsorge unterstützen evangelische und katholische Kirche jedoch immer noch die Bundeswehr, also eine Organisation, die dem Führen von Kriegen dient und Menschen zum Verstoß gegen das 5. Gebot („Du sollst nicht töten“) ausbildet und einsetzt, hieß es in ihrer Erklärung. Durch die Militärseelsorge trügen die Kirchen außerdem die seit Jahren zunehmende Militarisierung der deutschen Außenpolitik mit, statt dagegen um des Friedens willen aufzubegehren. „Gott will keinen Krieg“ betonten die Kirchen vollkommen richtig.
„Aber wer das sagt, muss auch deutlich
Nein sagen zu Militär und Rüstung“, erläuterte die Gruppe. „Alle
Friedensappelle der Kirchen sind Makulatur, solange sie die Bundeswehr
durch die Militärseelsorge unterstützen, statt Soldaten wie allen
anderen Menschen Seelsorge durch ortsansässige Gemeindepfarrer und
–pastoren anzubieten.“ Die Kirchen sollten, um sich aus der unseligen
Verbindung mit dem Militär zu lösen, Soldaten Seelsorge in
gemeindeeigenen Räumen anbieten. Weiterhin forderte die Gruppe, die 30
Millionen Euro, die jährlich für die Militärseelsorge ausgegeben werden,
für die zivile Konfliktbearbeitung zur Verfügung zu stellen.
http://militaerseelsorge-abschaffen.de
http://www.militaerseelsorge-abschaffen.de/erklarung/
http://www.kulturkirche-bremen.de/programm_detail.php?ident=78268
Die Verknüpfung...
...von christlicher Kirche, Staat und Militär gibt es seit dem 27. Februar 380, als in den beiden römischen Reichen (West und Ost) das Christentum zur Staatsreligion erklärt wurde. Seit über 1.600 Jahren ziehen europäische und insbesondere deutsche Soldaten mit Gott in den Krieg, im ersten und zweiten Weltkrieg stand "Gott mit uns" auf dem Koppelschloss. Es ist eher unwahrscheinlich, daß sich eine so lange Tradition in absehbarer Zeit ändern wird.
Denkt nicht, dass ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Mt 10:34/35