[B] Jürgen Elsässer lädt erneut Neonazi-Terroristen als Redner ein

Wehrsportgruppe Hoffmann

Unter dem Titel „Streitgespräch Daniele Ganser vs. Karl-Heinz Hoffmann zum Oktoberfestattentat“ findet am Donnerstag, dem 20. Februar 2014, im Viet-Haus eine Veranstaltung von Jürgen Elsässers rechtem „Compact“-Magazin statt. Das Streitgespräch soll als Film eingespielt werden. Der Rechtsterrorist Karl-Heinz Hoffmann steht danach für Fragen zur Verfügung. Es ist nicht das erste Mal, dass der Ex-Linke Elsässer im rechten Lager fischt und Rechtsterroristen sprechen lässt. Vor kurzem veröffentlichte er ein Gespräch mit dem Neonazi-Bombenleger Nick Greger.

 

Der Referent:
Der 1937 in Nürnberg geborene Karl-Heinz Hoffmann war in den 1970er und 1980er Jahren eine wichtige Persönlichkeit der westdeutschen Neonazi-Szene. Er gründete 1973 die „Wehrsportgruppe Hoffmann“, die zeitweise aus mehr als 440 Neonazis bestand. Gemeinsam mit diesen trainierte Hoffmann paramilitärische Einsätze und den Gebrauch von Waffen. Hoffmann war somit mit dafür verantwortlich, Neonazis das Handwerkzeug für Terror und Mord zu lehren. Die Wehrsportgruppe wurde im Jahr 1980 verboten. Hoffmann wurde ein Jahr später wegen Geldfälschung, Nötigung, gefährlicher Körperverletzung, Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie mehrerer Fälle von Freiheitsberaubung angeklagt und drei Jahre später zu einer Haftstrafe von über neun Jahren verurteilt. Wegen guter Führung und „günstiger Sozialprognose” kam Hoffman 1989 wieder auf freien Fuß.
Der Vize Hoffmanns, Uwe Behrendt, tötete den jüdischen Verleger und ehemaligen Vorsitzenden der israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Shlomo Lewin und dessen Frau. Es stand die Vermutung im Raum, dass Hoffmann den Mord in Auftrag gegeben hatte. Ein anderes Mitglied der Gruppe, Gundolf Köhler, verübte den Bombenanschlag auf das Münchner Oktoberfest, bei dem 13 Menschen starben und 220 zum Teil schwer verletzt wurden.
Seit 2010 trat Hoffmann mehrfach als Redner auf NPD- und Kameradschaftsveranstaltungen auf. Er hatte in diesem Zusammenhang auch Kontakt zum NSU-Unterstützer André Kapke. So wurde 2010 Hoffmanns Wohnsitz nach Sprengstoff durchsucht, der Kapkes Zusammenhang zugeordnet wurde. Sein 2011 erschienenes Buch zum Oktoberfestattentat erschien im NPD-eigenen „Deutsch Stimme Verlag“.

Der Gastgeber:
Jürgen Elsässer, ehemaliges Mitglied im Kommunistischen Bund, Journalist und Buchautor hat in den letzten Jahren jegliche Berührungsängste vor Neonazis, Antisemiten und Homophoben verloren. Er besuchte den damaligen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad und sagte ihm seine Unterstützung gegen die Proteste im Land zu. Über die Proteste im Iran schrieb er: „Hier wollen Discomiezen, Teheraner Drogenjunkies und die Strichjungen des Finanzkapitals eine Party feiern. Gut, dass Ahmidenedschads Leute ein bisschen aufpassen und den einen oder anderen in einen Darkroom befördert haben.“. Er organisierte im Jahr 2013 eine Konferenz in Schkeuditz, bei der unter anderem Thilo Sarrazin, die Duma-Abgeordnete Elena Misulina – maßgeblich verantwortlich für die russischen Anti-Homo-Gesetze – mit homophoben Beiträgen auftraten.
Als Herausgeber des rechten „Compact“-Magazins vertritt er die Linie, dass im NSU-Komplex die Neonazi-Akteure sämtlich Marionetten deutscher Geheimdienste gewesen seien. Dies versucht er mit Veranstaltungen, wie der mit Hoffmann, zu untermauern. Neonazis und ihre mörderische Gewalt, die nicht erst seit den NSU-Morden auf dem Tisch liegt, sind für ihn kein relevantes Thema. Diese Argumentationskette wird von Neonazis dankbar als Verteidigungsstategie aufgenommen. Ralf Wohlleben, Angeklagt als NSU-Unterstützer, ist bekennender Leser von Elsässers Compact-Magazin.

Der Ort:
Das Viet-Haus in der Leipziger Str. 54-55 (Berlin-Mitte) ist monatlicher Ort für Elsässers Veranstaltungen. Die Betreiber_innen haben scheinbar kein Problem mit ihren zwielichtigen Gästen. Neben Elsässer treffen sich hier seit einiger Zeit auch die neonazistischen „Reichsbürger“ um Axel Stoll zu ihren monatlichen „Neuschwabenlandtreffen“. Diese hatten nach Protesten schon mehrere Male den Veranstaltungsort wechseln müssen.

Es scheint, als wäre hier antifaschistischer Nachdruck notwendig, um zu verhindern, dass in Berlins Mitte Neonazi-Terroristen auftreten können.

Keine Hofierung von Neonazi-Terroristen in Berlin!
Elsässer stoppen!

Kontaktdaten des Viet-Hauses für Beschwerden:
Tel.: 030-319-8710
Fax: 030 31-987-1105 | 032 12-137-3992
Email: info@viethaus-berlin.com

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"Hier wollen Discomiezen, Teheraner Drogenjunkies und die Strichjungen des Finanzkapitals eine Party feiern. Gut, dass Ahmidenedschads Leute ein bisschen aufpassen und den einen oder anderen in einen Darkroom befördert haben.“

 

Kleinkariert, am besten alles verbieten.Nur Strafen und verbieten statt Lösungen für Ursachen zu finden, das bringt die Menschheit weiter!

Elsässer schrieb für die Zeitung Arbeiterkampf (AK) des Kommunistischen Bundes (KB). 1990 erschien im AK ein von Jürgen Elsässer verfasster Artikel mit der Überschrift „Warum die Linke antideutsch sein muß“, weshalb er heute als einer der Erfinder der „antideutschen" Strömung gilt. Bei der anschließenden Auflösung bzw. Spaltung des KB gehörte Elsässer zu dem Teil, der von nun an die Zeitschrift Bahamas herausgab, in der er fortan publizierte.

Dann folgten Jungle World und Konkret, einer der deutschesten der Deutschen eben.

Ach gottchen.. was für ein billiger Versuch. In Jungle World und Konkret wurde sich schon zigmal von Elsässer distanziert bzw. kritisert. Der Konkret-Herausgeber hat seinen Rausschmiss seinerzeit damit begründet, dass Elsässer die Konkret in Nähe der DKP rücken wollte. Sein Weg in Richtung Nation und Verschwörungstheorie wurde also schon früh erkannt. Defacto steht er - der NSU-Verschwörungstheoretiker, Antiamerikaner und Iran-Verharmloser - doch auch immer noch der ML-Linken nah. Just deswegen hat er auch für den Nationalbolschewisten Werner Pirker, den er sogar als seinen Freund bezeichnete, einen so netten Nachruf verfasst. 

Was bist du doch für ein armer Wicht. Deinen Erguss unter dem Namen einer der wenigen Linken in der PdL zu verfassen.

 

Und als Antwort auf einen kritischen Kommentar fällt dir ausser Ulla in den Dreck zu ziehen, nichts anderes ein, als eine andere linke Zeitung in den Dreck ziehen zu wollen.

 

Deinen Kommentar kann man getrost als erbärmlich bezeichnen!

als die frage, wo er herkommt, ist doch die frage, wo er heute steht. der frage willst du natürlich nicht nachgehen, weil du dann erkennen müsstest, dass der kerl sich von herkömmlichen antiimperialistischen bekennern eigentlich nur dadurch unterscheidet, dass er offen mit richtigen nazis paktiert. ich bin immer wieder erstaunt, wie schamlos sich hier noch dreistesten lüge bedient wird, wenn es gegen "die antideutschen" geht. nach dem motto "wenn wir alle immer wieder behaupten, dass zwei plus zwei fünf sei, dann ist zwei plus zwei irgendwann fünf".

Nachdem Elsässer schon viele Jahre nicht mehr für Jungle World oder die Konkret hätte schreiben können, war er Autor der Jungen Welt. Nämlich bis 2008. Und da zeichnete sich schon inhaltlich tatsächlich so manches von dem ab, was noch kommen sollte. Soviel zum Versuch, den späteren Rechtsruck mit Elsässers antideutscher Vergangenheit zu erklären.

Jetzt hamwers. Der nette Herr E. wurde durch die böse jW vom harmlosen Antideutschen zum Nazifreund umerzogen. Menno! Bis 2008!

 

Wieder mal entlarvt, die Linksfaschisten aus der Torstraße.

Seid ihr ganz sicher, dass nach Elsässers Auftritten der letzten drei Jahre ein Streitgespräch (!) zwischen Daniele Ganser und Karl-Heinz Hoffmann noch den Skandalwert hat, der ihm hier beigemessen wird?

 

Ich möchte keine Werbung für die Internetpräsenzen von Elsässer und Hoffmann machen - aber wer die Äußerungen beider Autoren vergleicht, kann nicht ernsthaft behaupten, dass Hoffmann "gebraucht" wird, um Elsässers Rechtsruck zu belegen. Schon gar nicht allein aufgrund der Tatsache, dass sie miteinander reden, bzw. dass Elsässer ein Streitgespräch organisiert hat. Das allein sagt wenig, denn Elsässer firmiert als Journalist - ob er einer ist, darüber streiten die Gelehrten, aber fest steht: Journalisten dürfen nicht nur mit engen politischen Freunden reden.

Der eigentliche Skandal ist doch, dass die Ermittlungen in Sachen Oktoberfest-Attentat bis heute nicht wieder aufgenommen wurden, obwohl die Einzeltätertheorie kaum jemand glaubt, der sich damit beschäftigt hat - außer der Bundesanwaltschaft, die auch im NSU-Prozess alle behördlichen Verstrickungen unter den Teppich kehren will. Solange die Ungereimtheiten beider "Fälle" nicht geklärt sind, ist es auch kein Wunder, dass die unterschiedlichsten Verschwörungstheorien sprießen. Dagegen hilft nur Transparenz und Aufklärung.

 

Dass Hoffmann herumläuft und sagt "Ich war's nicht", das ist kein Skandal. Das darf er. Das dürfen Verdächtige, egal ob sie nur von der Antifa oder sogar von den Sicherheitsbehörden verdächtigt werden. Er darf sogar dabei Purzelbäume schlagen und "Unverschämtheit, Verleumdung" rufen - oder dagegen klagen, wenn anders lautende Tatsachenbehauptungen aufgestellt werden, solange nichts bewiesen ist. Egal, was nun stimmt - die Gesetzeslage ist nicht so, dass er seine Unschuld beweisen muss. Und weil das nicht nur für Hoffmann gilt, ist das auch gut so.

...wäre vielleicht zu bemerken, dass Hoffmann seit einiger Zeit versucht, öffentlich Gehör zu finden für seine Version, wonach er nicht am Attenta 1980 beteiligt war (was vermutlich stimmen dürfte), und dass der israelische Mossad ihm das anhängen wolle weil er, Hoffmann, so ein wichtiger Typ gewesen sei und außerdem gar kein Antisemit (was natürlich offenkundiger rechtsradikaler Müll ist). Hoffmann hat sich, nachdem das Thema seit einer Weile wieder etwas präsenter in den Medien ist - grade durch den aktuellen Spielfilm - an diverse Medien, Journalisten und auch Antifa-Gruppen gewandt mit dem Ansinnen, man sollte doch über politische Grenzen hinweg zusammenarbeiten bei der Klärung des Anschlags von 1980. Vermutlich ist nur ein Typ wie Elsässer durchgeknallt genug, auf so etwas anzuspringen. Das wird sicher eine sehr kurzweilige Veranstaltung von selbstgerechten alternden Männern mit Sprechdurchfall ;-D

Während die allmonatliche Elsässer-Show im feudal wirkenden Saal des Viet-Hauses (1. OG) stattfindet, treffen sich die Nazis vom Neu-Schwabenland-Forum 14-tägig in einer Ecke des Restaurants.

 

Als Gastredner lädt der Veranstalter Peter Schmidt u.a. Holocaustleugner wie Dennis Ingo Schulz alias TTA ein (bei Youtube nach "Peter Schmidt Dennis" suchen).

 

Die Veranstaltungen des NSL-Forums werden regelmäßig im Naziblog "terragermania" angekündigt. Diese findet zwar ohne Nennung von Tag und Ort statt ... an den Videos von Peter Schmidt ist leicht zu erkennen, wo und voraussichtlich wann das nächste Treffen über die Bühne geht:

 

Heute, 14. Februar 2014 im Viert-Haus Restaurant.

Seit Mai letzten Jahres findet das NSL-Treffen im Viet-Haus statt.

http://www.youtube.com/channel/UCnYohtqc5f_2kkAG4BeXwUw/videos

 

Ab und an wird bei den Veranstltungen berichtet, wie es bei Elsässer gewesen sei. Ergo: eine braune Soße.

Nachdem Faschisten-Hoffmann am 10. Februar (ca. 23:28) sein Kommen zur Veranstaltung mit den Worten "Ich werde voraussichtlich in Berlin anwesend sein" wahrscheinlich machte, knickte er nach diversen Veröffentlichungen (Indymedia, Ruhrbarone ...) und einem offensichtlichen Anschiss von Elsässer ein und vermeldetet kleinlaut:

"Hallo Antifa, Ihr habt wieder einmal mit der üblichen Masche, dem Aufbau einer Drohkulisse Erfolg gehabt. Der Veranstalter hat mich wissen lassen, dass er keinen Wert auf meine Anwesenheit legt. Eingeladen hatte er mich auch nicht. Also bleibt mir nichts anderes übrig als der Veranstaltung fern zu bleiben."

 

Achja, auch Elsässer gefallen die Geschichten hier und anderswo nicht und bezeichnet diese als "Lügen gegen COMPACT Live" ... und ausgeladen hat er den Nazi erst auf öffentlichen Druck hin. Als kleines Trostpflaster werden aber bestimmt einige Neu-Schwabenland-Nazis der Elsässer-Show ihre Aufwartung machen.