Im Vorfeld der Fussball Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen welche 2016 auch in Brasilien stattfinden wurden in Brasilien circa 250.000 Menschen zwangsgeräumt oder umgesiedelt. Ganze Stadtviertel sind betroffen und allein in Rio de Janeiro wurden 20.000 Familien unter Gewaltanwendung geräumt. Die gesamte Innenstadt Rio de Janeiros ist von Militärpolizei besetzt. Mehrere Städte in Brasilien haben Hilfe des Militärs während der WM beantragt.
Die teurste WM aller Zeiten kostet umgerechnet rund 11
Milliarden Euro und wird zu großen Teilen aus Steuergeldern finanziert.
Um die WM auszutragen hat Brasilien den Weltfussballverband FIFA davon befreit Steuern zu zahlen. Fünf Jahre lang kann die FIFA Produkte importieren und in
Brasilien verkaufen sowie Arbeiter anstellen, ohne dass diese Steuern im Land zahlen müssen.
Neben der FIFA sind multinationale Konzerne wie Adidas oder Coca-Cola
die Gewinner des WM-Spektakels, ebenso wie die riesigen Baufirmen und
Sicherheitsunternehmen. Währendessen gibt es erhebliche Probleme im
Gesundheits- und Bildungsbereich, sowie im öffentlichen Nahverkehr.
Eine
der Hauptkritikpunkte der Protestbewegung ist daher auch die
Verschwendung öffentlicher Mittel und die Unterversorgungen der
öffentlichen Institutionen und Dienstleistungen.
Die brasilianischen
Polizeieinheiten, darunter eine für ihre Brutalität bekannte Einheit die
die Favelas überfällt, absolvierten Crowd-Crontol-Trainings u.a. beim
FBI und dem niedersächsischen SEK.
Es ist damit zu rechnen, dass die sexuelle Ausbeutung, vor allem
Minderjähriger Frauen und Mädchen im Zuge der WM drastisch zunehmen
wird.
Schon jetzt hat Brasilien eine der höchsten Raten an sexueller Ausbeutung Minderjähriger. So gibt es beispielsweise unzählige Fälle von Vergewaltigungen durch die Polizei. Die FIFA als Veranstalter ist seit Jahren treibende Kraft hinter der Kommerzialisierung des Fussballs. Überall wo sie ihre Finger im Spiel hat, sind ähnliche Prozesse zu beobachten.
Die Herrschenden nehmen solche Events zum Anlass, breite gesellschaftliche Umwälzungsprozesse hin zu stärkerer Ausbeutung und Unterdrückung zu beschleunigen. So wurden ganze Viertel «aufgewertet», indem die bisherigen, in Armut lebenden BewohnerInnen massenhaft vertrieben wurden.
Unter dem Vorwand, die Sicherheit der BesucherInnen
zu gewährleisten, wird der staatliche Sicherheitsapparat massiv
ausgebaut. Um die sonst schon horrenden, finanziellen Verluste der
öffentlichen Hand zu minimieren und auszugleichen, wurden die
Arbeitsbedingungen und Löhne auf den Baustellen der Stadien auf ein
möglichst tiefes Niveau gedrückt. Die FIFA manifestiert damit
exemplarisch, wie im Kapitalismus durch Staat und Kapital die
Bedürfnisse der Bevölkerung dem Profit- und Verwertungsstreben
untergeordnet werden.
Wir erklären uns solidarisch mit den Kämpfen in Brasilien und rufen dazu auf dies nicht tatenlos hinzunehmen.
Copa para quem? WM für wen?
Zeigt euch solidarisch und kommt zur Kundgebung am Dienstag, den 8. Juli 2014 um 17 Uhr am Marienplatz.
Brasilien