Bericht zum 1. Mai 2014 in Hamburg

"Zeigt eure Fäuste!" - Revolutionäre Demo

Hamburg: Bis zu 4000 auf revolutionärer Demonstration - Demo kämpft und wehrt sich.
Nachfolgend der Bericht von SoL zum revolutionären 1. Mai 2014 in Hamburg, inklusive einiger Bilder und eines Videos der kämpferischen Demo am Abend.

 

In der Mobilisierung des Bündnis gegen imperialistische Aggression wurden tausende Plakate, Flugblätter und Aufkleber im ganzen Stadtgebiet verteilt, sowohl in den zentralen Stadtteilen, wie auch in den Randgebieten. Dies wurde ergänzt durch etliche Grafitti, Stencils und gesprühte Parolen. Die Slogans der revolutionären 1. Mai-Demonstration und des internationalen Blocks auf der DGB-Demonstration, “Der Aufstand ist gerechtfertigt!”, “Es lebe der 1. Mai!” und “Hoch die internationale Solidarität!” erreichten auf diese Weise große Teile der Bevölkerung Hamburgs.

 

 

Der 1. Mai selbst begann mit der Beteiligung an der Demonstration des DGB. Der internationale Block bildete bewusst das Ende der Demonstration, er wurde das erste Mal von Bereitschaftspolizei begleitet. Der Block wurde angeführt von einem gemeinsamen Ausdruck der Einheit der Organisationen des BGIA und Unterstützern. Dahinter liefen u.a. Unterstützer der Maoistischen Kommunistische Partei Türkei-Nordkurdisten (MKP), von ADHK, der Volksfront (Halk Cephesi), der Kommunistischen Partei der Türkei/Marxisten-Leninisten (TKP/ML), von ATIK, der Neuen Demokratischen Jugend (YDG), von AGIF und den kurdischen Vereinen. Wie in den Jahren zuvor bildete unser internationaler Block mit etwa 1.500 Teilnehmern den größten Block und etwa die Hälfte der gesamten Demonstration. Reden von Organisationen aus aller Welt von Asien bis Lateinamerika unterstrichen den internationalistischen Charakter unseres Blocks.

 

 

Die Moderation auf beiden Demonstrationen thematisierte u.a. die aktuelle Situation in Hamburg, die Volkskriege in der Welt, die Gefahrengebiete, die kämpfende Jugend, die Emanzipation der Frau und bekundeten Solidarität mit Antifaschisten in der Ukraine und dem kürzlich verhafteten antirassistischen Aktivisten Kjell Gunnar Larsen aus Norwegen.


Um 18 Uhr versammelten sich mindestens 3.000 Menschen an der U-Bahn Feldstraße zur revolutionären 1.Mai-Demonstration. Zu Beginn wuchs die Demonstraion schnell auf bis zu 4.000 Leute, was einer Verdopplung der Teilnehmerzahlen des letzten Jahres und der größten Beteiligung die je erreicht wurde entspricht. Die Freude und die Wut der Leute zeigte sich in kämpferischen Parolen und dem Einsatz von Feuerwerk. In der Nähe der U-Bahn St. Pauli griff die Polizei unter fadenscheinigen Gründen die Demonstration massiv an. Es waren die Bullen und nicht die Demonstranten, wie es in der Lügenkampagne von Abendblatt und BILD behauptet wurde, die die Demonstration nicht zu Ende führen wollten. Doch die Leute hielten dem Angriff stand und verteidigten die Demonstration, deren organisatorische Struktur aufrecht erhalten werden konnte. Angesichts der Kräfteverhältnisse und der bestehenden Situation vor Ort beschloss die Demonstrationleitung die Demo auf der Glacischaussee fortzusetzen, um eine Neuformierung der Demo zu ermöglichen und eine Zerschlagung durch die Bullen zu verhindern. Trotz des Unmuts der Leute über diese Entscheidung zeigte sich im weiteren Verlauf die Richtigkeit der Entscheidung, da sie neuen Handlungsspielraum eröffnete.


Die weiteren Einschränkungen der Demonstration wurden nicht akzeptiert und die Demo lief nun unter konstanten Angriffen durch die Bullen. Der durch die Polizei vorgeschriebene Abschlussort, die U-Bahn Station Feldstraße, wurde nicht akzeptiert und durch die Entschlossenheit der kämpfenden Demoteilnehmer musste sie es auch nicht. Daraus entwickelte sich auf dem Neuen Kamp eine Straßenschlacht mit der Polizei. Die Angriffe schlugen diejenigen zurück, die bis dahin unter konstantem Kampf die Demonstration verteidigt hatten. Die Bullen verloren diesen Kampf und zogen sich zurück, kapitulierten vor den Kämpfenden, sodass die Demonstration über den Neuen Pferdemarkt bis auf das Schlterblatt gehen konnte. Dort wurde die Demonstration ordentlich beendet.


Wir denken es ist besonders wichtig drei relevante politische Aspekte der diesjährigen revolutionären 1. Mai-Demonstration hervorzuheben:


1. Diese Demonstration war eine konkrete Realisierung der Einheitsfront. Nicht im unmittelbaren organisatorischen Aspekt, aber im Sinne des Geistes, im Sinne der Bewusstheit, im Sinne des Wunsches nach der Revolution. Arbeiter (vor allem Migranten), Jugendliche aus den Arbeitervierteln, Punker, Anarchisten, Studenten, Antifaschisten, fortschrittliche Menschen aus verscheidenen Lebensbereichen, Antiimperialisten und Kommunisten schlugen die Angriffe der Polizei vereint zurück. Vor den Wasserwerfern, dem Pfefferspray und den Knüppelschlägen der Polizei stand eine vereinte revolutionäre Kraft, entschieden nicht zurück zu weichen, nicht weg zu rennen, sondern die wehenden Fahnen der Rebellion hochzuhalten. Es war eine klare Botschaft an Freund und Feind, eine Botschaft die ruft: Wir stehen zusammen!


2. Revolutionäre Frauen spielten eine wesentliche Rolle in der Demonstration. Sie hielten die Reihen wie niemand sonst. Sie zeigten eine Verachtung gegenüber den hochgerüsteten Gangstern in Uniform, die die arischen Krieger zum Zittern brachte. Die Genossinen wurden zu Boden geschlagen, standen wieder auf und kämpften weiter. In den kompliziertesten Momenten zeigten sie den Weg. Für uns war dies eine wahrhaftige Manifestation des Proletarischen Feminismus im Klassenkampf. Eine große Inspiration für uns alle!


3. Die Kampagne der Behörden des deutschen Staates, ihre bezahlten und unbezahlten Agenten und ihr gesamter Apparat von Massenmedien, den politischen Inhalt der revolutionären 1. Mai-Demonstration zu vertuschen, inklusive der Darstellung “antideutscher” Provokationen und opportunistischer Propaganda als “offiziellen” Inhalt, wurde in der Praxis durch die revolutionären Kräfte demaskiert. Niemand der Zeuge der diesjährigen revolutionären 1.Mai-Demonstration war kann einen Zweifel darüber haben wer wer ist – wer diejenigen sind, die es verstehen zu vereinen und wer die Spalter sind. Nach der Demonstration 2013 schrieben wir: “Die Ansicht, dass man in Hamburg nicht mit Hammer und Sichel für den 1. Mai werben kann, dass die Massen den Kommunismus ablehnen und nicht unter unseren Fahnen laufen wollen hat sich als falsch herausgestellt.” Diese Einschätzung hat sich erneut bestätigt.


Wenn diejenigen, die unter der Parole “Vereinigt die Vielen” die rote Fahne mit Hammer und Sichel niederwarfen, um sie durch ein schwarzes Transparent zu ersetzen, jetzt immer noch nicht die Botschaft verstanden haben, dann sind sie nicht nur blind in ihrem Klassenstandpunkt, sondern müssen viel zu viel geraucht und gezogen haben.


Die größte Tageszeitung der Stadt, die sich an die Bourgeoisie und die Kleinbourgeoisie richtet, das Hamburger Abendblatt, versuchte eine Erklärung für die politische und moralische Niederlage der Polizei zu geben: “Gewalttätige Demonstrationen zum 1. Mai, das hat auch in Hamburg eine traurige und lange Tradition. Diesmal hätten viele Polizisten jedoch den Eindruck gehabt, dass Wurfgeschosse viel gezielter gegen einzelne Beamte eingesetzt wurden. “Polizeiketten wurden direkt angegriffen, das war neu für uns”, sagt Streiber. 20 verletzte Polizisten, vor allem Beamte der Bereitschaftspolizei aus Eutin, die sich am Neuen Pferdemarkt einem Hagel von Wurfgeschossen ausgesetzt sahen, sind die Bilanz der Auseinandersetzungen. “Das die Kollegen weiter dienstfähig sind, dürfte nur der Schutzausrüstung geschuldet sein, über die sie verfügen”, so Lenders. Auch auf Seiten der Demonstranten gab es viele Verletzte, ein Sanitäter sprach von 50. [...] Während Autonome zu spontaner Gewalt neigen würden, planten Antiimperialisten ihre Taten längerfristig und mit strategischem Kalkül. Dazu passt auch, dass ganz gezielt versucht wird, Jugendliche und junge Erwachsene für den “Kampf auf der Straße” anzuwerben.“

Dazu können wir nur sagen: Arme Schweine … ihr seid ja so ahnungslos.


SoL
3. Mai 2014


Von den verschiedenen im Internet veröffentlichten Videos gefällt uns dieses am besten.

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Einen schönen Fotobericht zu der Demo gibt es hier:
http://md-protestfotografie.com/2014/05/03/fotobericht-der-revolutionaren-1-mai-demonstration-2014/

Den Mobitrack zur Demo gibt es hier:
http://vimeo.com/92443960

Der Ausdruck der Demonstration und vor allem auch das Mobivideo könnten abstoßender nicht sein.
Maoistisch Kommunistische Partei,wenn ich das schon sehe...
Mit emanzipatorischen linken Inhalten hat diese Demonstration jedenfalls  nichts zu tun gehabt,ihr seid irgendwo in der geschichtlich hängen geblieben und feiert hier vollkommen unreflektiert irgendwelche kommunistischen Führer ab, die nebenbei bemerkt Diktatoren waren,in keinster Weise eine freie Gesellschaft gefördert haben und zudem noch ein paar Millionen Menschen auf dem Gewissen haben.
Selbst wenn ich eine solch orthodox kommunistische Demonstration veranstalte,sollte Mensch sich dennoch ab und zu mal selbst refeltieren und  evtl. auch mal nachdenken mit was für Gruppen man da auf einer Demonstration rum läuft...

So ist es! Gegen jede Form der Hierarchie! Für die Autonomie jedes Menschens!

Antikommunistische Propaganda nachplappern ist ziemlich unrefeltiert.

dass ihr "gekämpft" habt. Aber mit einer realistischen Einschätzung hat dieser Artikel nichts am Hut. Diese maßlose Selbstüberschätzung grenzt schon an Wirklichkeitsabstinenz. Mit diesem Analysevermögen lässt sich jedenfalls keine vernünftige politische Strategie, geschweige denn Revolution machen.

Weniger inszenierter "Aufstand", dafür mehr echte Verankerung in der Gesellschaft könnten helfen. Den Verletzten dennoch alles Gute!

oh danke! vielen dank für deine "trotzdem alles gute" wünsche. wie gnädig von dir. trotz alledem und so. so und nun viel spaß bei der verankerung in der linkspartei und halt die schnauze.
allerliebste grüße und gute besserung in your head

hätte wirklich nicht gedacht das Hamburg dieses Jahr die Demo ist wo es am meisten abgeht.
Respekt!

Und Solidarität allen verletzten GenossInnen!

"[...]sondern müssen viel zu viel geraucht und gezogen haben."

ich frage mich eher, wieviel man "geraucht und gezogen" haben muss, um bei dieser Demo 4000 Menschen zu erblicken. War circa die Hälfte. Und die meisten haben sich weit vor Demoende bereits abgeseilt, wie auf allen Videos und Fotos zu sehen ist.

 

Am 1. Mai demonstrierten viele Tausende Menschen übrigens für ein Bleiberecht der Lampedusa-Flüchtlinge und besetzten ein Haus, um dort ein "Refugee Welcome Center" einzurichten. Das war tausendmal sinnvoller als mit veralteten Betontraditionsleninistischen Parolen zu simulieren, dass man irgendeine Relevanz hätte.

Hmm du übertreibst ein bisschen in deiner Rage, die schreiben doch ganz klar "Zu Beginn... auf bis zu 4000" und selbst die Polizei sagt es waren viel mehr als sie erwartet hatten und spricht offiziell von 2200 Demonstranten und die halbieren gerne alles und jeden.

Auf den Videos sieht das schon nach vielen aus. Und am Ende, also auf Fotos von vor der Flora siehts zumindest noch nach so 800 aus und das obwohl die ständig heftig angegriffen und Nass gemacht wurden.

 

krass das in Berlin nichts derart entschlossenes mehr geht, schade eigentlich. Hier kriegt man nur an den Bahnhöfen und beim Feiern ständig von grün-weiß auf die Fresse und niemand wehrt sich. Das war auch mal anders.

Erstaunlicher Weiße waren wirklich viele Leute da, vielleicht 3000.

Aber da sollten sich die revolutionären Kader der SOL mal beim internationalen Hedonismus bedanken. Nur weil der Recht auf Stadt Rave direkt neben der Feldstraße mit einer fetten Besetzung endete waren doch überhaupt so viele da.

 

Und die meisten waren spätestens ab Ecke Budapester/Reeperbahn weg als es opportunistisch wurde.

Erst vom Lauti schreien "wir lassen uns keine Route aufzwingen" - und 5min später"wir laufen da lang und das ist gut so wir haben nicht umsonst eine Demonstrationsleitung".  Und von wegen gegen die Bullen durchgesetzt(die Leute haben sich wirklich gut gewehrt) die sind an der Feldstraße mit dem WaWes rückwärts gefahren und haben gesagt das der Lauti bitte richtung Schulterblatt abziehen soll.

Glückwunsch ihr habt die Bilder bekommen die ihr wolltet, um die Leute für euren Sektenscheiss zu instrumentalisieren. Um Inhalte gehts euch doch garnicht.

Und übrigens die meisten wären auch gekommen wenn die Demo von der Flora wäre....Traditionstermin. Nicht wegen euch, sondern wegen den Cops.

"Traditionstermin"... deswegen waren die letzten Jahre viel weniger Demonstranten am Start? Als die Antiimps begonnen haben die Demo zu machen anfangs sogar nur ein paar Hundert? Ungenügende Erklärung auf jeden Fall.

Wenn man das so liest - selbst wenn man deine persönliche Verachtung die du diesen Leuten entgegenbringst mal außen vor lässt - hat man nicht den Eindruck das du wirklich da warst. Außerdem sind die Lautsprecherwagendurchsagen falsch zitiert - das hört man selbst in den Film-Sequenzen.

Das dolle RiseUp-Bündnis hat ja bei der popeligen Vorabenddemo schon eine Spitzenleistung abgeliefert: "Bitte werft keine Böller und schaut keine Polizisten böse an!!1!" Und dann auch noch durch die bürgerliche Presse weinen, weil die Bullen trotzdem das tun, was man von ihnen erwartet und grundlos Pfeffer einsetzen. Stark!

Dann am Tag der Arbeit (übrigens: nicht Tag des *Lampedusa/Flora/Essohäuser*-Randomaktivismus) im Schutz der 18Uhr Demo, die alle Bullen auf sich zieht, mit einer handvoll Leuten dieses Gebäude "besetzen". Während die tatsächlich unterdrückten Menschen (übrigens auch Flüchtlinge selbst) sich ihre Demo erkämpfen werden dort Schultafeln bemalt und Sticker getauscht. Sehr Stark!

Nachdem die 18Uhr Demo sich durch 1800 Bullen und 8 Wasserwerfer gekämpft hat und vor der Flora zum Ende kommt wird dort vom Lauti aus zur Solidarität und Unterstützung der Hausbesetzung aufgerufen "Geht in die Leitzstrasse!". Sobald dort aber die erste Hundertschaft aufkreuzt verziehen sich die "Besetzer" freiwillig. Richtig Stark!

Sogar die bürgerliche Presse hat erkannt, wo an diesem Tag wirklich ein Kampf statt fand, anscheinend sind sogar die einigen von euch einen Schritt voraus.

Tag der Arbeit

 

Übrigens: Kampftag der ArbeiterInnenklasse! Und nicht "Tag der Arbeit"! Aber schon klar, hauptsache eure mit den Cops gegenseitige Selbstinszenierung als Kampf bezeichnen. Als Kampf wofür? Wer den längeren Schwanz hat? Mit einem realen Kampf hatte das letztlich eh nichts zu tun. Hauptsache Inhalte überwinden, wa.

Hm, die Ansage am Vorabend war, dass in den engen Gassen eure geliebten Böller nur die "eigenen" Leute gefährden. Das war ja so manch ganz hartem Macker, wie du mir einer zu sein scheinst, schon immer Banane...

Warst du einer der prolligen Würstchen, die mittags neben der Bleiberechts-Parade hergemackert sind und so lächerlich deplatziert gewirkt haben, dass sie uns schon fast leidgetan haben?

 

Und du gehörst jetzt zu den "wirklich unterdrückten"? Im Gegensatz zu den Leuten der Lampedusa - Gruppe?

Die seit mehr als einem Jahr zusammen mit ihren Unterstützer_innen kontinuierlich und äusserst vielfältig kämpfen, während die sog. "rote szene" einmal im Jahr ihren "ganz grossen Auftritt" hat?

Wie sehr wollt ihr euch eigentlich noch disqualifizieren?

RSH hatte dieses Jahr nichts mit der Demo zu tun.

Wir Finden es gut das hier nicht rumgeheult wird im Text
Sondern selbstbewusst voran schreiten
Es hört sich so an als ob die meisten Kommentatoren nicht dabei waren sondern das in youtube gesehen hätten
Schulter an Schulter an der Barrikade kann man nicht auf youtube fühlen

Genossen voran !!
Grüße aus dem dem Tiefsten Süden