KenFM vermarktet seine Propaganda T-Shirts zur Crowd-Funding Finanzierung über den Shop eines ehemaligen Neonazis. Im Verfassungsschutzbericht gibt es seiten- lange Analysen über diesen. Politisch aktiv ist er nach wie vor, aber nach eigenen Aussagen nicht mehr extrem rechts. Auf Politically Incorrect, dem größten IslamhasserInnen Blog Deutschlands, der sich kontinuierlich immer mehr Richtung Rechtsextremismus entwickelt, schaltet er Anzeigen für seinen Shop. Ein Klick darauf führt einen nicht direkt in den breiten Angebotsbereich seines Shop sondern zu einer Auswahl obskurer, extrem rechter, politisch incorrecter und verschwörungstheoretischer T-Shirt Motiven. Unter ihnen auch die von KenFM.
Sven Liebig – Garant für Montagsquerfront in Halle?
Sven Liebich ist schon lange politisch aktiv. Anfang
dieses Jahrtausends ging er auf sogenannte Friedensdemonstrationen.
Liebich gab mit einem um ihn herum gebildeten Redaktionsteam eine
Zeitschrift heraus.
Darin stand z.B.:
„Auch heut wieder nutzen die Verbrecher der amerikanischen Ostküste und deren Verbündete in Israel unter Mitarbeit, Mithilfe und Duldung der von uns nicht gewählten brd-Regierung flächendeckenden Terror gegen die Zivilbevölkerung, … ihre territorialen, politischen und wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen.“
Klingt
ziemlich aktuell. Heute ist Liebich in der neuen „Friedensbewegung“
tätig, in der Bewegung um Lars Mährholz und KenFM. In Halle soll es am
28. April die erste Friedens- mahnwache geben. So recht wollte sich
niemand als VeranstalterIn zu erkennen geben und die vermeintlichen
VeranstalterInnen Friedenskreis und Piraten sagten die Veran- staltung
ab. Auf Facebook gibt es mittlerweile eine Veranstaltungsseite für die „Mahn- wache“ und mit dabei ist nach dem HalleSpektrum Sven Liebich.
Ein
alter Friedensaktivist – wie schön – könnte man meinen. Aber Liebich
ist in Halle als (Ex)-Neonazi stadtbekannt. Die Antifa Halle schildert
auf ihrer Facebookseite den Ablauf der Ereignisse aus ihrer Sicht. Obiges Eingangszitat stammt aus dem „Nationalen Beo- bachter“
– übernommen aus dem Verfassungsschutzbericht 2003 Sachsen-Anhalt. Nach
diesem war Liebich mindestens bis 2003 der zentrale Kader der Neonazis
in Halle. Er wid- mete ihm z.B. 2003 & 2002 gleich mehrere Seiten.
Wir dokumentieren die Liebich betreffenden Seiten des VS-Berichts am
Ende des Artikels.
In der Facebook-Gruppe der Montagsdemo-OrganisatorInnen sowie auf der eigenen FB-Seite hat sich Liebich aktuell von der rechten Szene distanziert: „Ich habe mit der Szene seit über 11 Jahren nichts mehr am Hut“. Auch für die Demo „warb/werbe“ ich lediglich konstatiert Liebich.
Und wie er wirbt auf seinen FB-Seiten: facebook.com/Handelstadt, facebook.com/shirtzshop.de,
facebook.com/MeinLetztesHemd
Dort – sowie auf der Shirtzshop-FB-Seite – „Yeah, dann müssen wir nicht mehr so weit fahren Danke Friedenskreis Halle“
– wird am 15. April auch verbreitet, der Friedenskreis würde diese
Kundgebung organisieren. An diesen Meldungen ist zu erkennen, von welcher Seite aus versuchte wurde, durch Einbeziehung von Piraten und
Friedenskreis, der Kundgebung einen seriösen Anstrich zu geben.
Nach einer Meldung der hallensischen AntifaschistInnen, die ihm auch die Veranstal-tungsseite der Montagsdemo facebook.com/MontagsdemoInHalle zuschreiben, soll Liebich die Veranstaltung inzwischen alleine tragen.
Inzwischen wird in Halle breit zu einer Gegenkundgebung aufgerufen berichtet das HalleSpektrum:
„“Kommt darum mit uns auf den Marktplatz um Antisemitismus und Verschwörungsideologien keinen Platz zu bieten und für einen echten Frieden einzustehen”, heißt es im gemeinsamen Aufruf der Jugendorganisationen aller fünf großen Parteien. Grüne Jugend und Grüne Hochschulgruppe Halle, Jusos und Juso-Hochschulgruppe Halle, der Ring Christlich-Demokratischer Studenten Halle, die Liberale Hochschulgruppe und Junge Liberale Halle sowie die Linksjugend [‘solid] Halle und die Junge Union Halle sind gemeinsamer Veranstalter. Sie haben ihre Kundgebung “Aktion Aluhut” genannt."
Der Shirtzshop und KenFM Propaganda T-Shirts
Weiter erklärt Liebich, „ich teile die Aufrufe
für Friedensproteste sehr gern, bin aber als gebranntes Kind natürlich
gegen jede Form von Meinungsdiktatur, egal von welcher Seite sie kommt.“
Freuen dürfte das den Star und Dauerredner der Berliner Montags-
kundgebungen, Ken Jebsen, alias KenFM. Von verschiedensten Seiten wird
ihm Anti- semitismus vorgeworfen. Es wird darüber gestritten, ob er
Antisemit sei oder aber „nur“ "antisemitische Äußerungen“ von
sich gegeben habe. Passen tut ihm weder das eine noch das andere. Er
weiß, ihm droht neue Gefahr. Im Untergrund des Internets brodelt es. Der
Vertreiber seiner Fan-T-Shirts (oder sollen wir besser T-Hemden in
Nazisspeach schreiben, soll ein ehemaliger Nazi sein. Besagter Sven
Liebich aus Halle.
Da fragt sich schon der eine oder die andere:
Woher kennt der den? Vom Fallschirm- springen? Die Verbindung scheint
ihm inzwischen unangenehm. Liebich ist sowohl Geschäftsführer von
Shirtzshop als auch für den Inhalt der Webpräsenz verantwortlich. Ken
Jebsen scheint die Verbindung zu Liebich verschleiern zu wollen. Von der
KenFM Propagandaseite ist die Seite mit Link zu Shirtzshop mittlerweile
verschwunden. Durch die Eingabe der direkten URL kenfm.de/kenfm-shirtzshop ist die Seite momentan noch aufrufbar. Fragt sich nur, wie lange noch!
Eng scheint der Ken mit dem Sven zu stehen. „NEU! Der KenFM-Shirtzshop in Koopera- tion mit Shirtzshop.“ In
seiner Stellungnahme vermittelt Liebich den Anschein, er habe sich
gewandelt. Wenn er sich inzwischen wirklich von rechtem Gedankengut
distanziert hat, ist das erfreulich. Es gibt aber auch Stimmen, die das
bezweifeln. 2013 druckte er für die StudentInnenproteste in Halle
T-Shirts und wollte 1 Euro pro Stück an die StudentInnen weitergeben.
Gedacht war dies sicherlich auch als geschickte Werbekampagne zur
Steigerung des Bekanntheitsgrades und zur Imageverbesserung.
Die
StudentInnen verzichteten auf das Geld – wegen dem
Ex-Rechtsextremisten. Henriette Quade, Landtagsabgeordnete der Linken
sagte der Mitteldeutschen Zeitung 2013 zu Liebich:
„„Es
gibt aber keinen Beleg für seinen Ausstieg aus der rechten Szene.“
„Auch Sebastian Striegel, Grüne, vermutet bei L. weiterhin eine
rechtsextreme Haltung, gepaart mit einem ausgeprägten Sinn fürs
Geschäft. Sven L. „versucht, die Proteste für sich zu nutzen. Es ist
gut, wenn der Stura ein klares Signal sendet““ berichtete die Zeitung vor einem Jahr. Der Blog „Hosen runter“ beleuchtet Liebich und wirft die Frage in den Raum: „Querfrontstrategie oder windiger Unternehmer?“
Wir machten uns weiter auf die Suche und fanden erstaunliches. Auf Politically Incorrect (PI), einer rechtspopulistischen, extrem rechten Internetseite, sozusagen das Zentralorgan der IslamhasserInnen, findet sich eine Werbeanzeige von „Shirtzshop“. Ähnlich wie auf dem Stiefelnaziportal „Altermedia“ gegen JüdInnen gehetzt wird, wird auf PI gegen Muslime und den Islam gehetzt. Eine unglaubliche Hasskampagne gegen den Islam wird dort propagiert.
PI selbst wirbt mit bis 80.000 BesucherInnen. Die
Münchner PI Gruppe wird vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet.
Nach dem Verfassungsschutzbericht 2013 handelt es sich bei PI-München „um eine verfassungsschutzrelevante islamfeindliche Bestrebung“. Sie sieht „den Islam als „totalitäre“ und „gewaltverherrlichende Ideologie“ an.
Weiter im bayerischen VS-Bericht:
„Die Aktivitäten und Äußerungen von PI-München zielen – wie die der FREIHEIT Bayern – darauf ab, pauschale Ängste vor Muslimen als nicht integrierbare „Ideologieanhänger“ zu schüren und alle Muslime aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit als Feinde des Rechtstaates zu verunglimpfen. So empfiehlt PI-München Muslimen, die sich in Deutschland diskriminiert fühlen, sich in islamischen Ländern niederzulassen.“
Eine
eigene Fallstudie zu ihrer politischen Ausrichtung haben die LeserInnen
von PI in den Kommentaren des PI-Artikels „Niedersachen: „Wahl-O-Mat“
freigeschaltet“ durchgeführt. Sie veröffentlichten und diskutierten ihre
Wahl-O-Mat Ergebnisse.
In unserer Analyse dieser Kommentare, kommen wir zu dem Schluss:
„Zu großen Teilen ist PI eine Hetzseite für potentielle NPD WählerInnen. Einzig der Antisemitismus bildet bei einigen noch eine Hemmschwelle, andere haben diese Schwelle schon übertreten“
In seiner Eigendarstellung schrieb Liebich:
„Ich habe einfach irgendwann erkannt, dass Extremismus immer in eine Sackgasse führt. Egal welche Farbe dieser hat.“
Aha – da macht Liebich erst einmal die Hufeisensche Gleichsetzung von „Rechts“ und „Links“, um dann eine enge geschäftliche Kooperation mit PI einzugehen. Vom Lager der nationalsozialistischen Kameradschaften wendet er sich mit seinen Shirts dem Lager zu, das z.B. dem Massenmörder Breivik das ideologische Fundament geliefert hat.
„Dass ich T-Shirts mache? Ist mein Job. Wir haben fast 5000 Motive und nicht EINES davon ist ein „rechtes“. Warum auch? Ich habe damit nichts mehr zu tun.“
Sind das etwa linke Shirts, die ich da sehe, wenn ich auf PI den Link anklicke – oder neutrale? „Nicht EINES davon“ „ein „rechtes“? Warum werden dann gerade diese Shirts dort zusammengestellt? Es sind über 100 Stück!
Mitten in diesen politisch incorrecten Shirts,
finden sich die von KenFM, beworben auf einer extrem rechten Seite;
ausgesucht für die LeserInnen dieser extrem rechte Seite; für die ideale
KäuferInnenschicht. Weshalb? Ken Jebsen ist doch „nicht links, nicht
rechts“. Weshalb lässt er für seine T-Shirts bei der extremen Rechten
werben? Weshalb vertreibt er sie über den Shop von Liebich – den
scheinbaren Ex-Nazi, der zumindest sein ideologisches Weltbild nicht
sehr verändert zu haben scheint.
Unter dem plakativen Blickfang „Masseneinwanderung stoppen“ ruft er offen dazu auf, die „Heuchler der #Zensur-Abteilung von Deutschlandradio Kultur“
mit Kommentaren zu beglücken. Sven Liebich ist heute ja so anders als
Anfang dieses Jahrhunderts als er die Führungsperson der hallensischen
Neonazikameradschaft war.
Liebich ist nach wie vor offen rechts! Durch den Vertrieb über den von Liebich geführten Shirtzshop stützt und finanziert Ken Jebsen einen immer noch offen extrem rechts agierenden Menschen. Alle, die KenFM T-Shirts kaufen unterstützen Liebichs rechtes Projekt. Als Journalist dürfte Jebsen das nicht entgangen sein. Unwissenheit wollen wir KenFM deswegen nicht vorwerfen. „Danke ZEIT, danke „taz“, danke ihr rot-links Versifften“ steht bei Shirzshop-FB als Beitrag zu dem Werk, das momentan das gesamte extrem rechte Spektrum und den Rassismus der Mitte eint.
Auf den von Sven Liebich angemeldeten Kundgebungen und in seiner Zeitschrift, wurde von „Zensur und Lüge der Systempresse“ gesprochen, und es müsse „auf die wirkliche Souveränität Deutschlands hingearbeitet werden“. So steht es in den folgenden Auszügen der Berichte des VS-Sachsen-Anhalt. Das kommt uns sehr bekannt vor. Inklusive Screenshots ist diser Artikel hier nachlesbar KenFM Politically Incorrect und ein (ex)NAZI!.
Zur Rolle der schweizer Anti-Zensur-Koalition (AZK) bezüglich der RednerInnen der Montagsquerfront siehe:
rechte Friedensbewegung AfD PdV & Holocaust
Wie sich NPD und die Montagsquerfront aufeinander beziehen siehe:
LechtsStattRinks – Montagsdemos – Brauner Sumpf vereint?
Ein Bericht über den stattgefunden Volksquerfrontevent am Ostermontag mit seinem Vor- und Nachspiel findet sich hier:
Montagsverschwörung – Heil Dir Querfront!
Hinweisen möchte wir auf eine Linksammlung mit empfehlenswerten Artikeln zur Montagsquerfront.
Weitere Artikel und Stellungnahmen zur rechtsoffenen „Friedens“Bewegung sind auf unserer Facebook-Seite zu finden
Ken Jebsen interviewt Rechtsextremen Ewald Stadler
http://kenfm.de/blog/2014/04/19/kneifen-wenns-drauf-ankommt/
Wenn mensch weiter nach unten scrollt ist in dem obigen Eintrag auf KenFm ein Interview von Ken Jebsen mit dem Rechtsextremen und Klerikalfaschisten Ewald Stadler zu sehen. Witzigerweise nicht untertitelt, damit wahrscheinlich mensch nicht erfährt um wen es sich bei seinem Interviewpartner handelt. Vielleicht in D-land nicht so bekannt, Ewald Stadler sitzt zur Zeit für die rechtspopulistische Partei BZÖ (Abspaltung von der FPÖ;) im EU Parlament.; kandidiert aktuell für die sogenannten REKOS (Reformkonservativen) für die bevorstehende EU Wahl. Davor war er Abgeordneter im Nationalrat für die FPÖ. Er ist ein Vertreter des klerikalfaschisitisch katholischen Flügels der rechtsextremen Szene in Österreich und macht keinen Hehl aus seiner Weltanschauung: Homosexuelle Menschen bezeichnet er als "pervers", redet zwischendurch mal beim "Totengedenken" des WKR (Wiener Korporationsring: Dachverband für schlagende Burschenschaften; organisieren auch gerne einschlägige Tanzveranstaltungen;) ), forciert Verschwörungstheorien ("Freimaurer") und verehrt Horst Mahler, um nur ein paar Sachen zu nennen.
Eine passende Ergänzung zu den bisherigen Recherchen, wie ich meine. Es ist deutlich woher der Wind bei Ken Jebsen weht.
Montagsmahnwachen demaskieren!