Am Freitag, 4. Juli 2014 kam es in Aachen zum wiederholten Male zu gewalttätigen Übergriffen auf Antifaschist*innen und Besucher*innen der Kneipe „Promenadeneck“ in der Promenadenstraße durch Neonazis und rechte Hooligans. Nach dem Fussball-Spiel der deutschen Nationalmannschaft der Männer gegen Frankreich, sammelte sich ab etwa 20.30 Uhr vor der einschlägig bekannten rechten Hooligankneipe „Fiasko“ am Synagogenplatz eine Gruppe von bis zu 70 meist männlichen Personen, die mit Transparenten und Pyrotechnik ihre Verbundenheit mit einem Hooligan und Neonazi zeigten, der nach einem Unfall schwerverletzt im Krankenhaus liegt.
Die Personengruppe bestand größtenteils aus rechten Hooligans und Neonazis, unter anderem beteiligten sich zahlreiche Neonazis aus dem Umfeld der Fanszene von Alemannia Aachen und befreundete Hooligans aus dem Umfeld des niederländischen Fussballvereins Roda JC Kerkrade.
Die Neonazis posierten am Synagogenplatz mit einem Transparent für den verletzten „Kameraden“ mit der Aufschrift „Kämpfen Stefan! Wenn du fällst sind wir bei dir!“ und zündeten Pyrotechnik, dabei zeigten ein Mitglied der rechtsoffenen Fangruppe „Karlsbande“ im Deutschland-Trikot und weitere Personen unter den Augen der zu diesem Zeitpunkt bereits anwesenden Polizei den Hitlergruß, zudem wurde eine Reichskriegsflagge geschwenkt.
Obwohl an der Synagoge wegen zahlreicher Angriffe
und Farb-Attacken in der Vergangenheit neben permanenter Videoüberwachung fast die meiste Zeit eine
Polizeistreife vor Ort ist, sahen die anwesenden Beamt*innen dem Treiben nur
etwa 20 Meter von der Synagoge entfernt offenbar tatenlos zu.
Als ein Antifaschist den Platz überquerte und die Polizeibeamt*innen vergebens auf
das Zeigen des Hitlergrußes aufmerksam machte, wurde dieser unvermittelt aus
der Gruppe heraus angegriffen. Der Antifaschist versuchte sich daraufhin in die
Promenadenstraße zu flüchten und wurde kurz vor der Kneipe „Promenadeneck“ von
den Verfolger*innen eingeholt erneut attackiert. Im Promenadeneck
herrschte zu diesem Zeitpunkt normaler Kneipenbetrieb und etwa 20 Personen waren
anwesend.
Wenige Augenblicke später wurde das Promenadeneck, sowie die dort anwesenden
Gäste von mindestens 50-60 Rechten attackiert. In den darauf folgenden
Auseinandersetzungen erlitten einige Besucher*innen des Promenadenecks körperliche
Verletzungen, unter anderem gab es eine Platzwunde am Kopf, ein Sehnenriss und weitere Verletzungen. Zudem
ging durch fliegende Flaschen und weitere von den Angreifer*innen geworfene Gegenstände
eine Scheibe zu Bruch.
Erst nach mehr als 15 Minuten erschienen am Promenadeneck Polizeibeamte woraufhin
die Angreifer*innen sich unbehelligt ins Fiasko zurückziehen konnten.
Bis auf das Fotografieren einer Reichskriegsflagge ist uns kein weiteres
Vorgehen der Polizei gegen die Neonazis bekannt.
Bereits im November wurde eine antirassistische Demonstration in Aachen unter „Drecksjuden“-Rufen
von Hooligans aus dem Fiasko heraus angegriffen.
Während die Aachener Justiz Antifaschist*innen mit Repression überschüttet und
beispielsweise gegen Gäste des Autonomen Zentrums ermittelt, die sich einem
Nazi-Angriff im Januar entgegenstellten, lässt sie die rechten Strukturen
weiter gewähren und sprießen.
Wir lassen uns nicht von Neonazis einschüchtern und werden weiterhin mit allen
Mitteln gegen Neonazis und Nationalismus vorgehen!
Autonomes Zentrum Aachen, 6. Juli 2014
http://az-aachen.de
facebook.com/AzAachenBleibt
Pressespiegel
Hier gibt es einen ersten kleinen Pressespiegel mit Artikeln des WDR, Aachener Nachrichten/Aachener Zeitung, Antenne AC sowie den Stellungnahmen der Piraten, dem Autonomen Zentrum und der Pressemitteilung der Bullen.
http://MoodMusicAachen.blogsport.de/2014/07/07/nazi-angriff-am-4-juli-in-aachen-pressespiegel/ (Wird laufend aktualisiert)
ACU
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