Im Vorfeld der geplanten NPD-Demonstration am Samstag, 05.04.2014, in Sinsheim hat sich die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN/BdA) - Kreisverband Heidelberg - mit einem offenen Brief an den Sinsheimer Oberbürgermeister, Jörg Albrecht, gerichtet. Der Brief ging auch an verschiedene Parteien, PolitikerInnen und an die regionale Presse. Im Folgenden dokumentieren wir den offenen Brief:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Albrecht,
sehr geehrte Damen und Herren,
wie Ihnen bekannt ist, planen Neonazis von NPD und den militanten ‚Freien Nationalisten Kraichgau’ am Samstag, den 05.04.2014 erneut eine Kundgebung in Sinsheim, die sich diesmal sogar als Aufmarsch durch die Stadt bewegen soll.
Im vergangenen Jahr hatte der Stadtrat eine einhellige ‚Resolution gegen Rechtsextremismus’ verabschiedet. Vor weniger als zwei Wochen hatte Oberbürgermeister Jörg Albrecht erklärt, er unterstütze die Demonstration von weit über 300 AntifaschistInnen, die in Sinsheim gegen Rassismus und Menschenverachtung demonstriert hatten. (Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 24.03.2014)
Wie uns zugetragen wurde, planen sie, den kommenden Samstag mit dem gesamten Gemeinderat bei einem Ausflug zu verbringen. Wir bitten Sie dringend, diesen Ausflug zu verschieben und sich mit dem gesamten Gemeinderat deutlich wahrnehmbar gegen den Naziaufmarsch zu positionieren. Eine solche Positionierung kann weder im stillen Kämmerlein erfolgen, noch fernab des Geschehens.
Die Nazis rühmen sich schon heute, dass in Sinsheim ‚ihre Regeln’ gelten und die NPD Rhein-Neckar hat Sinsheim vollmundig zur ‚Hauptstadt des Kreisverbandes’ erklärt. Wenn Sie solche Tiraden widerspruchslos hinnehmen, überlassen Sie sehenden Auges den braunen Rattenfängern das Feld.
Es kann nicht sein, dass Nazis durch Sinsheim marschieren und der Oberbürgermeister mit dem gesamten Gemeinderat aufs Land flüchtet. Jede öffentliche Erklärung gegen Faschismus würde dadurch zur Farce.
Wir fordern Sie eindringlich auf: Rufen Sie die Bevölkerung auf, den Nazis zu zeigen, dass sie in Sinsheim nicht erwünscht sind. Gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran und positionieren Sie sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Geschichtslügen! Lassen Sie nicht den Eindruck entstehen, der Stadtrat und der Bürgermeister zögen vor faschistischen Hetzern den Kopf ein.
Wir hoffen darauf, Sie und die Mitglieder des Stadtrates am Samstag bei den Protesten gegen den Naziaufmarsch am Sinsheimer Bahnhof zu sehen.
Mit freundlichen Grüßen
UnterzeichnerIn
für die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/Bund der AntifaschistInnen (VVN/BdA)
Kreisverband Heidelberg
typisch sinsheimer ob und marionetten-gemeinderat
dieses verhalten ist man seit jeher von den sinsheimer obs und den gemeinderaeten gewohnt. wenn es um die rechten umtriebe in der stadt und dem umland geht, wird nach dem prinzip der drei affen verfahren. nichts sehen, nichts sagen, nichts hoeren.
eine schriftliche alibierklaerung, von der praktikantenstelle im rathaus zusammengeschustert, ist schon das hoechste der gefuehle. mehr ist nicht zu erwarten.
jetzt steht eben ein ausflug fuer die volksvertreter an. sicherlich muessen sie sich von ihren stressigen aufgaben fuer die stadt erholen und sich fuer die hervoragenden errungenschaften ihrer politik, die selbst aufmerksamen interessierten buergern verschlossen bleiben belohnen und beweihraeuchern.